Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
nicht ewig hierbleiben!“ wisperte Trixie angespannt. „Er beobachtet uns wahrscheinlich. Wir müssen so tun, als wäre nichts geschehen. Komm, wir reiten einfach weiter.“
Brigitte nickte, und Trixie schwang sich hastig aufs Pferd. Rasch ritten sie tiefer in den Wald hinein, und je größer der Abstand zwischen ihnen und dem verborgenen Beobachter wurde, desto mehr entspannten sie sich. Obwohl sie sich während des Rittes mehrmals umdrehten, sahen sie niemanden.
„Hier sind wir endlich!“ sagte Brigitte erleichtert, als die Weggabelung in Sicht kam. „Sobald wir meine Uhr gefunden haben, reiten wir zurück, so schnell wir können!“ Sie stiegen ab und banden Susies und Fortunas Zügel an einen Birkenstamm. „Dort ist die Stelle, wo Fortuna sich losreißen wollte. Hoffentlich ist die Uhr nicht beschädigt!“ Brigitte kniete nieder und begann den Boden abzusuchen.
Doch Trixie, die ihr zu Hilfe kam, sagte überrascht: „Hier war schon jemand vor uns! Im Schnee sind Fußspuren.“
Brigitte sah sich um. „Die Jungen waren nicht hier. Keiner von ihnen trägt solche spitzen Schuhe mit Absätzen.“
„Dan Mangan!“ rief Trixie sofort. „Er ist hiergewesen . Wahrscheinlich hat er deine Uhr gefunden.“
Brigitte strahlte richtig vor Erleichterung. „Oh, komm, wir holen sie gleich! So ein Glück! Stell dir vor, wenn ein Fremder sie mitgenommen hätte!“
Wieder stiegen sie auf ihre Pferde und machten sich auf den Weg zu Herrn Maipfennigs Haus.
Der alte Wildhüter stand gerade am Herd in seiner Küche, und der Geruch von frisch gekochtem Kaffee empfing Trixie und Brigitte, als sie ins Haus traten.
„Na so was!“ sagte Herr Maipfennig. „Ich hätte nicht gedacht, daß ihr mich schon so bald wieder besuchen würdet. Wie wär’s mit Speck und Eiern und einer Tasse Kaffee? Und vielen Dank auch für das Apfelgelee!“
Trixie war hocherfreut. „Au prima, wir haben noch nicht gefrühstückt. Ich merke jetzt erst, daß ich einen Riesenhunger habe.“
Der Wildhüter schüttelte verwundert den Kopf. „Das sieht Frau Belden aber gar nicht ähnlich, dich ohne etwas Warmes im Magen so früh ausreiten zu lassen.“
„Mami weiß nicht, daß wir schon unterwegs sind“, gestand Trixie und erzählte ihm von Brigittes verschwundener Uhr.
Herr Maipfennig schmunzelte. „Na, wo du bist, ist immer etwas los, Trixie. Habt ihr die Uhr gefunden?“
„Nein, aber Dans Fußabdrücke waren an der Stelle, wo wir sie verloren haben“, erklärte Brigitte, während sie sich mit Trixie an den Tisch setzte. Herr Maipfennig goß Kaffee ein und stellte die Pfanne mit Speck und Eiern aufs Feuer.
„Ich hab den Jungen heute noch nicht gesehen. Er ist schon vor Tagesanbruch aufgestanden und weggegangen. Das scheint heute ein Tag für Frühaufsteher zu sein!“
In diesem Augenblick kam Dan durch die Küchentür. „Ah, da bist du ja!“ sagte Herr Maipfennig. „Die Mädels sind gekommen, um Brigittes Uhr abzuholen.“
„Um was abzuholen?“ Dan hob den Kopf und musterte Brigitte mit eisigem Blick.
Sie errötete. „Meine Armbanduhr. Du hast sie doch heute früh an der Wegkreuzung gefunden, oder?“
„Ich habe deine Uhr nicht gesehen, und ich war auch nicht in der Nähe der Wegkreuzung“, sagte Dan wütend.
„Aber wir haben deine Stiefelabdrücke dort gesehen!“ Trixie wurde nun ebenfalls zornig. „Du mußt dort gewesen sein!“
Dans Augen blitzten. „Zuerst bin ich ein Lügner, weil ihr mich angeblich gestern gesehen habt, und jetzt haltet ihr mich auch noch für einen Dieb! Ich rate euch nur, damit aufzuhören, oder ihr könnt etwas erleben!“
„Danny!“ rief Herr Maipfennig. „Jetzt reicht’s aber. Du vergißt wohl...“ Er unterbrach sich und fuhr dann in milderem Ton fort: „Beruhige dich, mein Junge. Das ist alles ein Mißverständnis. Erzählt ihm die ganze Geschichte, Mädels.“
„Tut mir leid, Dan“, sagte Brigitte sanft. „Wir wollten dich nicht beschuldigen, etwas gestohlen zu haben.“ Sie erklärte ihm, daß sie gestern während des Ausrittes ihre Armbanduhr verloren hatte. „Wir haben so gehofft, du hättest sie gefunden!“ schloß sie.
„Nun, hab ich aber nicht“, brummte er. Dann warf er Trixie einen Blick zu. Sie betrachtete ihn noch immer zweifelnd. „Auch wenn gewisse Leute davon überzeugt sind“, fügte er hinzu.
Er griff nach seiner Mütze, stolzierte aus der Küche und schlug die Tür hinter sich zu. Die Freundinnen sahen sich an. Trixie zuckte mit den Schultern. Für sie
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