Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Laune noch mehr verschlechterte. Mit gezielten Tritten machte er die Tür zu Kleinholz, bis sie nur noch windschief in den Angeln hing. Dann gab er Elena Kafka ein Zeichen und beide stürmten in die Halle.
Ein bösartiger Motherfucker Rap donnerte ihnen aus riesigen Lautsprechern entgegen und ließ den Boden unter ihren Füßen vibrieren. Weiter hinten, in einem Kickboxring, trommelten zwei Kämpfer im Rhythmus aufeinander ein. Plötzlich lösten sie sich voneinander und starrten die Besucher neugierig an. Von einer Sitzbank, die seitlich an der Wand stand, erhob sich ein Mann und hinkte auf sie zu.
„Polizei!“, brüllte Braun gegen den Lärm an und hielt dem schmächtigen Mann seinen Ausweis entgegen. Er warf einen schnellen Blick auf Elena Kafka und bemerkte, dass sie plötzlich eine Waffe in der Hand hielt. Keine Polizeipistole, sondern einen handlichen Smith-&-Wesson-Revolver.
„Wir suchen Jonas Blau! Ist er hier?“
„Habe den Namen noch nie gehört.“ Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. „Das ist übrigens Hausfriedensbruch“, redete er weiter und deutete auf die kaputte Tür. „Dafür werde ich dich sicher vor Gericht zerren, du Scheißbulle!“
Braun bemerkte, dass die Augen des Mannes den trügerischen Glanz von zu viel Speed hatten. Wahrscheinlich hatte sich der Typ gerade eine Ladung Aufputschmittel eingeworfen und hielt sich für unsterblich.
„Du bist vorläufig festgenommen, du Stück Scheiße!“ Braun winkte mit seinen Handschellen. „Wegen Behinderung der Polizei bei der Suche nach einem Verbrecher!“
Als der Mann in einer Reflexbewegung hinter sich griff und ein Messer zog, hörte Braun Elena Kafkas Stimme direkt hinter sich und das Knacken, als sie den Hahn ihres Revolvers spannte.
„Legen Sie das Messer jetzt ganz langsam auf den Boden!“
„Ist ja gut, ich will keinen Ärger bekommen“, jammerte der Mann und schob das Messer mit der Fußspitze in Brauns Richtung. „Was wollt ihr noch von mir? Ich bin schon lange total sauber. Rauche nicht mal mehr einen Joint, ehrlich!“
„Deshalb sind wir nicht hier!“ Mit seiner linken Hand winkte Braun den Mann zu sich heran, legte ihm dann die Handschellen an.
„Sage deiner Sadomaso-Lady, dass sie endlich den verdammten Revolver wegnehmen soll, sonst erschießt sie mich auch noch!“ Der Mann wies auf Elena Kafka, die noch immer auf ihn zielte und auch keine Anstalten machte, den Revolver wegzustecken.
„Wir sind hier, weil in dieser Kickbox-Halle Jonas Blau, unser Hauptverdächtiger in einem Mordfall, angeblich wohnt“, schrie Braun und verwünschte den donnernden Rap, der seine Ohren zum Klingeln brachte.
„Mord? Ihr seid wohl verrückt! Jonas hat doch nichts mit einem Mord zu tun!“
„Ach, jetzt kennst du ihn plötzlich? Wie geht das? Also spuck es aus: Wo ist Jonas Blau?“
Der Mann hielt seine gefesselten Hände in die Höhe, winkte dann Braun zu sich, um ihm etwas vertraulich ins Ohr zu flüstern. Als sich Braun vorbeugte, erkannte er auch schon seinen Fehler, denn der Mann schnappte mit den Zähnen nach einem Ohr, erwischte auch den Rand von Brauns linkem Ohrläppchen, kam aber nicht mehr dazu, sich richtig zu verbeißen, denn Braun beförderte ihn mit einem Fausthieb auf den Boden.
„Mach das nicht noch einmal, Scheißkerl!“, zischte er und packte den Mann im Genick. Braun stellte ihn wieder auf die Beine, drehte ihn zur Seite und schlug ihn mit der Stirn gegen einen Betonpfeiler. „Sag uns jetzt erst einmal, wie du heißt, Arschloch!“
„Eko, ich bin Eko, der Trainer hier!“, wimmerte der Mann, dem das Blut von der Stirn tropfte.
„Also, Eko. Wo ist Jonas Blau?“
In der ganzen Hektik hatte Braun völlig auf Elena Kafka vergessen, die noch immer abwartend im Hintergrund stand, dann einen Warnruf ausstieß: „Achtung,
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