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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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la­bil. La­bil, wie es hoch­be­gab­te Men­schen nun ein­mal sind. Sie hät­te mehr auf ihre Zwil­lings­schwes­ter auf­pas­sen müs­sen. Doch man hat­te sie schon in jun­gen Jah­ren ge­trennt. Sie war zu Pfle­ge­el­tern ge­kom­men, die ihr ein schö­nes Le­ben er­mög­lich­ten. Ihre Zwil­lings­schwes­ter muss­te im Heim blei­ben, denn kei­ner woll­te das Mäd­chen mit dem Feu­er­mal. Als die Tren­nung pas­sier­te, hat­te sie das Ge­fühl, als wäre sie in der Mit­te durch­ge­schnit­ten wor­den. Nur mehr eine Hälf­te, die funk­tio­nier­te. Die an­de­re Hälf­te war le­bens­un­tüch­tig ge­wor­den. Das war ihre Zwil­lings­schwes­ter, le­bens­un­tüch­tig und hoch­be­gabt, ein Ge­nie, das zer­stört wor­den war.
    Sie stand auf und gab dem Mann einen Fußtritt, dass er auf­stöhn­te, beug­te sich ganz nahe zu ihm hin­un­ter, starr­te ihm in die Au­gen und woll­te Ver­ständ­nis in die­sen Au­gen fin­den. Aber al­les, was sie dar­in sah, war nur Ver­wir­rung und Angst.
    Auf dem Bo­den stand eine läng­li­che Holz­kis­te, die noch aus Ar­mee­be­stän­den stamm­te. Sie zog ihre ver­wa­sche­ne Re­gen­jacke aus, griff nach ei­ner Zan­ge, die an der Wand hing, und brach die Kis­te auf. Sie nahm die hand­li­chen Dy­na­mit­stan­gen her­aus, die sie an Ker­zen er­in­ner­ten und rot fo­liert wa­ren, als wären sie für die Tor­te ei­nes Kin­der­ge­burts­ta­ges bes­timmt.
    Aber den letzten Kin­der­ge­burts­tag mit ih­rer Zwil­lings­schwes­ter hat­te die Zeit weg­ge­spült und die Fo­tos der Er­in­ne­rung blie­ben weiß, mit schat­ten­haf­ten Kon­tu­ren, die sich aber zu kei­nen Per­so­nen ver­dich­ten woll­ten.
    Ihre Zwil­lings­schwes­ter wur­de im­mer für häss­lich ge­hal­ten mit dem großen Feu­er­mal, das sich über ihre Wan­ge bis zur Schlä­fe zog. Nur Jo­nas Blau hat­te ihre Schön­heit er­kannt und ihre Zwil­lings­schwes­ter „das schö­ne Mäd­chen mit dem Feu­er­mal“ ge­nannt. Das hat­te sie ihr mit leuch­ten­den Au­gen erzählt. Da­mals, als sie sich nach lan­gen Jah­ren wie­der ge­fun­den hat­ten und sie al­les dar­an ge­setzt hat­te, um ihre Zwil­lings­schwes­ter aus die­sem Sumpf aus Dro­gen, Ob­dach­lo­sig­keit und Hoff­nungs­lo­sig­keit zu ret­ten.
    Da­mals vor zwei Jah­ren hat­te ihre Zwil­lings­schwes­ter Jo­nas Blau ken­nen­ge­lernt und sich in ihn ver­liebt. Das hat­te sie ihr erzählt, als sie ge­mein­sam nachts un­ter ei­ner Brücke ge­ses­sen wa­ren und sich ihr gan­zes Le­ben neu erzählen muss­ten. Die bei­den ver­spreng­ten Tei­le ei­nes Gan­zen hat­ten sich wie­der ge­fun­den und wa­ren für kur­ze Zeit wie­der eins ge­wor­den. Wa­ren Yin und Yang, die nur als Ein­heit exis­tie­ren konn­ten.
    Sie woll­ten sich nie wie­der tren­nen, das hat­ten sie sich ge­schwo­ren. Des­halb gin­gen sie auch ge­mein­sam zu dem Tref­fen mit Jo­nas, bei dem es um die Zeich­nun­gen ih­rer Schwes­ter und um viel Geld ging. Doch dann woll­te ihre Zwil­lings­schwes­ter die Sa­che al­lei­ne durch­zie­hen.
    „War­te drau­ßen auf mich“, hat­te sie ge­sagt und war in der still­ge­leg­ten Un­ter­führung ver­schwun­den und nie wie­der auf­ge­taucht. Sie war ihr aber ge­folgt und hat­te die Ka­ta­stro­phe aus ih­rem Vers­teck mit­an­ge­se­hen.
    Doch Jo­nas hat­te ihre Schwes­ter ver­ra­ten, bloß weil ihm Tim Kreu­zer viel Geld ver­spro­chen hat­te, wenn er die Zeich­nun­gen be­sor­gen wür­de. Denn nie­mand bei Red Zorn hat­te Ide­en und wuss­te, wie es wei­ter­ge­hen soll­te, nach dem Schlag­an­fall, der Zol­tan Zorn zu ei­nem Wrack ge­macht hat­te. Doch ihre Zwil­lings­schwes­ter woll­te das Geld nicht, das ihr Jo­nas an­bot, sie woll­te ihre Zeich­nun­gen be­hal­ten und so kam ei­nes zum an­de­ren. Der Streit es­ka­lier­te. Jo­nas war so schwach und flüch­te­te, als es ernst wur­de. Tim hin­ge­gen war selbst­be­wusst und ak­zep­tier­te kein Nein. Aber ihre Zwil­lings­schwes­ter ließ nicht mit sich han­deln. So wur­den aus Wor­ten zu­nächst Schreie. Schlä­ge und Trit­te folg­ten, bis ihre Zwil­lings­schwes­ter auf dem Bo­den lag und sich nicht mehr rühr­te.
    Da er­schi­en der Mann, der al­les in Auf­trag ge­ge­ben hat­te, des­sen Den­ken von

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