Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
leeren Nikotinkaugummischachtel. „Ich kenne Georg Kreuzer von früher, aber das tut nichts zur Sache! Tatsache ist, dass ich ihm versprochen habe, meinen besten Mann mit der Aufklärung dieses Mordfalles zu betrauen. Und Sie sind nun einmal mein bester Mann!“
„Danke für die Blumen“, erwiderte Braun sarkastisch und versuchte sich auf die Fakten des Mordfalles zu konzentrieren, die Elena Kafka monoton herunterlas, und das nicht stattgefundene Telefonat mit Kim in den Hintergrund zu drängen. Er musste unbedingt bei Tagesanbruch in der Klinik anrufen, um sich Klarheit zu verschaffen. Als er den rechten Arm hob, um seinen Nacken zu massieren, zuckte er schmerzhaft zusammen. Braun streckte seine Hände nach vorn, um seine Muskeln zu entspannen.
„Was ist mit Ihren Händen passiert, Chefinspektor?“ Elena Kafka deutete auf Brauns Handflächen, auf denen die roten Striemen noch deutlich zu sehen waren.
„Ach, nichts weiter, bin bloß ausgerutscht. Ich habe für den Barcelona-Marathon trainiert.“ Schnell steckte er die Hände in die Hosentaschen.
„Woher weiß der Vater, dass es sich um seinen Sohn handelt?“, kam er wieder auf den Fall zu sprechen und lehnte sich an die Wand.
„Kreuzer bekam einen Anruf vom Wachdienst des Gmundner Yachthafens, dass Diebe sein Segelboot gestohlen haben. Dann kam der Notruf des Fischers, der das Segelboot mit dem angeketteten brennenden Mann entdeckt hat.“ Elena Kafka trommelte mit den Fingerspitzen auf ihr schwarzes Notizbuch, das für sie anscheinend als Inspirationsquelle diente, so jedenfalls erschien es Braun.
„Als die Wasserschutzpolizei eingetroffen war, kam für das Opfer natürlich jede Hilfe zu spät.“ Sie räusperte sich. „Der Polizeiarzt, der die Leiche als Erster untersucht hat, fand zusätzlich noch Hinweise, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Tim Kreuzer handelt. Die Haut an der linken Hand des Opfers war relativ unversehrt und auf der Innenseite des Handgelenks waren noch die eintätowierten Buchstaben ,DIMI’ fragmentarisch zu erkennen.“ Elena Kafka machte eine kurze Pause und starrte in ihre Notizen. „Laut der Aussage seines Vaters hatte Tim eine derartige Tätowierung.“
„Dann ist es wohl eindeutig.“ Braun nickte zustimmend. „DIMI, was das wohl zu bedeuten hat? Vielleicht eine Abkürzung? In welcher Schrifttype sind die Buchstaben?“
„Gotische Lettern, soweit ich mich erinnern kann.“
„Die sind ja im Augenblick total angesagt, bedeutet vielleicht gar nichts.“
„Junge Leute haben oft die merkwürdigsten Ideen.“ Elena Kafka zuckte mit den Schultern. „Tim war ja erst 25 Jahre alt und er war ein Künstler.“
„Ein Künstler? Was soll ich mir darunter vorstellen?“ Braun kratzte sich seinen Dreitagebart. „War er Musiker, Schriftsteller, Maler oder was weiß ich?“
„Er war Modedesigner“, antwortete Elena Kafka knapp. „Er hat das Modecollege ,Herzblut‘ in Gmunden besucht.“
„Herzblut – und ein Tattoo mit gotischen Lettern. Klingt für mich ein bisschen nach Gothic. Diese schrägen Friedhofsgeher sind nicht so ganz meine Wellenlänge!“
„Da habe ich in Washington viel schrägere Dinge erlebt. Dinge, die so schräg sind, dass man alleine beim Nachdenken darüber verrückt werden könnte“, sagte Elena Kafka und schlug mit ihrer geballten Faust die leere Nikotinkaugummischachtel platt.
„Natürlich, ich kann mir vorstellen, dass es dort die richtigen Freaks gibt. Wann kann ich übrigens mit dem Vater sprechen?“, wechselte Braun schnell das Thema. „Ich muss mir doch ein Bild über das Leben und das Umfeld von Tim Kreuzer machen.“
„Ich denke, das wird nicht nötig sein. Alle relevanten Informationen habe ich bereits
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