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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ster­ben!‘, das hast du auf die Ta­fel ge­schrie­ben“, sag­te das an­de­re Mäd­chen zu Chloe.
    „Alle müs­sen ster­ben!“
    Vor­sich­tig tas­te­te sich Chloe am Kla­vier im Sa­lon der Vil­la Zorn ent­lang. Ihr Blick war um­wölkt, düs­ter und der ei­ser­ne Schür­ha­ken, den sie aus dem Ka­min­bes­teck ge­nom­men hat­te, mach­te ein schnei­den­des Ge­räusch, als er durch die Luft saus­te. Der Flü­gel war schwarz, aus schwar­zem, glän­zen­dem Lack, so wie das Käst­chen, in dem Mut­ter ihre Käm­me auf­be­wahrt hat­te. Die alle in dem Haus ver­brannt wa­ren.
    Peng! Der Schür­ha­ken don­ner­te auf den Flü­gel und blieb im schwar­zen Lack­deckel ein­fach stecken. Der Lärm hat­te so­gar Zol­tan Zorn stumm ge­macht. Mit schie­fem Mund hing er in sei­nem Roll­stuhl und stier­te auf sei­nen ge­lieb­ten Bechs­tein-Flü­gel und auf sein Bans­hee-Mäd­chen, das ihm den Tod brin­gen wür­de. Un­ter Auf­bie­tung al­ler Kräf­te riss Chloe den Ha­ken wie­der aus dem split­tern­den Holz und schlug er­neut zu. Dies­mal er­wi­sch­te sie die Tas­ten, die schwarz und weiß auf­ge­fä­delt nur dar­auf war­te­ten, von ihr zer­stört zu wer­den. Jetzt ging auch das Schrei­en wie­der los. Das Ge­krei­sche des al­ten Zol­tan Zorn stei­ger­te sich zu ei­nem marker­schüt­tern­den Tril­lern, ver­misch­te sich mit ei­nem ato­na­len Ge­klim­per, denn Chloe drosch noch im­mer mit dem Schür­ha­ken auf die Tas­ten. Die­se zer­split­ter­ten un­ter ih­ren Schlä­gen und zisch­ten wie schwar­ze und wei­ße In­sek­ten durch den Sa­lon.
    Die ei­ser­ne Spit­ze des Schür­ha­kens durch­bohr­te den Re­so­nanz­kör­per und blieb wie­der stecken. Chloe klet­ter­te auf den halb zer­trüm­mer­ten Deckel des Flü­gels und pack­te mit ih­ren Hän­den die dün­nen stäh­ler­nen Sai­ten, die wie Mes­ser in ihre Fin­ger schnit­ten, sich aber nicht her­aus­rei­ßen lie­ßen. Dann sprang sie vom Flü­gel und schnalzte mit ih­ren Fin­gern nach Ru­fus, der ge­duckt mit ge­sträub­tem Fell durch den Sa­lon robb­te und da­bei sein grü­nes Auge un­ver­wandt auf Zol­tan Zorn ge­rich­tet hat­te. Mit bei­den Hän­den zerr­te und zog Chloe an dem Schür­ha­ken, riss einen Teil des seit­li­chen Re­so­nanz­kör­pers weg, schlug mit dem Schür­ha­ken auf die ab­ge­bro­che­nen Tei­le, so als wür­de sie Holz hacken.
    „Alle müs­sen ster­ben!“ Das an­de­re Mäd­chen war ne­ben sie ge­tre­ten und mach­te eine un­miss­ver­ständ­li­che Be­we­gung zu dem Roll­stuhl, in dem Zol­tan Zorn mit ver­zerr­tem Ge­sicht hing. Aus sei­nem Mund­win­kel tropf­te wie so oft gel­ber Schleim und sein schril­les Schrei­en war ei­ner er­drücken­den Stil­le ge­wi­chen, in der man nur noch den keu­chen­den Atem von Chloe hören konn­te. Plötz­lich schleu­der­te sie den Schür­ha­ken mit vol­ler Wucht ge­gen den Roll­stuhl und ein ein­zel­ner schril­ler Schrei war zu hören, dann war wie­der Stil­le.
    Chloe zog ihr Han­dy aus ih­rer grü­nen Re­gen­jacke und starr­te auf das Dis­play. Lang­sam ging sie an dem Kla­vier ent­lang und film­te die zer­split­ter­ten schwar­zen Lack­tei­le auf dem Bo­den, den zer­bors­te­nen Deckel und die zer­trüm­mer­ten Tas­ten. Un­ru­hig schwenk­te sie mit dem Han­dy auf Zol­tan Zorn, der wie tot in sei­nem Roll­stuhl hing. Der ei­ser­ne Schür­ha­ken lag ne­ben dem Roll­stuhl am Bo­den. Auf Ze­hen­spit­zen schlich Chloe näher, schob mit der Spit­ze ih­res ab­ge­wetzten ro­ten Snea­kers den Ha­ken zur Sei­te.
    Die Tür, die vom Sa­lon hin­über ins Ess­zim­mer führ­te, hat­te tie­fe Ein­ker­bun­gen, die von den Schlä­gen mit dem Schür­ha­ken stamm­ten. Bei je­dem Schritt knirsch­te es un­ter ih­ren Füßen und die zer­split­ter­ten Tas­ten des Bechs­tein-Flü­gels zer­kratzten den teu­ren Par­kett­bo­den, wenn sie dar­auf trat. Den Jagd­tro­phäen und aus­ge­stopf­ten Tier­köp­fen in dem holz­ge­tä­fel­ten Kor­ri­dor hat­te der Schür­ha­ken ziem­lich zu­ge­setzt, be­son­ders die to­ten Glasau­gen hat­te sie mit der ei­ser­nen Spit­ze zer­brö­selt. Das schar­fe Jagd­mes­ser, das zur De­ko­ra­ti­on an der Wand ge­han­gen hat­te, steck­te sie zur Be­ru­hi­gung in die Ta­sche

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