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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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da­zwi­schen­ge­tre­ten und hat­te mit ei­nem „Na­tür­lich ist der Fall ab­ge­schlos­sen!“ Braun aus Rit­ters Büro bug­siert.
    „Fuck!“, hat­te Ele­na Kaf­ka ge­sagt, als sie sich eine Zi­ga­ret­te an­ge­zün­det und sich an den Küh­ler ih­res Por­sches ge­lehnt hat­te. „Ma­chen Sie ein­fach wei­ter, Braun. Ich hal­te Ih­nen Ober­staats­an­walt Rit­ter vom Leib.“ Sie hat­te ihr Kinn trot­zig vor­ge­streckt und den Re­gen über ihre Stirn rin­nen las­sen. In dem ver­schwom­me­nen Ne­on­licht am Park­platz hat­ten die schar­fen Kon­tu­ren ih­res Ge­sichts noch här­ter ge­wirkt.
    „Fuck!“ hat­te auch da­mals Jo­nas Blau ge­sagt, mit dem al­les be­gon­nen hat­te. Das fiel Braun jetzt ein, als er vom Damm auf die Straße wech­sel­te und eine Bö­schung hin­un­ter­lief, um zu der hell er­leuch­te­ten Brücke zu ge­lan­gen, die vom Stahl­werk auf die an­de­re Sei­te der Do­nau führ­te. Doch hier war der Lauf­weg be­reits über­schwemmt und er muss­te wie­der auf den Damm und zu­rück in die Stadt lau­fen. Wie in Tran­ce spul­te er Ki­lo­me­ter um Ki­lo­me­ter ab, wich neu­gie­ri­gen Füch­sen und Wild­kat­zen aus, ein ein­sa­mer Läu­fer, dem nur der hel­le Strahl sei­ner Stirn­lam­pe den Weg wies.
    Der Film in sei­nem Kopf lief ab und Braun war ein ge­nau­er Zuschau­er: Er fuhr mit ei­nem un­auf­fäl­li­gen Wa­gen aus dem Po­li­zei­fun­dus zu Pe­ter­sens Nacht­club und park­te un­weit ei­nes Har­ley-Da­vid­sons-Treffs. Er ging zum hin­te­ren Ein­gang. Knack­te die Tür. Schlich in den Bar-Raum, dort, wo früher die Ani­mier­mäd­chen auf ih­ren Plüsch­hockern auf Kund­schaft ge­war­tet hat­ten. Oben wur­de eine Tür ge­öff­net und je­mand tram­pel­te die Stu­fen her­un­ter. Ein Mann, der te­le­fo­nier­te. Er war­te­te, bis der Mann weg­ge­fah­ren war, schlich dann nach oben bis vor die Tür aus blau­em Samt, die Tür zu Pe­ter­sens Büro.
    Aber da gab es nur eine lee­re Ton­spur in Brauns Ge­dächt­nis, kei­ne Wor­te, nur Rau­schen. Stopp und zu­rück: Der Mann kommt die Trep­pe her­un­ter. Dicke, wuls­ti­ge Lip­pen, das Te­le­fon am Ohr.
    „Schlech­ter Emp­fang hier auf dem Land. Wie schon ge­sagt, jetzt brau­chen wir uns nur noch um dei­ne klei­ne kla­vier­spie­len­de Nut­te zu küm­mern.“ Der Rest war wie­der nur Rau­schen in Brauns Er­in­ne­rung.
    Was hat­te das zu be­deu­ten? Hat­te es über­haupt et­was zu be­deu­ten?
    Egal, er wür­de später dar­über nach­den­ken, jetzt muss­te er wei­ter­lau­fen. Im­mer wei­ter in die schla­fen­de Stadt hin­ein­lau­fen, über men­schen­lee­re Plät­ze, durch ein­sa­me Straßen, an dunklen Häu­ser­fron­ten vor­bei­lau­fen. Er muss­te für sei­nen ima­gi­nären Ma­ra­thon trai­nie­ren, den er nie lau­fen wür­de, den er früher mit ei­nem Freund ger­ne ge­lau­fen wäre, der nun kein Freund mehr war.

62. Eine Jour­na­lis­tin wird be­rühmt

    Der Tag be­gann für Pe­tra von Kant da­mit, dass sie eine ih­rer grü­nen Kon­takt­lin­sen, die so gut mit ih­ren kur­z­en ro­ten Haa­ren har­mo­nier­ten, ver­se­hent­lich in den Ab­fluss spül­te. An­statt mit ei­nem aus­gie­bi­gen Früh­stück in den Tag zu star­ten, war sie im strö­men­den Re­gen mit dem Taxi quer durch die Stadt ge­fah­ren, um sich bei ih­rem Op­ti­ker einen Er­satz da­für zu ho­len. Doch grü­ne Kon­takt­lin­sen in ih­rer Stär­ke wa­ren na­tür­lich nicht vor­rätig, des­halb muss­te sie ein Stan­dard­pro­dukt neh­men, mit dem sie fast nichts se­hen konn­te. Aber sie hat­te ja ein zwei­tes Auge und das Wich­tigs­te war, dass die grü­ne Far­be stimm­te.
    Halb blind stand sie am Nach­mit­tag im Stu­dio, den Durch­lauf mit den Sta­tis­ten hat­te sie be­reits glimpf­lich über die Büh­ne ge­bracht, das Licht war ein­ge­rich­tet und der Re­gis­seur war im Großen und Gan­zen zufrie­den ge­we­sen. Lang­sam ging sie durch die Papp­ma­schee-De­ko­ra­ti­on, die eine sti­li­sier­te New York Sky­li­ne dars­tel­len soll­te, nach hin­ten in ihre Gar­de­ro­be und blick­te in den Spie­gel. Sie sah sich ziem­lich ver­schwom­men und nur wenn sie das Auge mit der falschen Kon­takt­lin­se zu­sam­men­kniff, konn­te sie mit dem an­de­ren

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