Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
du über deinen Auftraggeber und den Flammenkiller weißt.“
„Fick dich, du dummer Bulle. Ich habe mächtige Beschützer!“
Zack! Braun konnte nicht anders, später würde es ihm natürlich leidtun und er wusste, dass seine Therapeutin missbilligend die Stirn runzeln würde, wenn er ihr davon erzählte. Aber im Augenblick ertrug er das Grinsen in Petersens Visage einfach nicht mehr und er schlug ihm den Griff seiner Glock quer über den Mund. Dann hörte er das Knirschen splitternder Zähne und Petersens panisches Gurgeln, als er einen Schwall Blut schluckte.
Petersen schnappte noch immer nach Luft und konnte nur abgehackt sprechen, doch Braun merkte, dass sein Widerstand gebrochen und er bereit war, endgültig auszupacken. War doch immer wieder dasselbe mit diesen Typen. Anderen fügten sie liebend gerne Schmerzen zu, aber wenn es sie dann selbst einmal erwischte, dann winselten sie um Gnade.
„Es gibt eine Geschäftsbeziehung zwischen meinem Auftraggeber und einer Firma hier in Linz.“ Petersen hustete und spuckte kleine Stücke eines Schneidezahnes auf den Boden. „Mehr weiß ich auch nicht. Ich bin nur für das Rahmenprogramm zuständig, wenn Besuch aus Brüssel kommt. Mädchen, Drogen, kleine Spielzeuge, eben das volle Programm.“
„Namen, Petersen. Ich will Namen wissen, sonst schlage ich noch einmal zu.“
„Ich will zuerst die Kronzeugenregelung, Braun. Schlag mich ruhig tot, aber dann erfährst du nie etwas“, jaulte Petersen und Braun wusste, dass er sich zurückhalten musste.
„Warum habt ihr die beiden Männer verbrannt? Haben sie euch erpresst?“
Petersen wischte sich das Blut von seinem Kinn und atmete hektisch. „Damit habe ich nichts zu tun! Das habe ich auch deinem Partner Gruber schon erzählt. Wo ist der Staatsanwalt, ich will eine Kronzeugenregelung. Dann erzähle ich alles, auch über deinen Partner Gruber.“
„Was ist mit Dominik?“, hörte Braun plötzlich die Stimme von Lenka mit ihrem charakteristischen harten slawischen Akzent. „Was ist mit ihm?“ Verwirrt schüttelte sie den Kopf und ihre faserigen Haare zischten wie dünne Schlangen durch die Luft. „Wo ist er? Wieso bringt er mich nicht nach Hause? Was passiert hier überhaupt?“
„Dominik ist schwer verletzt. Ich soll dich nach Hause bringen“, versuchte Braun die plötzlich so aufgeregte Lenka zu beruhigen, doch diese war bereits aufgestanden und hatte sich in die schmierige Plüschdecke gewickelt. Der leblose Ausdruck war aus ihren Augen gewichen und als sie sich zwischen Braun und Petersen drängte, konnte Braun den Wahnsinn erkennen, der ganz hinten in ihren Pupillen glomm.
„Er ist tot“, flüsterte sie und grinste mit ihren schwärzlichen Zähnen, die sich durch das Crystal Meth innerhalb weniger Tage verfärbt hatten. „Das Schwein hat ihn ermordet!“ Noch immer starrte sie Braun direkt ins Gesicht und wies nur mit der Hand nach hinten zum Heizkörper, an dem Petersen hing. Auf Braun wirkte sie völlig widersprüchlich. Einerseits waren ihre Worte von einer erstaunlichen Klarheit, andererseits schlummerte in ihren Augen ein verräterischer Glanz, der unterdrückte Wut, Verzweiflung und Aggression signalisierte und wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch wirkte. Lenkas Gesicht war eingefallen und in der kurzen Zeit, seit sie Braun das letzte Mal gesehen hatte, schien sie um Jahre gealtert, doch noch immer waren ihre Züge ausgesprochen hübsch und ihre Haut trotz der vom Crystal Meth verursachten Pickel bleich und zart. Gruber hatte Braun einmal erzählt, dass Lenka wie eine Doppelgängerin einer verstorbenen Schulfreundin von ihm aussah, die an einer Überdosis gestorben war. Deshalb auch Grubers irrationale Anteilnahme an Lenkas Schicksal und sein krankhaftes
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