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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Schie­be­tor wie­der in den Re­gen tra­ten, wur­de in der Hal­le der dröh­nen­de Mo­ther­fucker Rap er­neut ein­ge­schal­tet und der wum­mern­de Bass traf sie wie eine So­und­gra­na­te in den Rücken und be­för­der­te sie nach drau­ßen in einen ver­reg­ne­ten Tag.

32. Die ge­heim­nis­vol­len Zei­chen

    Jo­nas Blau drück­te sich im Schat­ten der Haus­mau­ern ent­lang, um kein Auf­se­hen zu er­re­gen. Er quer­te die Goe­the­straße, lief an ei­nem Tat­too Shop und den In­ter­net-Shops der Schwarz­afri­ka­ner vor­bei und ver­such­te auf Um­we­gen durch eine we­nig fre­quen­tier­te Ei­sen­bahn­un­ter­führung in einen der süd­li­chen Stadt­tei­le von Linz zu ge­lan­gen. Dort, wo die Häu­ser noch nicht sa­niert wa­ren und leerste­hen­de Hal­len und Büro­ge­bäu­de lang­sam ver­fie­len. In ei­ni­gen die­ser Häu­ser haus­ten Ob­dach­lo­se, Spray­er, Jun­kies und Aus­rei­ßer, die mit be­schei­de­nen Mit­teln ver­sucht hat­ten, die Büros ge­gen Käl­te und Re­gen ab­zu­dich­ten und ei­ni­ger­maßen be­wohn­bar zu ma­chen.
    Vor ei­nem die­ser vom stän­di­gen Re­gen schwarz ver­färb­ten Ge­bäu­de blieb Jo­nas Blau ste­hen, über­leg­te an­ge­strengt und ver­such­te sich an früher zu er­in­nern. Er kam aber zu kei­nem brauch­ba­ren Er­geb­nis, zuck­te da­her bloß mit den Schul­tern und sprin­te­te die brei­te, zer­brö­seln­de Trep­pe zum Ein­gang nach oben, wei­ter durch das trost­los lee­re, dunkle Foy­er. Mit weit aus­ho­len­den Schrit­ten ging Jo­nas durch einen lan­gen Gang, von dem aus links und rechts Türen in Büro­räu­me führ­ten. Früher war die­ses sechs­stöcki­ge Ge­bäu­de die Zen­tra­le ei­nes Lin­zer Obst­großhan­dels ge­we­sen, der aber auf Grund sin­ken­der Prei­se und star­ker Kon­kur­renz schon vor ei­ni­gen Jah­ren Plei­te ge­macht hat­te.
    „Hey, was liegt an?“, frag­te ihn ein schmäch­ti­ger Jun­ge von viel­leicht zwan­zig Jah­ren, der in ei­nem der Büros auf ei­ner auf­ge­ris­se­nen Ma­trat­ze lag und des­sen Haut vom vie­len Kleb­stoff­schnüf­feln mit eit­ri­gen Pus­teln über­sät war. Grin­send öff­ne­te er den Mund und bleck­te sei­ne Zahn­frag­men­te, deu­te­te auf die zer­drück­ten Spray­do­sen, die über­all auf dem schimm­li­gen Tep­pich um­her­la­gen.
    „Kann ich hier schla­fen?“, frag­te Jo­nas den Jun­gen, der über­le­gend mit dem Kopf vor und zu­rück wipp­te, dann auf den schwar­zen Ruck­sack deu­te­te, den Jo­nas über ei­ner Schul­ter hän­gen hat­te.
    „Wenn du mir eine von dei­nen coo­len Cans gibst, dann geht das klar.“
    Jo­nas wuss­te nur zu gut, wozu der Jun­ge die Dose ver­wen­den wür­de, und so hol­te er eine fast lee­re, sil­ber­ne Spray­do­se aus sei­nem Ruck­sack und warf sie auf die Ma­trat­ze.
    „Ist für dich, Sil­ver Sur­fer. Da­nach fühlst du dich wie auf Wol­ken. Hat ein ex­tra Fat Cap drauf, für den ul­ti­ma­ti­ven Kick.“
    Der Jun­ge grins­te er­war­tungs­voll, griff hin­ter die Ma­trat­ze und hol­te eine schmud­de­li­ge Plas­tik­tüte her­vor, die er, von lau­tem Hus­ten un­ter­bro­chen, wie einen Bal­lon auf­blies. Dann spray­te er durch die Öff­nung und stülp­te sich die Tüte schnell über den Kopf.
    „Zu­hal­ten! Zu­hal­ten!“, keuch­te er dumpf und Jo­nas drück­te die Tüte an sei­nem Hals fest, während im In­ne­ren der Kopf des Jun­gen von sil­ber­nen Dämp­fen um­weht war und er aus­sah wie ein Ali­en. Hek­tisch at­me­te der Jun­ge die gif­ti­ge Spray­luft ein. Sein Ge­sicht hin­ter dem Plas­tik war ver­zerrt, fleckig und mit sil­ber­nen Spren­keln über­sät, aber noch hat­te er nicht das ul­ti­ma­ti­ve Er­leb­nis, noch war der Kick nicht sen­sa­tio­nell ge­nug. Nach ei­ner un­end­lich lan­ge schei­nen­den Zeit klopf­te der Jun­ge mit sei­ner rech­ten Hand auf die Ma­trat­ze und Jo­nas ließ die Tüte los, die sich der Jun­ge schnell vom Kopf zog, dann fiel er rück­wärts auf die Ma­trat­ze und blieb mit ver­dreh­ten Au­gen wie tot lie­gen.
    Müh­sam stand Jo­nas auf, starr­te auf den be­wusst­lo­sen Jun­gen, dem wei­ßer Schaum aus den Mund­win­keln sicker­te und des­sen Brust sich hek­tisch hob und senk­te. Jetzt wäre die Ge­le­gen­heit

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