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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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er sich mit sei­nem Ta­blet ohne SIM-Kar­te be­gnü­gen.
    Doch es half al­les nichts, die Rou­ti­ne war durch­bro­chen und die Wa­che­be­am­ten brach­ten ihn zur The­ra­pie. Während er wie ein Affe auf ei­nem Lauf­band fest­ge­schnallt war, um die sinn­lo­sen Mus­keln sei­ner wert­lo­sen Bei­ne zu kräf­ti­gen, hat­te er ge­nü­gend Zeit, sich über die Mail und die Fo­tos Ge­dan­ken zu ma­chen und kam wie von selbst auf das Vor­abexem­plar der Mo­de­zeit­schrift.

    „Be­such für Sie!“
    „Egal, wer es ist! Ich will nie­man­den se­hen!“, schrie er durch die Stahl­tür zu dem Jus­tiz­wa­che­be­am­ten und spür­te, dass ihm der Schnitt­punkt der Dia­go­na­len die Kraft gab, zu wi­der­spre­chen, war das nicht ähn­lich wie in den go­ti­schen Kir­chen? Dort gab es doch auch ein Kraft­zen­trum. Musst du dir mer­ken und ein­mal nach­le­sen, was es da­mit auf sich hat, dach­te er und hat­te sich wie­der auf die Stim­me des Be­am­ten kon­zen­triert.
    „Das wird Ih­nen aber nichts nüt­zen! Eine Un­ter­su­chung der Mord­kom­mis­si­on hat hier bei uns ab­so­lu­te Prio­ri­tät!“, ließ sich der Wa­che­be­am­te nicht ir­ri­tie­ren und er arg­wöhn­te, dass es dem Be­am­ten zu ge­fal­len schi­en, ihn jetzt so in der De­fen­si­ve zu se­hen.
    „Wenn man Sie of­fi­zi­ell ver­neh­men will, dann wer­den Sie vor­ge­führt, auch ge­gen Ih­ren Wil­len!“ Ganz deut­lich konn­te er die Er­re­gung in der Stim­me des Be­am­ten hören, die­se Ab­wechs­lung in dem tris­ten All­tag mit lau­ter Le­bens­läng­li­chen, de­nen er beim Al­tern zu­sah und dar­über selbst auf das Le­ben ver­gaß. Da war das Auf­tau­chen der Po­li­zei schon ein rich­ti­ges klei­nes Aben­teu­er.
    „Warum wen­det sich die Mord­kom­mis­si­on aus­ge­rech­net an Sie und schickt Ih­nen die­se grau­en­haf­ten Fo­tos?“
    „Ja, warum wohl?“ Blitzschnell dreh­te er sich mit dem Roll­stuhl im Kreis, ver­such­te da­bei im­mer auf dem Punkt zu blei­ben, das war auch für sei­ne Ar­beit wich­tig. Im­mer auf den Punkt kom­men, nicht ab­schwei­fen. „Mir geht es ge­nau­so wie Ih­nen, ich habe kei­ne Ah­nung!“ Er roll­te zu sei­nem Tisch und sah den Ab­sen­der auf der Mail. Er zö­ger­te für einen Au­gen­blick, wur­de un­si­cher und sei­ne Kraft ver­schwand, das konn­te er jetzt deut­lich spüren.
    „Sind Sie viel­leicht auch ein Pro­fi­ler?“, riss ihn die Stim­me wie­der aus sei­nen Ge­dan­ken. Die Neu­gier­de des Be­am­ten wur­de lang­sam an­stren­gend, aber er mach­te gute Mie­ne zum bö­sen Spiel, roll­te zu­rück zur Schnitts­tel­le und dreh­te sich wie­der mit dem schwar­zen Roll­stuhl auf dem schwar­zen Gum­mi­bo­den­kreuz und die wie­der­ge­won­ne­ne Ener­gie durch­ström­te ihn wie Strom­schlä­ge, ließ ihn zucken und keu­chen und stark wer­den, wie er es nie ge­we­sen war, als er noch auf zwei Bei­nen durch die Welt ge­gan­gen war.
    Na­tür­lich wuss­te er, dass es nicht die Ener­gie der Schnitts­tel­le war, son­dern die durch­trenn­ten und ge­klemm­ten Ner­ven in sei­nem Rücken, die wie schon öf­ters ein­fach ver­rückt­spiel­ten und ein merk­wür­di­ges Ei­gen­le­ben ent­wickel­ten. Und ob­wohl er früher nie un­ter Atem­be­schwer­den ge­lit­ten hat­te, über­fie­len sie ihn jetzt mit gräss­li­cher In­ten­si­tät. Als die Luft im­mer we­ni­ger wur­de und das Zucken sich über den mick­ri­gen Rest sei­nes noch in­tak­ten Kör­pers aus­brei­te­te, dach­te er für einen Au­gen­blick ans Ster­ben.
    Doch dann setzte der ver­damm­te Über­le­bens­wil­le ein und er drück­te den ro­ten Knopf auf der Fern­be­die­nung, die an sei­nem Roll­stuhl be­fes­tigt war, um ei­nem Zwi­schen­fall wie die­sem vor­zu­beu­gen. Noch im Zu­sam­men­sacken hör­te er, wie die Stahl­tür zu sei­nem acht Qua­drat­me­ter großen Reich auf­ge­ris­sen wur­de und der Be­am­te her­ein­stürz­te, mit dem er ge­ra­de noch ge­spro­chen hat­te. Es war der äl­te­re Wach­po­li­zist mit dem breii­gen Ge­sicht und den Schat­ten ei­nes ver­geu­de­ten Le­bens, die sich über sei­ne Züge ge­legt hat­ten und die­se nach un­ten zogen.
    „Sa­gen Sie dem Po­li­zis­ten von der Mord­kom­mis­si­on, er soll sich die

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