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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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zog er sei­nen Man­tel aus, leg­te ihn auf das Eis und stieg in das schwar­ze Was­ser, das so kalt war, dass sich sei­ne Bei­ne so­fort wie taub an­fühl­ten. Zum Glück reich­te ihm das Was­ser nur bis zu den Kni­en. Das Ge­wöl­be er­in­ner­te ihn an den Kreuz­gang in ei­ner Kir­che. Links und rechts wa­ren Ni­schen in den Wän­den, die von Fackeln er­hellt wur­den. Die ers­ten bei­den Ni­schen wa­ren leer, doch alle an­de­ren wur­den im dif­fu­sen Licht der Fackeln zu ei­nem Spa­lier des To­des.
    Braun wa­te­te an gräss­lich ents­tell­ten Mäd­chen vor­bei und die Käl­te des schwar­zen Was­sers hat­te sein Herz er­reicht, als er die halb ver­wes­ten, von Rat­ten und Ma­den zer­fres­se­nen Ge­sich­ter sah. Die Käl­te und das Grau­en schnür­ten ihm die Luft ab und am liebs­ten wäre er um­ge­kehrt und hät­te auf Ver­stär­kung ge­war­tet, so ent­setz­lich war der An­blick der ver­faul­ten und ver­schrum­pel­ten Haut, der ab­ge­nag­ten Arme und Bei­ne, zwi­schen de­nen Rat­ten mit lei­sem Zi­schen her­um­husch­ten. Ver­ein­zelt hin­gen noch zer­fetzte Tau­ben­flü­gel an den Schul­tern der Mäd­chen und ei­ser­ne Pfei­le mit ge­knick­ten Fe­dern steck­ten in den Brust­kno­chen. Durch die Wel­len­be­we­gung, die Braun im Was­ser aus­lös­te, wur­de eine Un­men­ge von Tau­ben auf­ge­schreckt, die ner­vös und ori­en­tie­rungs­los durch das Ge­wöl­be flat­ter­ten.
    Braun zit­ter­te am gan­zen Kör­per, als er end­lich ein stei­ner­nes Ron­dell er­reich­te, das un­ge­fähr einen hal­b­en Me­ter aus dem Was­ser rag­te. Er konn­te sich an den Be­richt er­in­nern, dass man das Ron­dell früher für Tanz­ver­an­stal­tun­gen ge­nutzt hat­te. Sonst war das Ron­dell leer, bis auf einen rie­si­gen Mir­ror­ball, der auf dem Fels­bo­den lag und des­sen halb blin­de Spie­gel Brauns Ge­stalt in tau­sen­de klei­ner Fi­gu­ren auf­split­ter­te. Weit im Hin­ter­grund wur­de das Ron­dell von ei­ner Fels­wand be­grenzt.
    Noch dreißig Se­kun­den und er hat­te sein Ziel er­reicht. Da war er sich si­cher.
    „Wo bist du, Klein! Du ver­damm­tes Arsch­loch! Ich habe das Zeit­li­mit ein­ge­hal­ten! Also, wo ist das Mäd­chen? Wo ist Ma­rus­ha?“, brüll­te er und dreh­te sich im Kreis.
    „Irr­tum, mein Freund!“, hör­te Braun plötz­lich eine Stim­me aus der Dun­kel­heit. Eine Fackel wur­de ent­zün­det und in eine Hal­te­rung in der Fels­wand ge­steckt. Jetzt sah er Ma­rus­ha, die an ein lan­ges Brett ge­fes­selt war und sich nicht be­we­gen konn­te. Da­hin­ter tauch­te Klein auf.
    Klein hat­te sei­ne Bril­le ab­ge­nom­men und sich die Au­gen­brau­en ab­ra­siert, was sei­nem Ge­sicht den Cha­rak­ter ei­nes Ali­ens gab. Er gri­mas­sier­te hef­tig und trug trotz der Käl­te einen wei­ßen Flie­ge­ro­ver­all aus Fall­schirm­sei­de. In der Hand hielt er eine Arm­brust, die wie ein Kin­der­spiel­zeug aus­sah, aber mit ei­nem ei­ser­nen ge­fie­der­ten Pfeil ge­spannt war.
    Mit sei­ner Glock im An­schlag mach­te Braun ei­ni­ge Schrit­te nach vor­ne, doch Klein war auf der Hut und hielt die Arm­brust stän­dig auf Ma­rus­has Hals ge­rich­tet.
    „Warum hältst du dich nicht an die Re­geln?“, zisch­te Braun und mach­te einen wei­te­ren Schritt auf Klein zu.
    „Du hältst dich nicht an die Re­geln, mein Freund!“, ent­geg­ne­te Klein. „Also gibt es eine Straf­mi­nu­te für un­ge­bühr­li­ches Ver­hal­ten. Du hast mich be­lei­digt, das ist ein kla­rer Re­gel­bruch!“
    „Scheiß auf dei­ne be­scheu­er­ten Re­geln, Klein! Ich bin hier, also lass das Mäd­chen frei!“ Braun hob den Lauf der Glock leicht an und so­fort hielt Klein die Arm­brust noch näher an Ma­rus­has Hals.
    „Wie­so be­lei­digst du mich? Ich bin doch dein Freund?“, schrie er. „Das darfst du nicht! Des­halb ist dei­ne Zeit auch ab­ge­lau­fen, mein Freund!“, brüll­te er.
    Kleins lin­ke Hand zuck­te vor und zu­rück, als hät­te er einen Krampf be­kom­men, doch er ver­such­te nur, mit den Fin­gern zu schnip­pen. „Schie­be die Pi­sto­le her­über, sonst ist dein klei­ner En­gel so­fort im Him­mel.“
    „Hol sie dir doch!“, er­wi­der­te Braun und leg­te alle Käl­te der Welt in sei­ne Stim­me.
    „Ha­ha­ha!“,

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