Trixie Belden 09 - Trixie Belden verfolgt die Schafdiebe
hinter Ben herliefen. Ich bin ganz sicher, daß dort irgendwo eine Hütte ist.“
„Wahrscheinlich ist es nur ein Irrlicht, wie Herr Berger gesagt hat“, wandte Dinah ein.
„Ich sehe auch ein Licht“, bestätigte Uli. „Tief im Wald. Meine Güte, ist’s hier dunkel! Jetzt ist das Licht verschwunden, Trixie.“
„Genau, als hätte jemand die Läden geschlossen“, erwiderte sie. „Was ist los, Klaus? Warum hältst du?“
„Weil die Straße hier endet, deshalb“, brummte ihr Bruder. „Und ich weiß auch gar nicht mehr, was oder wen wir verfolgen. Seit wir von der Hauptstraße abgebogen sind, habe ich keine Spur von einem Schlußlicht mehr gesehen. Geht’s hier noch irgendwo weiter, Tom?“
Tom schüttelte den Kopf. „Mit dem Wagen bestimmt nicht. Und wenn wir uns zu Fuß durch diesen Dschungel schlagen wollen, brauchen wir direkt eine Machete.“
Klaus stellte den Motor ab. „Aber wir können doch nicht die ganze Nacht hier Sitzenbleiben!“ rief Dinah. „O Gott, was war das für ein Geräusch?“
Martin lachte. „Das war ein Ochsenfrosch. Ein wilder, gemeingefährlicher Ochsenfrosch, Dinah. Kommt, wir steigen aus und sehen uns ein bißchen um.“
Trixie sprang als erste aus dem Auto und ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über die dunklen Baumstämme gleiten. „Ich will jetzt nicht aufgeben!“ sagte sie eigensinnig. „Ich bin ganz sicher, daß diese Männer Onkel Andys Schafe gestohlen haben. Sie können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben! Irgendwo müssen sie doch sein!“
„Wenn du die Suche fortsetzen willst, holdes Schwesterherz“, sagte Martin, „kannst du unbegleitet und zu Fuß weitergehen.“
„Das werdet ihr doch nicht zulassen, oder?“ rief Dinah entsetzt. „Ich rühre mich keinen Zentimeter von der Stelle, wenn ihr das tut!“
„Ach, Dinah“, erwiderte Klaus, „du könntest Martin doch schon langsam kennen. Hört mal, wir kehren jetzt wirklich um. Ich will versuchen, den Wagen zu wenden. Ihr müßt nur vorausgehen und die Straße mit euren Taschenlampen beleuchten. Wenn diese Männer wirklich noch hier in der Nähe sind, machen wir uns wohl besser aus dem Staub. Sie kennen sich hier vermutlich recht gut aus, und überdies sind sie vielleicht sogar bewaffnet.“
Während sie kurze Zeit später über den holprigen Bergpfad zur Hauptstraße zurückfuhren, sagte Tom: „Ich habe schon allerlei Geschichten über diesen Wald gehört — daß Leute sich in ihm verirrt haben und so weiter. Früher habe ich das nie geglaubt, aber jetzt scheint es mir gar nicht mehr so phantastisch. Es ist mir wirklich schleierhaft, wie dieser Lastwagen plötzlich verschwinden konnte.“
„Wer weiß, ob sie überhaupt hier abgebogen sind“, erwiderte Uli. „Jedenfalls sollten wir morgen noch mal herkommen und uns nach Spuren umsehen.“
„Warum steigen wir nicht jetzt gleich aus und leuchten den Boden mit unseren Taschenlampen ab?“ schlug Trixie eifrig vor.
„Meine liebe Beatrix, das ist die wildeste Idee, die du je im Leben gehabt hast“, sagte Martin. „Und du hast wahrhaftig schon eine ganze Menge wilder Ideen ausgebrütet.“
Wie Trixie diesen Namen haßte — „Beatrix“! Und es war gemein von Martin, sie so zu nennen, vor allem in Toms Gegenwart.
„Keine Angst“, sagte Klaus mit Nachdruck. „Dieser Bus hält nicht mehr, ehe wir bei der Belden-Farm angekommen sind. Also hört auf, euch zu streiten.“
Die „Rotkehlchen“ bestanden darauf, daß Tom noch mit ins Haus kam, um etwas zu essen. „Du bist ja um deinen Lammbraten gekommen“, sagte Martin. „Aber Frau Berger hat bestimmt noch etwas für uns vorbereitet. Sie fürchtet immer, wir könnten verhungern.“
Er hatte recht: Zwei Thermosflaschen mit heißem Kakao und eine große Platte voll belegter Brötchen standen auf dem Tisch. Die Jungen und Mädchen stürzten sich heißhungrig darauf und unterhielten sich weiter über das mysteriöse Verschwinden der beiden Männer im Lastwagen. Plötzlich hörten sie Hundegebell. Trixie spähte aus dem Fenster.
„Das muß Herr Berger mit Tip und Tap sein“, sagte sie. „Er kommt zum Haus, ich sehe seine Laterne.“
Brigitte öffnete die Tür, und die Hunde kamen in die Küche gerannt und begrüßten die „Rotkehlchen“ stürmisch.
„Ist etwas passiert, Herr Berger?“ fragten Uli und Trixie gleichzeitig.
„Eines der Schafe ist krank geworden“, erwiderte der Verwalter, „und der Tierarzt sagte, ich sollte während der Nacht ab und zu nach dem Tier sehen.
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