Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
kreischte Klein. „Du willst mich töten, mein Freund. Doch das geht gar nicht. Ich bin doch schon lange gestorben, mein Freund!“, lachte Klein hysterisch und dieses krächzende Lachen wurde als Echo zurückgeworfen, drang bis hinaus zu den Mädchen mit ihren toten Augen und in der Kälte erfrorenen Illusionen.
„Mein Vater hat mich vor zwanzig Jahren getötet.“ Klein seufzte laut auf. „Los, die Pistole.“
„Du musst sie dir schon holen!“ Braun hob die Pistole und ging ganz langsam einen weiteren Schritt auf Klein zu. Er sah, wie sich Klein mit den Schneidezähnen auf die Lippen biss, überlegte, aber die Armbrust trotzdem nicht senkte. Stattdessen griff er in seine Hosentasche und zog einen Schraubenzieher heraus, den er zunächst anstarrte, als hätte er ihn zum ersten Mal gesehen. Ohne Vorwarnung rammte er den Schraubenzieher so fest in den Oberschenkel von Marusha, dass diese schreiend aus ihrer Ohnmacht erwachte und erst jetzt zu realisieren schien, was mit ihr geschah.
„Das hast du jetzt davon, mein Freund!“, geiferte Klein. „Wer meinen Befehlen nicht gehorcht, wird bestraft! Das hat mein Vater immer zu mir gesagt und mich in den Taubenkäfig gesperrt, wenn die jungen Mädchen geschrien haben.“
Er nickte heftig mit dem Kopf und zog der wimmernden Marusha den Schraubenzieher wieder aus dem Bein. Blut floss aus der Wunde und das Mädchen stöhnte.
„Soll ich noch einmal zustechen?“ Klein hielt den blutverschmierten Schraubenzieher wie eine Trophäe und Marusha kreischte vor Angst laut auf.
„Aufhören! Hier ist meine Waffe!“ Braun bückte sich und schob die Pistole über das Rondell zu Klein. Doch dieser schien das überhaupt nicht zu registrieren, sondern starrte einfach an Braun vorbei in das Gewölbe.
„Kannst du dir vorstellen, wie schwer es war, alle diese Mädchen zu erlösen? Weißt du, was das für eine Anstrengung ist, so ganz alleine, ohne Freund?“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, das weißt du natürlich nicht!“ Erst jetzt bemerkte er die Pistole vor sich auf dem Boden und schob sie mit seinem Fuß vor das Brett, an das Marusha gefesselt war.
„Als ich bei der Pressekonferenz deine Botschaften hörte, habe ich gewusst, dass du der Freund bist, der mir bei meinem Werk hilft. Der mir dabei behilflich ist, diese Mädchen zu erlösen. Diese Polizistennutten-Tochter war mein erstes Geschenk an dich. Ich habe auch ihre DVD und ihr Notizbuch an die Journalistin geschickt, damit endlich mein Vater seine gerechte Strafe erhält. Denn wir haben beide dieselbe Aufgabe. Die Welt von dem Bösen zu befreien. Ich rette diese Mädchen und erlöse sie. Du fängst Mörder und erlöst sie durch das Gefängnis von ihrer Schuld. Wir sind wahre Freunde.“
Langsam ließ Klein die Armbrust sinken, holte tief Luft und schrie zu Braun: „Mein Vater hat es gerne, wenn die jungen Mädchen schreien, während er sie vergewaltigt! Das war schon immer so, je lauter sie schrien, desto mehr hat es ihn erregt! Immer noch habe ich ihre Schreie im Ohr, höre die fürchterlichen Schreie der Mädchen, von denen keine älter als fünfzehn Jahre sein durfte. Immer diese Schreie!“ Klein schwenkte die Armbrust und brüllte: „Schreie, Schreie, Schreie!“, dann horchte er auf das gebrochene Echo, schüttelte seinen Kopf, als würde er dadurch die Schreie aus seinem Gedächtnis schütteln.
„Das ist jetzt zwanzig Jahre her und doch erscheint es mir, als sei es erst gestern gewesen. Vor zwanzig Jahren hat mich mein Vater in einen Taubenkäfig gesperrt, wenn die jungen Mädchen vor Schmerzen geschrien haben. Heute müssen sie nicht mehr schreien, wenn er sie zu mir bringt. Heute bin ich stark und kann sie retten und erlösen!“
Beim Gewölbeausgang waren jetzt Geräusche zu hören, Wortfetzen wehten zu ihnen auf das Rondell, der Strahl starker
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