Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
Apfelgelee“, schlug Trixie vor. „Er strahlt immer so über das ganze Gesicht, wenn man ihm etwas schenkt.“
Sie stiegen ab, banden ihre Pferde an einem Pfosten fest und traten durch die halboffene Tür. Im Innern der Scheune wurde gerade eine neue Pferdebox gebaut, und der Name „ Spartan “ stand bereits auf ein rohes Holzbrett gemalt, das vom Dachbalken hing.
Doch es war nicht Herr Maipfennig, der an Spartans Verschlag hämmerte, sondern Dan.
„Der alte Maipfennig ist nicht hier. Er sieht nach den Futterkrippen“, sagte Dan bei ihrem Eintritt kurz.
„Oh!“ Trixie gab sich alle Mühe, freundlich und zuvorkommend zu sein. „Wir haben dich vor kurzem droben im Eichengehölz gesehen.“
Dan schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich arbeite hier in der Scheune, seit ich von der Schule zurückgekommen bin.“
Trixie runzelte die Stirn. „Herr Maipfennig war es jedenfalls nicht.“
„Willst du damit sagen, daß ich lüge?“ fuhr er sie an.
„Nein, gar nicht“, sagte Brigitte an Trixies Stelle. „Wir haben nur jemanden gesehen, der eine schwarze Jacke und eine Schirmmütze trug, während Herr Maipfennig ja immer in diesen komischen Knickerbockern und einer roten Zipfelmütze herumläuft.“
„Ihr habt jemanden in einer schwarzen Jacke gesehen?“ fragte Dan, der plötzlich ernst geworden war.
„Natürlich!“ erwiderte Trixie ungeduldig. „Und du hast uns auch bemerkt. Du hast uns ja direkt angesehen, als wir dir zuwinkten. Ich weiß wirklich nicht, warum du es nicht zugeben willst.“
„Weil ich es nicht war!“ Dan Mangans schwarze Augen funkelten vor Zorn. „Vielleicht war’s ein Landstreicher. Ihr solltet euch vielleicht mal eine Brille anschaffen“, fügte er spöttisch hinzu.
„Also hör mal...“ Trixies Gesicht überzog sich mit wütender Röte, doch Brigitte legte ihr die Hand auf den Arm, um sie zu beschwichtigen.
„Komm, Trixie, wir bringen das Einmachglas in Herrn Maipfennigs Küche und reiten dann zurück, sonst macht sich deine Mutter Sorgen.“ Und sie zog ihre Freundin mit sich, ehe ein neuer Streit ausbrechen konnte.
„Ich verstehe das nicht“, sagte Trixie verbissen, als sie ein paar Minuten später heimwärts ritten. „Ich bin ganz sicher, daß ich Dan Mangan vorher im Eichengehölz gesehen habe, gleich, was er auch sagt. Er ist der einzige in Lindenberg, der eine schwarze Lederjacke und so eine seltsame Kappe trägt.“
„Aber warum gibt er es dann nicht zu?“ fragte Brigitte verwirrt.
„Ich glaube, ich weiß es!“ Trixie richtete sich plötzlich auf. „Bestimmt hat Herr Maipfennig ihm verboten, vom Haus wegzugehen, und er ist auf eigene Faust durch den Wald gestreift. Wahrscheinlich hatte er Angst, wir könnten ihn verraten.“
Brigitte machte ein erleichtertes Gesicht. „Da kannst du recht haben. Nur schade, daß Dan uns für solche Petzliesen hält. Er hätte uns doch nur die Wahrheit zu sagen brauchen, und wir hätten bestimmt kein Wort gesagt.“ Trixie sah etwas schuldbewußt drein. „Wahrscheinlich liegt es an mir“, sagte sie seufzend. Ich versuche wirklich, nett zu ihm zu sein, aber alle guten Vorsätze nützen nichts. Er wirkt auf mich wie ein rotes Tuch auf einen Stier — und umgekehrt ist’s genauso, fürchte ich!“
Frische Spuren im Schnee
Eine Zeitlang ritten Trixie und Brigitte schweigend dahin und lenkten ihre Pferde vorsichtig über den schmalen, steinigen Pfad, auf dem der Schnee teilweise schon geschmolzen war. An manchen Stellen war die Erde aufgeweicht, und die Pferde bespritzten sich bei jedem Schritt mit Schmutz.
„Lieber Himmel, das wird eine verteufelte Schufterei, Susie und Fortuna sauberzukriegen !“ brummte Trixie. „Warum muß dieser Schnee auch...“ Sie unterbrach sich unvermittelt, als ihr Blick auf den Boden am Rand des Reitpfades fiel, und zügelte Susie rasch. Brigitte, die dicht hinter ihr ritt, mußte sehr plötzlich anhalten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Trixie sprang vom Pferd und untersuchte eine Reihe seltsamer Spuren im Schnee. „Sieh dir das mal an! Was für ein Tier könnte diese Abdrücke hinterlassen haben? Ich nehme fast an, sie stammen von einer Katzenart. Das sieht nach dicken Pfoten aus.“
Brigitte zögerte einen Augenblick und stieg ebenfalls vom Pferd. Sie schlang die Zügel um ihr Handgelenk, führte Fortuna mit sich und bückte sich, um die Spuren genauer zu betrachten.
„Hier, das stammt von den Krallen“, sagte Trixie.
„Krallen? Puh!“ Brigitte
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