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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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summ­te ein Lied sei­ner Hei­mat, da­zwi­schen hör­te er die Stim­me des Ser­ben Pe­tro­vic: „Du musst ihn töten! Hörst du mich? Er zieht dei­ne Ehre in den Dreck! Du bist es dei­ner Fa­mi­lie schul­dig und Na­tas­ha! Er will dir Na­tas­ha und dei­ne Ehre weg­neh­men! Töte ihn, Flash God! Töte ihn!“
    Das war vor vie­len Stun­den ge­we­sen. Jetzt saß Cevdar Tar­ük in sei­nem ros­ti­gen Gold­mer­ce­des, des­sen Heck­schei­be ein ver­blass­ter Auf­kle­ber mit dem Schrift­zug „Flash God“ ver­un­zier­te, vor der ver­ram­mel­ten Milch­bar und war­te­te auf das Er­schei­nen zwei­er Per­so­nen. Er hat­te mit sei­nem Va­ter te­le­fo­niert und mit dem Imam sei­nes Hei­mat­dor­fes. Töte ihn! Es geht um die Ehre! Dar­über wa­ren sich alle ei­nig.
    Nie­mand wird mir Na­tas­ha weg­neh­men! Nie­mand!, dach­te er und be­trach­te­te sei­ne ver­schorf­ten Fäus­te im Licht der grel­len Son­ne.
    *
    Am Nach­mit­tag des­sel­ben Ta­ges saß Anna Lan­ge vor ih­rem Com­pu­ter in der Agen­tur und ar­bei­te­te an der Kos­ten­kal­ku­la­ti­on für die Roy­al-In­ter­na­tio­nal-Prä­sen­ta­ti­on. Ide­en­fin­dung, Kon­zept, Krea­ti­on, Pla­nung, Um­set­zung und noch vie­le an­de­re Pos­ten muss­ten be­wer­tet und in die Prä­sen­ta­ti­on in­te­griert wer­den. Als Anna je­doch die Un­ter­la­gen in­ten­siv stu­dier­te, stell­te sie fest, dass die ent­schei­den­den Fak­ten ziem­lich vage und all­ge­mein for­mu­liert wa­ren.
    Ohne lan­ge zu über­le­gen, griff sie zum Hö­rer, wähl­te die Num­mer von Roy­al In­ter­na­tio­nal mit der Durch­wahl des Bör­se­s­pe­zia­lis­ten Alex Hu­ber.
    „Hu­ber, Roy­al In­ter­na­tio­nal.“
    Glück ge­habt, we­nigs­tens ist die­ser Alex Hu­ber schnell zu er­rei­chen, dach­te sie und hoff­te ins­ge­heim, dass er in den nächs­ten Ta­gen Zeit für ihre Fra­gen ha­ben wür­de. Sie plau­der­ten zu­nächst wie üb­lich übers Wet­ter, die un­na­tür­li­che Hit­ze, den ge­plan­ten Ur­laub, doch ir­gend­wann gin­gen ihr die The­men aus, des­halb ver­ebb­te das Ge­spräch auch schon nach we­ni­gen Sät­zen und Anna kam di­rekt zum Kern ih­res An­rufs.
    „Ich muss Sie ent­täu­schen, Frau Lan­ge, aber ich bin die gan­ze Wo­che to­tal ver­plant.“ Wie im­mer sprach Alex Hu­ber ak­zent­frei­es Deutsch, bei­na­he so, als wäre er in eine Schau­spiel­schu­le ge­gan­gen.
    „Die ein­zi­gen frei­en Stun­den, die ich für Sie er­üb­ri­gen kann, sind heu­te Abend. Wenn Sie so fle­xi­bel sind, dann ver­su­che ich ger­ne, Ihre Fra­gen so gut wie mög­lich zu be­ant­wor­ten.“
    Noch die­sen Abend. Ei­gent­lich hat­te Anna vor­ge­habt, die Bar im City-Kauf­haus zu be­su­chen. Nach dem Ein­kau­fen noch einen schnel­len Drink, da­für war die­se nicht son­der­lich auf­re­gen­de Bar ge­nau das Rich­ti­ge.
    Eine glat­te Lüge, mel­de­te sich ihr Un­ter­be­wusst­sein. Na­tür­lich wuss­te sie, dass Marc je­den Abend nach der letzten OP dort vor­bei­schau­te, um mit den jun­gen Ver­käu­fe­rin­nen zu flir­ten. Sie wuss­te auch, dass er sie freu­dig be­grüßen wür­de, so als wäre nichts ge­sche­hen. Das Schlimms­te aber war, dass sie wuss­te, wie die­ser Abend en­den wür­de: in ei­nem Ho­tel­zim­mer mit tol­lem Sex und an­schlie­ßen­den Heul­krämp­fen bis in den nächs­ten Mor­gen. Aber sie konn­te nicht an­ders und da­für hass­te sie sich.
    „Heu­te Abend passt mir per­fekt“, hör­te sie sich sa­gen und be­vor sie es sich an­ders über­le­gen konn­te, hat­ten sie auch schon eine Uhr­zeit fest­ge­legt.
    „Wir kön­nen die Fra­gen auch ger­ne bei ei­nem Ar­beitses­sen be­spre­chen. Da ist die At­mo­sphä­re nicht so förm­lich wie in mei­nem Büro. Tref­fen wir uns doch so ge­gen acht vor dem Star­dust. Ein neu­es Re­stau­rant mit tol­lem Aus­blick auf die Do­nau und über Linz. Ich darf die Tischre­ser­vie­rung über­neh­men?“
    „Ger­ne. Dann also bis heu­te Abend.“ Schnell leg­te sie den Hö­rer auf und dach­te über das kur­ze Ge­spräch nach. Sie hat­te ein­fach kei­ne Be­ga­bung für locke­ren und leich­ten Small­talk, der an der Ober­fläche da­hin­plät­scher­te.
    Die­se Leich­tig­keit war ihr im Lauf der Zeit

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