Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Aufnahme von ihm Arm in Arm mit Natasha, einer mondgesichtigen Blondine auf dem Rummelplatz am Linzer Jahrmarktgelände. Ganz zum Schluss war da auch noch das Bild von Natasha, das er viel früher aus der Peepshow drunten im Afrikanerviertel geklaut hatte. Natasha, die mit gespreizten Beinen auf einer Art Bett lag, sich mit den Fingern die Schamlippen auseinanderzog, ihre grotesk vergrößerten Brüste standen in die Luft wie zwei Ballons. Aber das war auf dem Foto nicht zu sehen, denn er hatte die zur Schau gestellte Scham seines Mädchens und ihre Ballonbrüste mit schwarzem Stift übermalt, ihr auf seine ungelenke Art einen Badeanzug über die Nacktheit gemalt – Tarük wollte nicht, dass jemand sein Mädchen nackt sah. Am liebsten aber hatte er das Bild vom Rummelplatz. Er hatte sie danach noch öfters eingeladen und irgendwann würden sie heiraten und nach Hause in die Türkei zurückkehren.
„Ein hübsches Paar seid ihr“, hatte der Besucher gemeint, sich das Rummelplatzfoto geschnappt, ehe Tarük es umdrehen konnte.
„Wirklich ein hübsches Paar, du und Natasha“, wiederholte der Mann und gab Tarük das Bild zurück, der es schnell in seiner Blechdose verschwinden ließ, den Deckel zuklappte und den Mann mit seinen treuen Hundeaugen erwartungsvoll anblickte. Langsam dämmerte es ihm, woher er den Mann kannte, es war Petrovic, die rechte Hand des gelackten Drakovic, dem Partner von Üzkül Bordar, der ihn als Promoter für die Live Fights vermittelte.
„Das war glatte Schiebung, neulich bei dem Live Fight! Der Kampf wurde viel zu früh beendet. Du hättest den Kerl doch zu Brei gemacht!“, entrüstete sich Petrovic und Tarük, der langsam wieder zu Flash God wurde, nickte zustimmend.
„Die Siegergage hätte ich gut gebrauchen können! Ich habe Natasha einen Gürtel versprochen. Es soll ein Verlobungsgeschenk sein“, grunzte er wehmütig und rieb sich die aufgeschürften Knöchel seiner rechten Hand. „Das Geld wäre wirklich wichtig gewesen“, wiederholte er und seufzte tief auf.
Slobodan Petrovic setzte sich zu Tarük auf das durchhängende Bett und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter.
„Du hast absichtlich verloren“, sagte Petrovic bewusst beiläufig und drehte sich zu ihm. „Es war Absicht!“
„Wie kommst du darauf?“, fragte Tarük und versuchte irgendeine Logik in seinem zermanschtem Hirn herzustellen. Petrovic fasste ihn an beiden Schultern, sah ihm direkt in die Augen.
„Üzkül hat etwas mit Natasha! Das weiß doch jeder! Nur du nicht!“ Er sprach die Worte betont langsam aus. „Üzkül hat ein Verhältnis mit Natasha!“
Langsam sickerten die Worte in Tarüks träges Denken, flossen tiefer, erreichten die braunen Hundeaugen, die plötzlich ganz wässrig wurden, tropften in sein Herz, das sich vor Kummer zusammenzog, und flossen bis in seine Fäuste, die er wütend ballte.
„Das glaube ich nicht!“, presste Tarük hervor und kramte das bisschen Verstand zusammen, das ihm noch geblieben war. „Das glaube ich nicht!“
„Ich wollte es zuerst auch nicht glauben! Aber ich habe die beiden mit eigenen Augen gesehen.“ Petrovic aktivierte sein Handy, hielt ihm das Display vor die Augen. Kein Zweifel, das war Natasha! Der goldbehängte Üzkül Bordar hatte die Hand über ihre Schulter gelegt und spielte mit ihrer rechten Ballonbrust.
„Habe ich gestern Nacht geschossen“, sagte Petrovic und steckte das Handy wieder in seine Jacke. „Deshalb hat er den Kampf geschoben“, flüsterte er. „Üzkül will nicht, dass du Geld für Natasha hast! Er will sie dir wegnehmen.“ Petrovic zog den Kopf von Tarük näher heran, wisperte ihm ins Ohr: „Wegnehmen, verstehst du! Er will dir Natasha wegnehmen! Und deine Ehre!“
Tarük wiegte unentwegt seinen Kopf,
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