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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Ele­na Kaf­ka sein Hand­ge­lenk, dreh­te es mit ei­nem kräf­ti­gen Ruck ge­gen den Uhr­zei­ger­sinn und hör­te den ge­bro­che­nen Ge­lenk­kno­chen knir­schen. Glanz heul­te vor Schmerz auf und ließ das Skal­pell zu Bo­den fal­len.
    „Ich ver­haf­te Sie we­gen ver­such­ten Mor­des an Po­li­na Por­zi­ko­va“, schrie sie völ­lig au­ßer sich und ließ ihre Hand­schel­len über die Ge­len­ke von Glanz schnap­pen.
    Dann lief sie schnell zum Kran­ken­bett, in dem Po­li­na re­gungs­los und mit wachs­blei­chem Ge­sicht lag. Ihre glän­zen­den schwar­zen Haa­re flos­sen über die wei­ßen La­ken, das schwe­re Kis­sen lag auf dem Bo­den. Glanz hat­te wohl ver­sucht, Po­li­na zu ers­ticken. Hof­fent­lich ist es nicht zu spät!, schoss es ihr durch den Kopf. Doch als Ele­na Kaf­ka den Puls von Po­li­na fühl­te, war nichts mehr zu spüren. Pa­nisch drück­te sie den Alarm­knopf, beug­te sich über Po­li­na und press­te ihre Luft in die Lun­gen des Mäd­chens. Du darfst nicht ster­ben, dach­te sie. Nicht hier in die­sem Spi­tal und nicht in mei­nen Ar­men!
    Nach ei­ner für sie un­end­lich lan­gen Zeit tauch­ten Notärz­te, Pfle­ger und Schwes­tern auf und ver­such­ten, Po­li­na zu re­ani­mie­ren. Hiel­ten den Elek­tro­schocker auf ihre schnee­wei­ße Brust, zähl­ten eins, zwei, los! Im­mer wie­der eins, zwei, los!, und der Kör­per von Po­li­na bäum­te sich un­ter den Strom­stößen auf, sank wie­der in sich zu­sam­men. Plötz­lich zeig­te der Mo­ni­tor eine ers­te Re­ak­ti­on und das Ret­tungs­team rief: „Sie kommt zu­rück!“
    Ele­na Kaf­ka konn­te das al­les nicht mehr mit­an­se­hen. Mit vers­tei­ner­ter Mie­ne wank­te sie hin­aus auf den Kor­ri­dor, sank an der Wand auf den ba­by­blau­en Tep­pich­bo­den, fuhr sich mit ih­rer noch im­mer blu­ten­den Hand über das Ge­sicht und sah, wie zwei Po­li­zis­ten den ver­letzten Hen­drik Glanz ab­führ­ten. Sie woll­te wie­der zu­rück in das Kran­ken­zim­mer, zu Po­li­na, wur­de aber von ei­ner Schwes­ter sanft, je­doch bes­timmt dar­an ge­hin­dert. Sie dach­te an die glei­che Si­tua­ti­on, die sie im Ge­ne­ral Hos­pi­tal in Wa­shing­ton er­lebt hat­te, doch dies­mal dreh­te sie sich nicht um und ging. Ele­na Kaf­ka fuhr mit dem Auf­zug nach un­ten, zün­de­te sich be­reits im Foy­er eine Zi­ga­ret­te an und trat hin­aus in den strö­men­den Re­gen.

66. Das schö­ne Mäd­chen mit dem Feu­er­mal

    Sie schmink­te sich einen großen ro­ten Fleck auf die lin­ke Wan­ge und be­trach­te­te sich im Spie­gel. Sie fand, dass sie plötz­lich wie­der ih­rer Zwil­lings­schwes­ter zum Ver­wech­seln ähn­lich sah. Nicht zum Ver­wech­seln ähn­lich, sie war ihre Zwil­lings­schwes­ter! Jetzt war sie „das schö­ne Mäd­chen mit dem Feu­er­mal“.
    Hin­ter sich hör­te sie den Mann stöh­nen und muss­te lächeln. Er war ziem­lich über­rascht ge­we­sen, als sie so plötz­lich auf­tauch­te, ohne die Kon­takt­lin­sen, mit ih­rer rich­ti­gen Haar­far­be. Lang­sam dreh­te sie sich um, mus­ter­te den Mann, den sie pa­ra­ly­siert hat­te und der lang­sam aus sei­ner Ohn­macht er­wach­te. Sie lächel­te den Mann böse an, den Mann, den sie noch heu­te töten wür­de.
    Jetzt ver­such­te er sich von dem Kle­be­band zu be­frei­en, mit dem sie ihn an den Me­tall­stuhl ge­fes­selt hat­te. Sein Mund war zu­ge­klebt und so konn­te er nur dump­fe Lau­te aus­sto­ßen. Das sil­ber­ne Pa­ket­kle­be­band glänzte im Licht wie ein Schmuck­stück, das glei­che Kle­be­band hat­te sie bei Tim Kreu­zer und bei Jo­nas Blau ver­wen­det. Nur bei Pe­tra von Kant war es nicht nötig ge­we­sen, die hat­te ja so ger­ne ge­re­det. Im­mer nur ge­re­det, aber nie ge­han­delt. Da­von ge­re­det, dass sie über den Tod ih­rer Zwil­lings­schwes­ter schrei­ben wür­de, aber es war nie ein Ar­ti­kel er­schie­nen.
    Im Spie­gel er­kann­te sie sich wie­der. Sie war von den To­ten auf­er­stan­den, war ihre Zwil­lings­schwes­ter ge­wor­den. Hat­te ihre bis­he­ri­ge Exis­tenz ab­ge­wor­fen, wie eine Schlan­ge die alte Haut ab­wirft. Nur dass sie nicht so gut zeich­nen konn­te wie ihre Zwil­lings­schwes­ter. Ihre Zwil­lings­schwes­ter war ein Ge­nie ge­we­sen und sehr

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