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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Dä­mon be­geg­net und die­ser hat­te ihn in die Höl­le ge­schickt.

39. Ein Op­fer wird ge­filmt

    Das Zim­mer war vom Bo­den bis zur Decke blen­dend weiß und auf den ers­ten Blick be­merk­te man die zu­ge­zoge­nen wei­ßen Vor­hän­ge vor dem großen Fens­ter nicht ein­mal. Der ein­zi­ge Farb­tup­fer wa­ren die ro­ten Ro­sen in ei­ner wei­ßen De­si­gner­va­se, die ge­ra­de auf­ge­blüht wa­ren und in dem kar­gen Raum präch­tig aus­sa­hen.
    Selbst die Haut des Mäd­chens, das mit ge­schlos­se­nen Au­gen, die sei­ne lan­gen, dunklen Wim­pern noch bes­ser zur Gel­tung brach­ten, in dem Bett lag, war weiß wie Schnee und nur sei­ne glän­zen­den schwar­zen Haa­re, die man so­eben sorg­fäl­tig ge­wa­schen hat­te, bil­de­ten einen Kon­trast dazu. Die lin­ke Hand des Mäd­chens war mit wei­ßer Gaze dick ein­ban­da­giert und als eine Sty­lis­tin die Bett­decke zu­rück­schlug, konn­te man se­hen, dass die­ses Mäd­chen ein wei­ßes T-Shirt mit ei­nem bren­nen­den Herz und ei­nem um­ge­dreh­ten Kreuz trug. Ein Vi­sa­gist in ei­nem blau­wei­ßen Rin­gels­hirt tupf­te schnell ei­ni­ge Schweiß­trop­fen von der mar­mor­nen Stirn des Mäd­chens und ver­schwand wie­der laut­los.
    Aus ei­nem wei­ßen Bose-So­und­dock wa­ren die Gold­berg-Va­ria­tio­nen von Bach zu hören, al­ler­dings nicht in der Fas­sung von Glenn Gould, die Sty­lis­tin hat­te in völ­li­ger Un­kennt­nis eine Ver­si­on mit Van Cli­burn er­wi­scht. Als eine jun­ge blon­de Frau, die an der Wand lehn­te, laut in die Hän­de klatsch­te, ver­schwan­den Sty­lis­tin und Vi­sa­gist im Hin­ter­grund und ein Ka­me­ra­mann film­te das Mäd­chen mit sei­ner Stea­dy­cam. So ging das schon den gan­zen Vor­mit­tag.
    „Stopp!“, rief Xe­nia Han­sen plötz­lich und lös­te sich von der rück­wär­ti­gen Wand. Sie war le­ger ge­klei­det, trug enge, ver­wa­sche­ne Jeans, Snea­kers und ein T-Shirt der letzt­jäh­ri­gen Red-Zorn-Kol­lek­ti­on. Ihre lan­gen blon­den Haa­re hat­te sie mit ei­nem bun­ten Tuch nach hin­ten ge­bun­den und ihre kla­ren, re­gel­mäßi­gen Ge­sichts­zü­ge wirk­ten so noch mar­kan­ter. Ed­gar Zorn hat­te die Idee zu ei­nem Image­film über das so­zia­le En­ga­ge­ment von Red Zorn ge­habt, ob­wohl Xe­nia strikt da­ge­gen war. Die­ser Film wür­de das po­si­ti­ve Image des Un­ter­neh­mens wei­ter stär­ken, sich durch Mil­lio­nen von Clicks auf You­Tu­be in der gan­zen Welt ver­brei­ten und die Mar­ke be­kannt ma­chen, hat­te ihr Zorn er­klärt. Xe­nia ver­stand zwar nicht so­fort, warum Zorn dar­auf be­stan­den hat­te, die­se Fa­brik­ar­bei­te­rin hier in Ös­ter­reich zu ope­rie­ren. Aber als er ihr erzähl­te, dass Po­li­na eine her­vor­ra­gen­de Pia­nis­tin in Mol­da­wi­en ge­we­sen war, hat­te Xe­nia wi­der­stre­bend zu­ge­s­timmt. Doch im Au­gen­blick ging es dar­um, die­ses Mäd­chen in eine po­si­ti­ve Stim­mung zu ver­set­zen.
    „Po­li­na, wenn du die Au­gen auf­schlägst“, sag­te sie auf Eng­lisch zu dem Mäd­chen, „dann darfst du auf kei­nen Fall ängst­lich aus­se­hen. Sieh dich doch hier um. Das ist ein Spe­zi­al­kran­ken­haus, in dem dir si­cher ge­hol­fen wird. Du musst glück­lich sein! Alle Welt will an dei­nem Glück teil­ha­ben! Also lächle, wenn du die Au­gen öff­nest!“
    Po­li­na nick­te ge­hor­sam und ihre großen, meer­blau­en Au­gen wan­der­ten ängst­lich von Xe­nia wei­ter zu Zorn, der in sei­nem grau­en An­zug mit sei­ner grau­en Ge­sichts­far­be und den grau­en Haa­ren wie im­mer un­schein­bar und schüch­tern wirk­te. Me­cha­nisch lächel­te die­ser Po­li­na zu. Zorn hat­te aber nicht mehr die­sen in­ten­si­ven Blick, mit dem er das Mäd­chen in der Fa­brik an­ge­st­arrt hat­te.
    „So geht das nicht!“, rief Xe­nia. „Po­li­na, du musst in die Ka­me­ra schau­en und nicht zu Ed­gar!“
    „Ed­gar!“, fauch­te sie dann und klatsch­te wie­der in die Hän­de, um Zorn auf­zuschrecken, denn die­ser hielt sein Han­dy an sein Ohr ge­presst und flüs­ter­te hek­tisch mit Hen­drik Glanz, der in Brüs­sel ge­ra­de mit an­de­ren Ab­ge­ord­ne­ten in ei­nem Fein­schmecker­lo­kal saß und schlemm­te. Als er kei­ne An­stal­ten mach­te, das

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