Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
mögliche . Brigitte, weißt du, ich finde Juliana sehr hübsch. Wie schön ihre Haare sind, so ganz glatt aus der Stirn frisiert!“ Trixie strich sich ungeduldig über ihre kurzen, widerspenstigen Locken, „ich wollte, ich hätte auch so glattes Haar. Die einzigen, die mit krausen Haaren gut aussehen, sind Pudel.“ Brigitte lachte. „Dummes Zeug!“ sagte sie. „Andere lassen sich extra Dauerwellen machen, und du bist unzufrieden mit deinen Naturlocken! Ich mag deine Haare jedenfalls so, wie sie sind, und Uli ebenfalls, das weiß ich genau.“ Sie stieg auf ihr Fahrrad. „Was für Arbeit werden sie uns wohl heute in der Klinik geben, was meinst du?“
„Wahrscheinlich das Übliche. Böden schrubben“, sagte Trixie prompt und schnitt eine Grimasse. Dann radelten die beiden lachend los.
Doch dieser Vormittag sollte anders als sonst verlaufen. Weder Trixie noch Brigitte ahnten, daß ihnen eine Begegnung bevorstand, die ihr ganzes Leben verändern sollte.
Das Mädchen aus dem Nichts
Auf dem Nachhauseweg waren Trixie und Brigitte ungewöhnlich schweigsam. Es gab so viel zu besprechen, doch sie wollten damit warten, bis sie mit Uli, Klaus und Martin beisammen waren.
„Bleib doch zum Mittagessen bei uns“, bat Brigitte Trixie, während sie in die Auffahrt zum Herrenhaus einbogen. „Sieh mal, dort steht der Kombiwagen, also ist Uli wieder zurück. Vielleicht sind auch deine Brüder da.“
Als sie atemlos ins Haus stürzten, fanden sie die Hausdame Fräulein Trasch , Juliana und die drei Jungen wirklich im Eßzimmer vor. Schon von weitem hörten sie Julianas hohe, entrüstete Stimme.
„Diese Beamten sind furchtbar stur. Sie wollten mir einfach nicht sagen, wann mein Anspruch auf das Land gesetzlich anerkannt sein wird. Es scheint ihnen ganz gleichgültig zu sein, wie lange ich noch hier warten muß. Das kann ja Wochen dauern!“
„So schlimm wird es nicht werden“, erwiderte Uli beruhigend. Dann wandte er sich an Brigitte und Trixie und fügte erklärend hinzu: „Der Beamte sagt, er muß erst nach Den Haag schreiben und eine beeidigte Erklärung anfordern.“
„Es wird ewig dauern!“ jammerte Juliana.
„Trixie hat doch auch innerhalb einer Woche Antwort auf ihren Brief bekommen. Nimm es nicht so tragisch, Juliana!“ sagte Uli. „Wir können ja inzwischen eine Menge unternehmen. Die Zeit wird dir wie im Flug vergehen, bis die Unterlagen von Holland hier sind.“
Juliana zuckte mit den Schultern. „Ich habe den De Jongs versprochen, möglichst bald nachzukommen.“
„Ach, weißt du, ich bin erst einmal in Jugoslawien gewesen“, warf Brigitte ein. „Aber glaub mir, hier bei uns gefällt es mir viel besser!“
Juliana, der nun offenbar bewußt wurde, daß sie sich nicht gerade sehr höflich verhielt, sagte rasch: „Ich wollte nicht unfreundlich sein. Es gefällt mir ja bei euch, aber...“ Sie stockte und wechselte das Thema. „Arbeitet ihr wirklich freiwillig im Krankenhaus, Trixie und Brigitte?“
„Ja, bis zum Ferienende . Und heute gab’s einen ziemlichen Wirbel“, erwiderte Trixie, froh, daß sie endlich ihre aufregende Geschichte loswerden konnte. „Die Polizei hat gestern nämlich ein bewußtloses Mädchen auf der Talstraße gefunden!“
Alle sahen sie erschrocken an. „Sie muß ungefähr in deinem Alter sein, Juliana“, fügte Trixie hinzu. „Brigitte und ich waren bei ihr. Jemand hat sie offenbar angefahren und dann Fahrerflucht begangen.“
„Ach, das arme Ding!“ sagte Fräulein Trasch . „Ist sie schwer verletzt?“
Brigitte schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, sonst hätte man uns wohl nicht zu ihr gelassen. Sie war mehrere Stunden bewußtlos. Der Doktor sagt, sie hat eine Gehirnerschütterung. Körperlich wird sie wohl in ein paar Tagen wieder in Ordnung sein. Das Schlimme an der Sache ist, daß sie sich an nichts mehr erinnern kann. Sie weiß weder ihren Namen, noch woher sie kommt... Oh, Juliana, tut mir leid, ich habe dich erschreckt!“
„Das macht nichts. Kümmere dich nicht um mich“, erwiderte Juliana schwach. Ihr Gesicht war sehr blaß. „Es ist nur ein bißchen heiß hier im Zimmer. Weiß denn keiner, wer dieses Mädchen ist?“
„Nein“, sagte Trixie. „Bis jetzt noch nicht. Die Polizei hat nachgesehen, ob sie vielleicht als vermißt gemeldet ist, aber es ist nichts dabei herausgekommen. Der Unfall muß ganz in der Nähe vom Landhaus passiert sein, Uli, wo früher dein Großonkel gewohnt hat. Es ist eine sehr einsame Stelle, seit das
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