Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Handy dabei auf den Fahrersitz gelegt, um die Platten in dem Chaos aus leeren Fastfood-Kartons, Pizzaschachteln und Cola-Dosen zu finden. Nach der Sendung war er zu Millers Wagen gegangen, um sein Handy zu holen. Er hatte Gruber schreiend über den Parkplatz laufen sehen, aber es war zu spät gewesen, um noch zu reagieren. Gruber hatte die Fahrertür von Brauns Range Rover aufgerissen und in diesem Augenblick war die Bombe explodiert. Selbst Braun, der hinter der Rampe in relativer Sicherheit stand, war durch die Wucht zu Boden geschleudert worden und als er sich wieder aufgerappelt hatte, stand der Wagen in Flammen. Doch da wusste er noch nicht, dass Gruber an seinem Wagen gewesen war. Das hatte er erst später erfahren. Kurz bevor er den Nachtclub von Petersen erreicht hatte, war ein Anruf von Berger gekommen, der ihm stockend mitgeteilt hatte, dass Gruber in der Intensivstation verstorben war.
„Braun, Braun. Wie ist das möglich, dass du den Bombenanschlag überlebt hast?“, fragte Petersen völlig aufgelöst, doch dann aktivierte er die letzten Reste seines Gehirns und stammelte: „Ich habe damit doch nichts zu tun. Habe alles aus dem Fernsehen erfahren!“
„Natürlich, Petersen“, lächelte Braun und schlug ihm mit dem Lauf seiner Glock auf die Stirn, dass die Haut aufplatzte und Petersen das Blut in die Augen lief.
„Ich bin unschuldig, Braun!“, heulte Petersen und Braun fühlte sich zurückversetzt an einen Winterabend drunten am Hafen, wo er Petersen von den Eisschollen geschossen hatte. Damals hätte er Petersen töten sollen, dann wäre alles anders geworden, aber man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Wie durch Watte hörte er die erbärmlich jammernde Stimme von Petersen, der immer wieder schwor, nichts mit dem Anschlag auf Braun zu tun zu haben.
„Wer hat dich beauftragt, Petersen? Diese Idee mit dem Sprengstoff ist doch nicht von dir, dafür bist du doch viel zu dumm!“ Wieder schlug ihm Braun den Pistolengriff auf die Stirn, zerrte ihn dann hoch und stieß ihn zum Schreibtisch. „Weißt du, Petersen“, flüsterte er dann dem Zuhälter ins Ohr. „Da ich ja tot bin, brauche ich mich auch an keine Regeln zu halten, deshalb rate ich dir, einfach die Wahrheit zu sagen.“
„Ich weiß von nichts“, winselte Petersen und wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Stirn.
Ohne ein Wort zu sagen, packte Braun den goldenen Ohrring von Petersen und riss ihn mit einem kräftigen Ruck aus dem Ohrläppchen. Petersen brüllte und quiekte wie ein Schwein und presste seine dicken Finger auf das blutige Ohr.
„Aufhören! Ich sage dir, wer mein Auftraggeber ist. Aber ich will eine Kronzeugenregelung!“, schrie er. „Dann packe ich aus.“
Petersen atmete heftig und fixierte panisch die Glock, die Braun auf ihn gerichtet hatte. Petersen würde immer wieder aus dem Schlamm und Schmutz auftauchen, da war sich Braun sicher. Deshalb war es besser, Petersen jetzt zu einem Geständnis zu zwingen und ihn dann zu töten, damit wenigstens eines dieser Krebsgeschwüre verschwunden war. Aber in Braun regte sich doch noch ein Funken Menschlichkeit und würde er sich nicht auf dieselbe Stufe wie Petersen stellen, wenn er ihn einfach kaltblütig über den Haufen schoss? Wäre er dann nicht genauso ein Mörder?
Diese Gedanken schien auch Petersen zu spüren, denn sein feistes Gesicht nahm wieder einen lauernden Ausdruck an.
„Du kannst mich nicht töten, Braun! Als Polizist hast du doch moralische Grundsätze, stimmt’s?“
„Was verstehst du schon von Moral, Petersen“, murmelte Braun angewidert, verpasste Petersen noch einen Tritt, so dass er auf den Boden stürzte, und fischte seine Handschellen vom Gürtel, um den Zuhälter an den Heizkörper zu fesseln. „Ich rufe jetzt die Polizei und zuvor wirst du mir alles erzählen, was
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