Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Mann verbrannt ist. Er hat einige Fotos mit seinem Handy gemacht. Ich habe sie bereits auf meinem Computer.“
„Ein spektakulärer Mord, der Täter wollte damit wohl Eindruck machen.“ Braun blickte Elena Kafka fragend an, die sich jetzt hinter ihren Schreibtisch gesetzt hatte, in einem schwarzen Büchlein blätterte und kurz und knapp noch weitere Fakten zu dem Fall mitteilte.
„Der Zeuge glaubt, noch ein anderes Boot auf dem Traunsee gesehen zu haben, ist sich aber nicht sicher. Das Segelboot wurde wahrscheinlich von einem Ruderboot auf den See hinausgezogen. Das würde allerdings erklären, warum er erst so spät den Außenbordmotor gehört hat.“
„Ja, das könnte hinkommen“, antwortete Braun nach kurzem Überlegen. „Ist zwar umständlich, aber durchaus zu bewerkstelligen. Wurde ein Boot als gestohlen gemeldet?“
„Ja, das Segelboot wurde aus dem Yachthafen in Gmunden gestohlen. Aber der Täter könnte natürlich auch ein Ruderboot entwendet haben, aber ich bezweifle das.“
„Warum?“ Braun strich sich seine schwarzen Haare mit beiden Händen zurück und gab sich gleich selbst die Antwort. „Das Risiko wäre zu groß, dass ihn jemand sieht. Bei dem Segelboot ist er bewusst ein Risiko eingegangen, das gehörte zu seinem Plan. Aber Ruderboot und Außenbordmotor ...“
„Der elektrische Außenbordmotor wurde ebenfalls aus dem Yachthafen gestohlen. Ein Schuppen wurde aufgebrochen, wo man ihn verwahrt hat“, unterbrach ihn Elena Kafka.
„Schade, wäre eine hübsche Spur gewesen.“
„Sie finden eine neue Spur, Chefinspektor Braun. Davon bin ich überzeugt.“ Elena Kafka lächelte ohne jede Herzlichkeit und klopfte mit ihrer Hand nervös auf das schwarze Büchlein auf ihrem Schreibtisch.
Elena Kafka war die neue Polizeipräsidentin von Linz mit internationaler Erfahrung. Bei der Vorstellung hatte sie ihren Lebenslauf unter den Polizeibeamten verteilt, aus dem hervorging, dass sie 49 Jahre alt, kinderlos und Witwe war. Sofort nach ihrem Studium war sie in die USA ausgewandert, hatte dort geheiratet und lange als Polizeiberaterin in Washington gearbeitet. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag, über den sie allerdings nie sprach, war sie vor neun Monaten in ihre Geburtsstadt Linz zurückgekehrt und hatte sich um den frei gewordenen Posten des Polizeipräsidenten beworben, den sie auf Grund ihrer Qualifikation auch prompt bekommen hatte. Mit ihrem fitnessgestählten Körper und den streng zurückgekämmten pechschwarz gefärbten Haaren erinnerte sie an eine attraktive Domina und polizeiintern hatte sie den Spitznamen „Madame de Sade“ erhalten. Aber sie war nicht nur gutaussehend, sondern auch sehr klug, das hatte sie seit ihrem Amtsantritt schon öfters unter Beweis gestellt.
„Wieso kümmern wir uns um diesen Fall? Das fällt doch eindeutig nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.“ Fragend sah Braun zu Elena Kafka, doch deren Miene blieb undurchdringlich.
„Das Opfer heißt Tim Kreuzer“, sagte sie dann kurz angebunden, als wäre damit Brauns Frage ausreichend beantwortet.
„Oh, so schnell hat man die Identität des Toten festgestellt.“ Braun war echt überrascht. „Die Kollegen in Gmunden arbeiten aber sehr effizient.“
„Ich erhielt einen Anruf.“ Elena Kafka räusperte sich und klappte das schwarze Büchlein zu. „Von Georg Kreuzer, dem Vater.“
„Moment mal!“ Braun runzelte die Stirn. „Ist der Vater des Mordopfers etwa Georg Kreuzer, der bekannte Industrielle? Inhaber der Kreuzer-Werke? Der hat Sie in der Nacht angerufen? Woher hat er Ihre Nummer?“
„Chefinspektor, bitte! Sie nerven!“ Elena Kafka schnaubte wütend und spielte nervös mit ihrer
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