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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Geschwindigkeit von dreißig Stundenkilometern einhalten. Schnelleres oder langsameres Tempo gab Strafpunkte.
    »Die ersten Dörfer werden zu Durcheinander führen«, murmelte Hans und betrachtete die Karte auf seinem Klemmbrett. »Aber das Land ist flach.«
    »Und voller Bauernhöfe.«
    Hans brummte. Bauern waren die geschworenen Feinde der Automobilisten. Sie hatten Erfahrungen damit gesammelt.
    Und schon war es auch so weit. Die Wagen vor ihnen wurden langsamer. Ein Hindernis? Hinter ihnen wurde gehupt, und prompt scherte einer aus der Reihe aus und setzte zum Überholen an.
    »Idiot«, kommentierte Mac das Verhalten des Bugatti-Fahrers, der mit röhrendem Motor an ihnen vorbeizog.
    Es ging schrittweise voran. Die Sonne blinzelte durch die gelb werdenden Blätter der Bäume, in einem Luftzug wirbelten einige auf die Straße hinab. Die Kolonne blieb stehen. Vorne wurde wieder gehupt.
    »Soll ich wetten? Pferdegespann mit Heu!«
    »Besser als ein Ochsengespann.«
    »Hätte auch was. Nur – dieser Lärm nützt gar nichts.«
    Ein weiterer Fahrer dröhnte an ihnen vorbei.
    Mac stieg aus dem Ford und versuchte einen Blick über die Fahrzeuge vor ihnen zu erhaschen. Grinsend setzte er sich wieder hinter das Steuer.
    »Pferdewagen, hoch mit Strohballen beladen. Der tapfere Bauer legt sich eben mit unseren eiligen Mitstreitern an.«
    »Halbe Stunde, dann haben sie ihn weichgeknetet.«
    »Und wir unsere Durchschnittsgeschwindigkeit ruiniert.«
    »Abwarten.«
    Es dauerte nur eine Viertelstunde, bis es weiterging. Aber die friedliche Kolonnenfahrt löste sich auf. Etliche Fahrer versuchten, die verlorene Zeit durch hohe Geschwindigkeit aufzuholen, aber Mac und Hans hatten sich ausgerechnet, dass sie auch mit gleichmäßiger, etwas schnellerer Fahrt das Ziel korrekt erreichten. Das Bordbuch hatte derartige Vorkommnisse berücksichtigt. Sie ließen die Hurtigen an sich vorbeiziehen, hielten sogar einmal an, um den Staub von der Frontscheibe abzuwischen, und fuhren zügig weiter.
    Der nächste Zwischenfall ereignete sich kurz hinter dem Örtchen Claye-Souilly, dort, wo einige Höfe an die Chaussee grenzten. Der Hispano-Suiza war kurz zuvor mit höchster Geschwindigkeit an ihnen vorbeigedonnert. Vor ihnen aber bremste der gelb lackierte Citroën schleudernd ab und blieb am Straßenrand stehen. Mac fuhr langsam heran und hielt dann an. Die beiden jungen Damen sprangen aus dem Citroën und rannten zu dem Bündel, das mitten auf der Fahrbahn lag. Am Gatter zum Hof stand ein kleiner Junge wie erstarrt.
    Mac stieg aus.
    »Dieses Schwein!«, kreischte undamenhaft das eine Mädchen und schüttelte die Fäuste der Staubwolke hinterher, die die Spanier aufgewirbelt hatten.
    »Was ist passiert?«
    Mac sah nach unten, wo die andere junge Frau kniete und den Kopf eines braunen Hundes vorsichtig anhob. Roter Schaum quoll aus den Lefzen, ein letzter keuchender Atemzug, und das Tier war tot.
    Der kleine Junge kam mit schleppenden Schritten dazu und fiel in den Staub.
    »Estelle«, flüsterte er.
    »Dein Hund, mon P’tit?«, fragte das Mädchen und legte ihm den Arm um die mageren Schultern.
    Ein weiterer Wagen kam von hinten, hupte und bremste scharf.
    Mac beugte sich vor, hob den Hund auf und brachte ihn zu dem Gatter.
    »Was soll das Theater?«, herrschte der Benz-Fahrer ihn auf Deutsch an.
    Mac vergaß seine kompletten Sprachkenntnisse und stellte sich taub.
    Der Fahrer versuchte gar nicht erst, sich weiter verständlich zu machen, sondern brüllte die beiden jungen Frauen an, ihm schleunigst aus dem Weg zu gehen.
    »Was will er?«, fragte die eine Mac auf Französisch.
    »Dass wir ihm Platz machen.«
    »Ah.«
    Sie war süß, nicht mehr so stark geschminkt wie am Vorabend bei dem Bankett. Und ihre Augen ruhten voller Mitleid auf dem schluchzenden Jungen.
    »Ich hatte auch einen Hund. Einen kleinen, Monsieur. Es tut weh, sie zu verlieren, die kleinen Freunde.«
    »Ja, Mademoiselle, das tut es.«
    Der Benz-Fahrer ließ sein Auto dicht an sie heranrollen, sodass Mac von dem Kotflügel umgestoßen wurde. Er stolperte in den Graben und fauchte einen leisen Fluch, als er sich das Schienbein an einem spitzen Stein stieß.
    Das Mädchen bedachte den Fahrer mit einem überaus blumigen Fluch und hielt Mac die Hand hin, damit er sich aufrappeln konnte.
    »Nummer zweiundzwanzig«, sagte sie leise. »ChiChi und ich melden ihn bei der Rennleitung wegen unfairen Verhaltens.«
    »Tun Sie das, Mademoiselle. Mein Name ist MacAlan.«
    Mademoiselle

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