Trixie Belden 09 - Trixie Belden verfolgt die Schafdiebe
heute nicht“, rief er von der Türschwelle aus. „Ihr könnt damit nach Inverurie fahren, wenn ihr wollt.“
„Vielen Dank!“ erwiderte Uli. „Ben, wollen Sie nicht mitkommen?“
Ben schüttelte den Kopf. „Das geht leider nicht. Ich habe heute eine Menge zu tun, und lernen muß ich auch noch!“
Heute blieb es Trixie, Brigitte und Dinah überlassen, sich um die Pferde zu kümmern. Sie ritten auf die Schlucht zu, während die Jungen hinter den Stallungen verschwanden, um Ben beim Ausbessern eines baufälligen Unterstandes zu helfen.
Mittags gab es nur einen leichten Imbiß , und kaum war das Geschirr gespült und abgetrocknet, machten sich Trixie und ihre Freunde in Onkel Andys Kombiwagen auf den Weg nach Inverurie .
Das Fußballspiel fand auf der großen Wiese des Schulhofes statt. Rundum waren Stühle und Bänke aufgestellt, und die „Rotkehlchen“ fanden gerade noch Platz, ehe eine große Anzahl von etwa vierzehnjährigen Schülern in den Hof geströmt kam. Die Spieler der Inverurie-Mannschaft waren bereits auf dem Rasen versammelt und machten Lockerungsübungen. Sie trugen rote Trikots mit einem großen schwarzen „I“ auf dem Rücken.
Tom Smith, der Torwart, war nicht nur der hochgewachsenste unter den Spielern, er sah auch bei weitem am besten aus. Bei seinem Anblick strich Brigitte unwillkürlich ihr langes, haselnußbraunes Haar glatt, und Dinah warf Tom unter den gebogenen Wimpern einen raschen Blick zu.
Die sechs hatten sich kaum niedergelassen, als Tom auch schon auf sie zugelaufen kam. Offenbar waren sie die einzigen fremden Zuschauer, und er wußte sofort, daß sie die Gäste der Belden-Farm sein mußten. Unbefangen stellte er sich vor, schüttelte den Mädchen und Jungen nacheinander die Hand und sagte: „Wir warten noch auf unsere Gegner, die Jungs von der Oberrealschule. Eigentlich müßten sie schon hier sein. Ihr kommt aus Deutschland, nicht? Spielt einer von euch auch Fußball?“
Ehe noch ein Mitglied des „Rotkehlchen-Klubs“ antworten konnte, war Trixie schon aufgestanden. Statt einer Erwiderung betrat sie das Spielfeld, ging auf den Ball zu und versetzte ihm einen Stoß, daß er in hohem Bogen ins gegenüberliegende Tor flog. Laute Pfiffe und Beifallsgeschrei erklangen von den Zuschauerbänken. Trixie merkte plötzlich, daß sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, machte ein verwirrtes Gesicht und kehrte schnell auf ihren Platz zwischen Uli und Brigitte zurück.
Tom Smith sah ihr lachend entgegen. „Das war ein prima Schuß“, sagte er. „Geschieht mir ganz recht, wie konnte ich nur so dumm fragen! — Hallo, da kommen unsere Gegner. Haltet uns die Daumen!“ Er schickte sich an, aufs Spielfeld zu laufen, drehte sich jedoch noch einmal um und sagte: „Trixie, wie wär’s, wenn du mir für die Party einen Tanz reservieren würdest?“
Trixie wurde rot und nickte nur, während Dinah Tom Smith mit verdutztem Gesicht nachsah.
Martin aber konnte es wieder einmal nicht lassen, seinen Kommentar dazuzugeben. „Du hast eine Eroberung gemacht, Schwesterherz!“ sagte er lachend. „Direkt ins Schwarze getroffen!“
Trixie schöpft Verdacht
Nach dem Spiel trugen die beiden gegnerischen Mannschaften und die Zuschauer ihre Stühle und Bänke in die Schule, wo bereits mehrere Tische aufgestellt waren. Im Gedränge wurden die „Rotkehlchen“ getrennt, und plötzlich fand sich Trixie unter lauter Fußballspielern wieder. Als sie sich umsah, entdeckte sie, daß Brigitte sich mit dem Mittelstürmer unterhielt, daß Dinah in einer Ecke stand, umringt von einem halben Dutzend Jungen, und daß Uli, Klaus und Martin von einer Schar hübscher Mädchen mit Beschlag belegt wurden.
Während Trixie mit halbem Ohr den Gesprächen über Fußball zuhörte, beobachtete sie, wie ein großes, blondes Mädchen, das fast noch hübscher als Dinah war, Ulis Arm ergriff und ihn zu einem der Tische führte. Dort nahmen die beiden Platz.
„Du liebe Güte, sie ist in Ulis Alter, und verflixt hübsch obendrein!“ murmelte Trixie vor sich hin. Dann merkte sie plötzlich, daß Tom Smith neben ihr aufgetaucht war und sie ebenfalls zu einem der Tische brachte, wo es belegte Brote und Getränke gab.
„Hast du etwas gesagt?“ fragte er.
Trixie schüttelte den Kopf. „Nein, nein“, erwiderte sie rasch. „Aber ich dachte gerade darüber nach, wie himmlisch es hier riecht. Ich habe Hunger wie ein Wolf. Was wird denn hier eigentlich gebrutzelt?“
„Lammbraten“, erklärte Tom. „Einer
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