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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Hauptkonstruktion nicht für ein Plutoniumgadget einsetzen, und Oak Ridge hat Probleme mit dem Isotopentrennungsprozess für Uran-235.« Er wirkte bedrückt. »Es muss doch eine einfachere Methode geben.«
    »Was ist dann mit der Implosionsidee?« Der, die ihr für Fat Man einsetzen werdet, fügte sie stumm hinzu.
    »Was?« Feynman runzelte die Stirn. »Was war das für eine Konstruktion?«
    Elizabeth schloss die Augen und schluckte, hatte Angst, vor dem, was sie vielleicht jetzt tun würde. »Implosion – Sie wissen schon, man nehme eine sphärische Plutoniummasse, die subkritisch ist, und drücke sie in eine solide kritische Sphäre zusammen. Man kann symmetrische Explosivstoffe einsetzen, um dieses Zusammendrücken zu bewirken.« Ihr werdet es ja doch tun!, dachte sie.
    Feynman sprach jetzt ganz langsam. »Betsy, wo in aller Welt haben Sie das gehört? Und wie kommen Sie auf die Idee, dass eine Implosion funktionieren würde?«
    Elizabeth schlug die Augen auf und gab sich wieder ganz unschuldig. »Sie sind der Physiker. Das müssen Sie mir sagen.«
    Feynmans Augen weiteten sich. Er schien zu überlegen. Schließlich nickte er. »Das entspricht genau Neddermeyers Vorstellungen.« Er legte die Hand auf Elizabeths Schulter, drückte sie. »Das werden wir uns ansehen. Sie sind ziemlich schlau. Äh, vielen Dank. Und falls Sie einen neuen Job haben wollen –«
    »Ja, richtig. Dann brechen Sie in das Verwaltungsgebäude ein und biegen dort die Papiere für mich zurecht.«
    »Nein. Wirklich.« Feynman stützte die Hände in die Hüften. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, wirkte er ganz ernst. »Ich kann Sie aus Johnnys Gruppe versetzen lassen, das ist genauso leicht wie damals, als ich Sie hineinversetzen ließ. Sie sind viel zu intelligent, um bloß ein kleines Rädchen im Getriebe zu sein. Ich könnte eine gute Mathematikassistentin gebrauchen, jemanden, der mir bei den analytischen Berechnungen behilflich ist. Oder vielleicht auch nur, um meine Notizen zu ordnen.«
    »Ah, Sie machen sicherlich Witze, Mr. Feynman!« Sie zögerte kurz und murmelte dann: »Schon gut, Sie würden es ja doch nicht verstehen.«
    »Nein, wirklich, das ist mein Ernst. Sie wissen schon, mir bei meinen Forschungsarbeiten helfen, all dem Zeug, das Oppie festgehalten haben möchte?« Sie wartete, bis er auf die Knie ging oder so etwas. »Wollen Sie nicht wenigstens darüber nachdenken?«
    Elizabeth wurde jetzt verlegen. »Warum ausgerechnet ich? So gut bin ich nicht.«
    Feynman lächelte. »Ich weiß nicht. Vielleicht glaube ich zu sehr an Glück – aber Sie haben etwas ganz Besonderes an sich, und solange ich nicht weiß, was es ist, möchte ich es mir einfach zunutze machen. Vielleicht könnten Sie dem Projekt wirklich weiterhelfen.«
    Elizabeth überlegte schnell. Alles entwickelte sich in so rasender Eile. Sie hatte das Gefühl, jetzt auf den Wagen springen zu müssen, ehe der weiterrollte und sie im Staub stehen ließ. Und dies war keine Zeit, in der sie zurückbleiben wollte – nicht wo diese Zeitlinie sich so völlig anders entwickelte, als sie es in Erinnerung hatte. »Okay.« Sie streckte ihm die Hand hin. »Sehen wir uns morgen?«
    »Ich werde das mit Johnny klären. Melden Sie sich einfach morgen in meinem Büro.« Er schüttelte ihr die Hand und ging weg. »Implosion!«
    Elizabeth sah Feynman nach, als der zum Zaun des Technikbereiches ging. Sie wusste nicht, ob sie sich in diesem Augenblick wie eine Retterin oder wie eine Verräterin fühlen sollte.

16
     
    Deutsches U-Boot 415
    Mai 1944
     
»Die Wahrheit ist, so schrecklich sie auch in ihrer Ironie sein mag … dass die meisten von ihnen gegen Ende des Krieges wussten, dass sie einer aussichtslosen Sache dienten. Das Heldentum des Soldaten, der gewöhnlich naiv, jung, ehrenhaft und unbestechlich ist, kann nie das Schlechte wettmachen, für das seine Führung ihn einsetzt …«
— Captain Edward L. Beach, U.S. Navy
»Diese Verantwortung, die uns auferlegt worden ist, ist schrecklich, und wir danken Gott, dass wir es sind, die diese Entscheidung treffen müssen, und nicht unsere Feinde. Wir beten darum, dass er uns dabei leiten möge, in seinem Sinne das Richtige zu tun.«
— Präsident Harry S. Truman
     
    Kapitänleutnant Hans Werner klammerte sich mit beiden Händen an das Eisengeländer an Deck und stützte sich darauf, obwohl die See ruhig war. Eingehüllt in ein altes Laken sah der Leichnam von Wachoffizier Tellmark wie ein formloser Klumpen Brotteig aus.
    Zwei der noch

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