Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
um das arme Mädchen bemüht und sogar einen Film über sie gedreht hat.“
„Ich weiß, ich weiß. Aber da kann ich ihm auch nicht helfen. Es ist eine polizeiliche Anordnung. Da müssen private Interessen eben zurückgestellt werden.“
Der Arzt blickte Elena Kafka prüfend an, kniff die dicken Lippen zusammen und schien zu überlegen.
„Aber das geschieht auf Ihre Verantwortung. Wir haben Frau Porzikova ihre beiden Finger wieder angenäht, aber es kann trotzdem zu einer Abstoßungsreaktion kommen. Ich lasse meine Patientin daher nur ungern gehen. Vielleicht möchten Sie sich noch einmal bei der Staatsanwaltschaft rückversichern, dass alles seine Ordnung hat.“
Elena Kafka überprüfte vorsichtig den Sitz ihrer straff nach hinten gebundenen schwarzen Haare, während sie überlegte: Sicher, es wäre klug, Oberstaatsanwalt Ritter über diese Aktion zu informieren und gleichzeitig eine Streife anzufordern.
„Sie haben recht!“, entschied sie sich dann. „Ich telefoniere mit der Staatsanwaltschaft.“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche, doch der Arzt wies auf das durchgestrichene Handysymbol neben dem Bett.
„Verstehe“, sagte Elena Kafka. „Ich bin gleich wieder zurück.“ Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, zog sie sofort einen Nikotinkaugummi aus ihrer Tasche, noch lieber hätte sie eine Zigarette geraucht. Der Arzt erinnerte sie an jemanden, den sie erst kürzlich gesehen hatte, aber sie kam nicht darauf. Während sie die Nummer von Oberstaatsanwalt Ritter wählte, ging sie den Korridor entlang. Der Empfang war noch immer nicht besetzt, obwohl das Telefon lautlos blinkte.
Der Arzt hatte von der Gefahr einer Abstoßungsreaktion gesprochen, die auftreten könne. Man hatte Polina die eigenen Finger wieder angenäht. Das war ein Glück für das Mädchen. Bei Ritter kam sie nur auf die Mailbox, sie hinterließ ihm eine kurze Nachricht, dass er sie zurückrufen solle.
Sie dachte an den Imagefilm, den ihnen Xenia Hansen in der Zentrale von Red Zorn vorgespielt hatte. Polina im Bett und Xenia Hansens Kommentare. „Leider war es nicht mehr möglich, die Finger anzunähen ...“ Da fiel es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen und sie machte auf der Stelle kehrt. Sie rannte den Korridor zurück zu Nummer 4 und drückte auf die Türklinke. Die Tür ließ sich nicht öffnen.
„Polizei! Öffnen Sie sofort die Tür!“ Sie hämmerte mit dem Griff ihrer Smith & Wesson gegen das massive Holz. Die Tür gab nicht nach und kein Laut drang nach draußen. Kurz entschlossen feuerte sie auf das Schloss und endlich schwang die Tür auf. Mit der Pistole im Anschlag sprang Elena Kafka in das Krankenzimmer. Sie drehte sich zum toten Winkel hinter der Tür, wo eine Glaswand den Blick in das Designerbad freigab. Sie sah den Arzt und gleichzeitig das Skalpell, das auf ihre Hand mit dem Revolver niedersauste. Elena Kafka zuckte zurück und die scharfe Klinge streifte nur ihr Handgelenk. Aber trotzdem ließ sie mit einem Aufschrei den Revolver fallen. Der Arzt nutzte seine Chance und hechtete sich auf sie. Er war schwer und Elena Kafka stürzte auf den Rücken, doch der Sturz wurde durch den dicken Teppichboden abgemildert. Aber sie konnte sich nicht aus seiner Umklammerung befreien und sah sein aufgedunsenes Gesicht mit den dicken Lippen ganz nahe vor sich. Jetzt wusste sie, woher sie ihn kannte. Es war Hendrik Glanz, dessen Bild sie auf Chiaras Bildschirm gesehen hatte. Das Skalpell, das Glanz noch immer in der Hand hielt, funkelte im Neonlicht und näherte sich ihrem Hals. So wollte sie nicht sterben. Nicht in einem Spital.
Sie rammte ihr Knie zwischen die Beine von Glanz und augenblicklich ließ der Druck seiner fleischigen Arme nach und er stöhnte vor Schmerzen auf. Mit ihrer blutigen Hand packte
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