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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Feigen! Wie saftig die sind! Selbst gezüchtet, selbst verkauft!« – »Oh du Schöne, du Freude meiner müden Augen! Erlaube mir, dir meinen Sohn vorzustellen!« – »Rosinen! Rosinen! Rosinen!« – »Nüsse! Nüsse! Nüsse!« – »Melonen aus der Wüste, im Sand gewachsen, süßere gibt es nirgends auf der Welt!«
    Trix merkte bereits, wie ihm angesichts all der Eindrücke und Schreie schwindelte. Jeder Händler hielt es für seine Pflicht, ihnen etwas anzupreisen und Tiana zu schmeicheln. Außerdem ärgerte ihn, dass Tiana diese Galanterien mit unverhohlener Freude vernahm und sie ständig stehen blieb, um etwas zu kosten (oder sich anzuhören).
    »Das nervt!«, keuchte Trix.
    »Das sind die einfachen Werktätigen des Orients, die ohne Falsch, dafür aber voller Offenheit sind«, empörte sich Tiana. »Was ihnen in den Kopf kommt, das sagen sie auch!«
    »Die lügen doch alle!«
    »Wann zum Beispiel?«
    »Ihre Melonen sind nicht süß, ihre Feigen sind trocken, die Äpfel wurmstichig!«, erklärte Trix, auch wenn er wusste, dass das nicht stimmte.
    »Hast du nicht noch vergessen zu erwähnen, dass ich nicht schön bin?«
    »Was hast du denn damit zu tun?«, empörte sich Trix.
    »Wie, was ?«, schmollte Tiana mit einem Mal. »Deinetwegen muss ich vor den Soldaten fliehen, und du sagst, ich hätte nichts damit zu tun!«
    Trix seufzte bloß. Warum drehte Tiana ihm bloß ständig das Wort im Munde herum?
    »Du bist die schönste Frau auf dem ganzen Basar«, versicherte Trix. »Überhaupt in ganz Samarschan. Und sogar auf der ganzen Welt! Aber wir müssen uns retten! Habe ich dir denn noch nie gesagt, dass du das wunderbarste Mädchen auf der Welt bist?«
    Das besänftigte Tiana ein wenig. Dennoch blieb sie kurz vorm Ausgang noch einmal an einem Stand stehen, der frische Erdbeeren feilbot.
    »Lass mich dich füttern, du liebes Geschöpf!«, flötete der Händler. »Hier! Für dich! Die beste Erdbeere auf diesem Basar! Ach, was heißt auf diesem Basar! In ganz Samarschan! Auf der ganzen Welt!«
    Trix blieb notgedrungen ebenfalls stehen und holte Atem, während Tiana eine Erdbeere kostete und den bärtigen Händler anlächelte. Ein unverständliches Gemurmel wogte über den Markt, das zu einem beruhigenden Rauschen verschmolz. Puh!, dachte Trix. Die hätten wir abgehängt!
    »Hört her! Und behauptet nicht, ihr hättet nichts gehört!«, erklang da eine hohe, widerwärtige Stimme. Allenthalben wiederholten andere Stimmen die Worte, so dass jeder Satz drei, vier Mal zu hören war.
    »Unser geliebter Sultan Abnuwas …«
    »… Sultan Abnuwas …«
    »… Abnuwas …«
    »Ist überaus besorgt!«
    »… besorgt!«
    Die Händler verstummten und spitzten die Ohren. Tiana naschte weiter hingebungsvoll die Erdbeeren.
    »Selbst die reifste Erdbeere ist nicht so purpurn wie deine Lippen, meine Schöne!«, bemerkte der Händler gewohnheitsgemäß noch, obwohl er schon kein Auge mehr für Tiana hatte.
    »Aus dem Palast unseres geliebten Sultans …«
    »… geliebten Sultans …«
    »… sind niederträchtige Verbrecher entflohen!«
    »… entflohen!«
    Trix packte Tiana bei der Hand und zog sie weiter.
    »Ein Jüngling und ein Mädchen …«
    »… Mädchen …«
    Der Händler sah erst Tiana, dann Trix an.
    »Aus dem Königreich …«
    »… Königreich …«
    »Wohin wollt ihr?«, rief der Händler ihnen nach und kam hinter seinem Stand hervor. »Was ist das für eine Art, sich davonzustehlen und die Worte des Sultans nicht zu vernehmen?«
    »Der Jüngling ist ein gefährlicher Verbrecher und mächtiger Zauberer!«
    »… mächtiger Zauberer!«
    Dem bärtigen Händler entglitten die Gesichtszüge und er zog sich hinter seinen Stand zurück. »Aber was rede ich denn? Wo bleibt die vielgerühmte orientalische Gastfreundschaft? Wahrscheinlich habt ihr es eilig! Möget ihr wohlbehalten an euer Ziel gelangen! Erdbeeren! Kauft Erdbeeren!«
    Sollte noch ein anderer Händler erahnt haben, dass die zwei davonstürzenden Kinder durchaus die gesuchten Verbrecher sein könnten, so unternahm doch niemand einen Versuch, diese Ahnungen in Worte zu fassen. Dem jungen Sultan Abnuwas fehlte es eben noch an Erfahrung. Der Wesir hätte wahrscheinlich mit einer Beschreibung der Belohnung für die Ergreifung der Verbrecher angefangen und erst danach erwähnt, dass der Junge ein Zauberer ist und das Mädchen ausgesprochen schmerzhaft zuzutreten versteht.
    Zehn Minuten später erreichten Trix und Tiana die Stadtmauer. Der strenge Geruch kündigte

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