Trixie Belden 08 - Trixie Belden hat sich geirrt
noch einmal um und sah kopfschüttelnd zum Haus zurück. „Ich wollte, wir könnten mit Dan klarkommen. Irgend etwas bedrückt ihn, und es wäre sicher besser für ihn, wenn er mit jemandem darüber sprechen könnte.“ Er schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: „Er braucht Freunde.“
„Eine anständige Abreibung braucht er!“ widersprach ihm Martin verärgert.
„Er hatte kein Recht, Trixie so anzuschreien“, sagte Brigitte. „Man kann einfach nichts mit ihm anfangen. Ich wollte, er würde dahin zurückgehen, woher er gekommen ist.“
„Ich dachte, ihr hättet euch mit Dan ausgesöhnt, nachdem wir festgestellt haben, daß er nicht in unser Klubhaus eingebrochen ist“, bemerkte Klaus.
Statt einer Antwort fragte Brigitte: „Erinnert ihr euch, daß ich vorher Herrn Maipfennigs Schale zerbrochen habe? Sie war voller Zigarettenstummel, und zwar von der gleichen Marke, wie wir sie im Klubhaus vorgefunden haben!“
Martin hustete. „Ach du meine Güte! Von diesen Zigaretten werden jede Woche Millionen Packungen verkauft! Wer weiß, vielleicht war der alte Lytell bei Herrn Maipfennig zu Besuch.“
„Raucht er diese Marke?“ erkundigte sich Trixie, die sich bis jetzt nicht am Gespräch beteiligt hatte.
„Was weiß ich? Jedenfalls hätte ihm Herr Maipfennig das Rauchen bestimmt nicht verboten, wenn Herr Lytell vorbeigekommen wäre, obwohl er Zigarettenrauch nicht leiden kann.“
„Daran haben wir nicht gedacht“, sagte Brigitte mit einem erleichterten Seufzer. „ Stimmt’s , Trixie ?“
„Hm — na ja“, erwiderte diese zweifelnd.
„Warum laßt ihr Dan Mangan nicht endlich zufrieden?“ fragte Martin mit ungewöhnlichem Ernst. „Trixie hackt auf dem armen Kerl herum, seit er hier angekommen ist.“
Trixie war nahe daran gewesen, den anderen von der zweiten schwarzen Lederjacke zu erzählen, die sie Dan vor die Füße geworfen hatte. Martins Kritik ärgerte sie jedoch so, daß sie die Lippen zusammenpreßte , ihr Pferd antrieb und im Galopp an Brigitte und den Jungen vorbei den Pfad hinunterjagte.
„Puh! Da scheint jemand beleidigt zu sein“, sagte Klaus.
„Ach, laßt sie ein bißchen durch den Wald rasen, dann legt sich ihre Wut schon wieder“, erwiderte Martin lachend.
Doch Brigitte warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu und galoppierte Trixie nach. „Du hättest dir den Hals brechen können!“ rief sie ihrer Freundin zu, als sie sie eingeholt hatte. „Du weißt doch, daß man in der Dunkelheit nicht so drauflosreiten darf.“
„Ja, schon“, sagte Trixie schuldbewußt , „aber Martin hat mich so gereizt, daß ich beinahe geplatzt wäre!“ Sie zügelte ihr Pferd und fügte ruhiger hinzu: „Aber ich bin froh, daß wir die drei abgehängt haben. Ich wollte dir nämlich etwas erzählen.“ Und sie berichtete von dem Zwischenfall in Herrn Maipfennigs Haus, als sie die neue schwarze Lederjacke entdeckt hatte.
Brigitte hörte ihr verwundert zu. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Dan zwei Lederjacken hat. Diese Dinger sind teuer. Woher sollte er das Geld nehmen, um sich eine neue zu kaufen?“
„Und wenn er deine Uhr doch an Herrn Lytell verkauft hat? Dann hätte er schon einen Teil des Geldes dafür gehabt.“
„Meinst du, wir sollen den Jungs etwas von der Jacke sagen?“ überlegte Brigitte.
Trixie schüttelte den Kopf. „Wir erzählen ihnen nichts mehr, ehe wir nicht wirklich die Wahrheit wissen. Sie würden uns nur aufziehen, weil wir Dan abwechslungsweise verdächtigen und dann wieder verteidigen.“ Sie schwieg eine Weile und murmelte dann vor sich hin: „Allerdings, diese Abdrücke, die wir im Klubhaus vorgefunden haben, können wirklich nicht von Dan gestammt haben! In solchen Stiefeln wäre er über seine eigenen Füße gestolpert.“
„Das stimmt. Aber angenommen, er hat die Stiefel nur angezogen, um den Verdacht von sich abzulenken?“
„Ja“, sagte Trixie langsam. „Das wäre möglich. Wer weiß, vielleicht stehen sie irgendwo in Herrn Maipfennigs Haus! Wir müssen uns morgen genauer dort umsehen.“
Doch noch am gleichen Abend rief Fräulein Trasch bei den Beldens an und sagte Brigitte, daß ihre Eltern am kommenden Nachmittag von der Reise zurückkommen würden.
„Tom wartet morgen vor der Schule auf mich, und wir fahren zum Flughafen, um sie abzuholen!“ erzählte Brigitte begeistert, als sie den Hörer aufgelegt hatte.
Trixie versuchte sich mit ihr zu freuen, doch es nützte nichts: Sie war ein wenig traurig, daß Brigittes Besuch
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