Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
Brigitte wuschen sich rasch die Hände und trugen dann den Topf mit dem kochenden Wasser ins Wohnzimmer.
Doch als Klaus sich daran machte, Herrn Maipfennigs Wunde zu behandeln, zogen sich die Mädchen hastig wieder in die Küche zurück. Dort setzten sie sich an den Tisch und unterhielten sich im Flüsterton über das neue Rätsel, das Dan ihnen aufgegeben hatte.
„Was sollen wir jetzt zu Reger sagen, wenn er aus der Stadt zurückkommt?“ fragte Trixie.
„Ich glaube, wir müssen diesmal zuerst mit den Jungen über die Sache reden“, erwiderte Brigitte ernst. „Schließlich geht uns das alles doch eigentlich nichts...“ Sie verstummte plötzlich und sah zur Zimmerdecke auf. „Hast du das gehört? Schritte — direkt über uns!“
Trixie hob den Kopf.
Ja, da war ein Geräusch; es konnte von einer knarzenden Diele in der Mansarde stammen. Die Freundinnen wechselten einen erstaunten Blick.
„Erinnerst du dich, daß die Dachfenster erleuchtet waren, als wir zum Haus kamen?“ fragte Brigitte mit steigender Erregung.
Sie schlichen in den Flur und sahen sich die Leiter an, die zur Dachkammer führte. Die Falltür am Ende der Leiter war geschlossen, der Riegel von außen vorgeschoben. Es konnte sich also niemand in der Mansarde befinden. Sie mußten sich geirrt haben. Vielleicht hatten Dan oder Herr Maipfennig bei Einbruch der Dunkelheit das Licht dort oben angeschaltet und vergessen, es wieder auszumachen.
Als sie in die Wohnstube kamen, lag der Wildhüter mit verbundenem Kopf auf dem Sofa. Er hatte die Augen geschlossen.
„Wenn Sie bis morgen früh ruhig liegenbleiben, wird es Ihnen bald besser gehen. Bitte, stehen Sie nicht auf“, sagte Klaus.
„Nur keine Sorge, mein Junge, ich werde schon wieder“, antwortete Herr Maipfennig schwach. „Dank dir für den Samariterdienst. Dan kümmert sich schon um mich.“
„Vielleicht sollten wir den Arzt anrufen und ihn bitten, morgen früh hier vorbeizuschauen?“ flüsterte Uli den anderen zu.
Dan Mangan hob den Kopf. „Du hast gehört, was Herr Maipfennig gesagt hat“, erwiderte er angriffslustig. „ Überlaßt die Sache jetzt mir und geht nach Hause.“
„Was weißt du schon von Kopfverletzungen?“ fragte Klaus scharf zurück.
„Du wirst es nicht glauben, aber ich hab schon öfter etwas abbekommen, einen Doktor habe ich deshalb nie gebraucht“, fauchte Dan.
„Kommt, wir gehen jetzt wirklich“, sagte Uli vernünftig. „Herr Maipfennig braucht seine Ruhe.“
Brigitte und die Jungen traten bereits durch die Haustür ins Freie. Trixie wollte ihnen nacheilen und stieß sich prompt das Schienbein an einem Stuhl an.
„Au“, sagte sie halblaut, „das hat weh getan!“ Sie rieb sich das schmerzende Bein und stützte sich mit der linken Hand auf die Stuhllehne. Dabei sah sie zornig zu Dan auf und erwartete, ihn schadenfroh lachen zu sehen.
Er starrte jedoch mit seltsam besorgtem Gesichtsausdruck auf einen Gegenstand unter Trixies Hand, der achtlos über die Stuhllehne geworfen war.
Der Gegenstand war eine schwarze Lederjacke. Trixie vergaß ihr stechendes Schienbein. Wütend packte sie die Lederjacke und schleuderte sie zu Dan hinüber. „Keine Angst, ich tue deiner kostbaren Jacke nichts!“
Doch obwohl Dan den Arm ausstreckte, um das Kleidungsstück aufzufangen, fiel es ihm vor die Füße und blieb ausgebreitet auf dem Teppich liegen. Auf dem glänzenden Rücken der Jacke stand in zierlichen weißen Buchstaben das Wort COWBOYS geschrieben. Und keiner der beiden Ärmel zeigte auch nur die kleinste Spur eines Risses!
Das verräterische Stück Holz
Trixie starrte auf die schwarze Jacke nieder. „Aber das ist doch nicht dieselbe. Ja...“ begann sie überrascht.
Dan schnitt ihr das Wort ab. „Verschwinde endlich!“ rief er, bückte sich, griff nach dem Kleidungsstück und verbarg es hinter seinem Rücken.
„Trixie!“ Brigitte streckte den Kopf durch die Tür. „Warum kommst du denn nicht? Und hört endlich auf, euch zu streiten!“
Trixie drehte sich um und verließ wortlos das Haus. Dan schlug die Tür hinter ihr zu und schob den Riegel vor.
„Einer von uns muß morgen nach Herrn Maipfennig sehen“, sagte Klaus, während er aufs Pferd stieg. „Obwohl ich ziemlich sicher bin, daß der alte Dickkopf dann schon wieder auf den Beinen ist.“
„Das übernehme ich“, erwiderte Trixie rasch, „Vielleicht gibt mir Mami wieder ein Glas Apfelgelee für ihn mit, darüber freut er sich bestimmt.“
Ehe sie losritten , drehte sich Uli
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