Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
erzählte von Juliana. Sie schien die junge Holländerin sehr gern zu haben.
„Ein reizendes Mädchen“, sagte sie. „Sie studiert schon seit zwei Jahren hier. Na, ich nehme an, sie wird wohl bald nach Holland zurückkehren, um zu heiraten.“
„Ich hoffe, sie bleibt noch eine Weile hier, damit wir uns erst mal richtig kennenlernen können“, erwiderte Uli und erzählte der freundlichen Nachbarin kurz, auf welch seltsamen Umwegen er von Julianas Existenz erfahren hatte. Dann stellte er sein Glas ab und sagte: „Vielen Dank für alles, Frau Keller. Wir müssen jetzt zurückfahren. Hoffentlich verpassen wir Juliana nicht, wenn sie in Lindenberg ist.“
„Meint ihr nicht, daß sie sich bei euch melden wird?“
„Nur, wenn sie vor ihrer Abfahrt noch einen Brief von Frau Voorink aus Holland bekommen hat. Aber das glaube ich nicht“, erwiderte Uli.
Brigitte schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht, sonst hätte sie dich doch angerufen!“
„Es ist alles ein bißchen verwirrend“, sagte Trixie zu Frau Keller, die die Rotkehlchen zum Auto begleitete.
Als Klaus den Zündschlüssel drehte, sprang der Motor nicht an. Er versuchte es erneut, doch wieder ohne Erfolg. Schließlich stiegen er und Uli wieder aus und öffneten die Kühlerhaube.
„Hölle und Teufel!“ stieß Uli hervor.
Klaus brachte vor Überraschung und Schreck kein Wort heraus. Die anderen sprangen ebenfalls aus dem Wagen. Was sie sahen, war ein wirres Durcheinander von Drähten und Kabeln.
„Jemand hat den Wagen mit Absicht fahruntüchtig gemacht“, rief Klaus empört. „Aber wer kann das nur gewesen sein, Frau Keller? Irgendein Junge aus der Nachbarschaft, der so etwas für einen guten Witz hält?“
Frau Keller schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Wir haben nur ein paar kleinere Kinder hier in der Gegend, und die würden so etwas niemals tun. Hier wohnen überhaupt lauter nette Leute; ich lebe schon seit zehn Jahren hier, und nie ist so etwas passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, wer das gewesen sein könnte. Meint ihr, daß ihr es wieder in Ordnung bringen könnt?“
„Nur ein erstklassiger Automechaniker kann das wieder reparieren“, erwiderte Klaus grimmig, und sein Gesicht war rot vor Empörung. „Tut mir leid, wenn wir noch mal Ihre Hilfe in Anspruch nehmen müssen, Frau Keller, aber könnten wir vielleicht Ihr Telefon benutzen und den ADAC anrufen?“
Es dauerte einige Zeit, bis der Mechaniker kam. Er schüttelte den Kopf, als er sich die Bescherung ansah.
„Wird es lange dauern, bis wir wieder fahren können?“ fragte Uli.
„Mindestens ein paar Stunden“, erwiderte der Mann. „Derjenige, der das getan hat, muß ja verdammt wütend auf euch gewesen sein.“
„Wir kennen niemanden hier in der Gegend, also kann auch keiner wütend auf uns sein“, erwiderte Trixie.
„Dann war’s wohl irgendein Verrückter“, meinte der Mechaniker und deutete mit vielsagender Miene an seine Stirn. „Von denen gibt’s mehr als genug.“ Er holte seinen Werkzeugkasten aus dem Wagen und machte sich seufzend an die Arbeit. „Ihr könnt euch inzwischen das Schloß und die Stadt ansehen. Vor drei Uhr nachmittags bin ich bestimmt nicht fertig!“
Es wurde sogar noch später, bis die Rotkehlchen endlich wieder nach Hause fahren konnten. Zu allem Überfluß trat Trixie beim Einsteigen auch noch auf etwas Hartes, knickte mit dem rechten Fuß um und wäre beinahe ins Auto gefallen, wenn Brigitte sie nicht rechtzeitig festgehalten hätte.
„Zum Teufel, jetzt hat sich Trixie auch noch den Fuß verstaucht!“ rief Martin.
„Keine Aufregung, mir ist nichts passiert“, sagte sie ruhig. „Ich bin nur über etwas gestolpert.“ Sie bückte sich und hielt mit spitzen Fingern eine braune Pfeife hoch. „Pfui Spinne, stinkt das Ding!“ Sie warf sie in hohem Bogen ins Gebüsch am Straßenrand.
„Vielleicht hat sie der Mechaniker verloren“, meinte Klaus. Etwas an dem Gesichtsausdruck seiner Schwester beunruhigte ihn. „Ist wirklich alles in Ordnung? Tut dein Knöchel weh?“
Trixie schüttelte den Kopf und stieg ein. Erst einige Zeit später flüsterte sie Brigitte zu: „Hast du den Geruch dieser Pfeife bemerkt?“
„Ja, allerdings, und er hängt auch noch immer an deiner Hand“, gab Brigitte leise zurück. „Hier ist ein Papiertaschentuch für deine Finger. Warum flüstern wir eigentlich?“
„Ich hab den gleichen Tabak schon einmal gerochen, deshalb.“
Brigitte kicherte. „Manchmal finde ich, daß Martin recht hat. Du
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