Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
nicht so leicht etwas herauszubekommen. Aber was er über diesen Froschjäger gesagt hat, erinnert mich an den Neffen von Fräulein Ryks.“
Doch die Sorge um Dan ließ den seltsamen Froschjäger bald wieder in Vergessenheit geraten. „Dan ist wirklich in Schwierigkeiten“, sagte Uli ernst. „Er hat nicht mal seine Brieftasche dabei und kann sich nichts zu essen kaufen. Wo mag er sich wohl versteckt halten?“
Am Dienstag war Dan noch immer nicht aufgetaucht. Trixie bereute es jetzt beinahe, daß sie Juliana veranlaßt hatte, Fräulein Ryks einzuladen. Doch Frau Belden hatte Trixies Blitzeinfall bereitwillig aufgegriffen und sofort beschlossen, eine Teegesellschaft für Juliana daraus zu machen. Mehrere Bekannte und Freunde waren eingeladen worden, unter anderem Fräulein Trasch, Frau Vanderpol und die Familie Link.
Im Trubel der Vorbereitungen für die Teegesellschaft tauchte zu allem Überfluß plötzlich Bobby heulend auf und meldete, daß sein Roller verschwunden sei, genau wie das Fernglas, das Maxies Bruder gehörte, und das Maxie Bobby für einige Zeit geliehen hatte. „Ich hab den Roller und das Fernglas unter einen Baum am Waldrand gelegt, und jetzt ist alles weg!“ heulte er.
Seltsamerweise berichtete Brigitte, die etwa zwei Stunden später mit Uli, Juliana und Fräulein Trasch kam, daß auch einige der Fahrräder aus der Garage des Herrenhauses verschwunden waren.
Trixie fand das alles höchst merkwürdig. Sie hatte jedoch keine Zeit, sich mit diesem neuen Rätsel zu beschäftigen, weil die ersten Gäste eintrafen.
Pieter Vorwald hatte sich durch Juliana entschuldigen lassen. Es gab unerwartet noch ein paar Formalitäten wegen der Hochzeit zu erledigen, und so war ihm nichts anderes übriggeblieben, als gleich nach dem Essen nach Lindenberg ins Rathaus zu fahren.
Klaus und Martin hatten Tische, Bänke und Stühle im Garten aufgestellt, und Trixie und Maxie waren vollauf damit beschäftigt, Geschirr, Kuchen und Gebäck aus dem Haus zu tragen. Brigitte kümmerte sich um den heulenden Bobby, und als Dinah kam, half sie, den Tee zu servieren.
Fräulein Ryks war der letzte Gast. Sie kam allein in einem Taxi, ohne ihren Neffen. Trixie gab sich Mühe, die alte Dame nicht zu sehr anzustarren, die auf dem Vordersitz wartete, während der Chauffeur ihren zusammenklappbaren Rollstuhl aus dem Kofferraum holte.
Sie beobachtete, wie Fräulein Ryks sich schwer auf den Arm des Taxifahrers stützte, als er ihr aus dem Wagen half und sie die wenigen Schritte zum Rollstuhl führte. In der kurzen Zeitspanne, in der die alte Dame aufrecht stand, bemerkte Trixie, daß sie groß war und ungewöhnlich breite Schultern hatte . Doch als sie dann im Rollstuhl saß, ließ sie die Schultern etwas nach vorn hängen und wirkte plötzlich viel schmaler und hilfloser.
Obwohl es ein heißer Tag war, trug Fräulein Ryks ein hochgeschlossenes Kleid mit langen Ärmeln und einem weiten Rock, der ihre Beine und Füße bedeckte. Ihr blaugraues Haar war kunstvoll aufgetürmt, und ihre Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen, die auf einer ziemlich großen Nase saß.
Trixie ging ihr entgegen, und die alte Dame sagte mit tiefer, kurzatmiger Stimme: „Guten Tag, mein Mädchen. Meine Augen sind zwar nicht mehr die besten, aber ich sehe doch, daß du nicht meine liebe Juliana bist!“ Und mit ihrer großen, knochigen Hand, die von Ringen bedeckt war, tätschelte sie Trixies bloßen Arm.
„Ich bin Trixie Belden“, erwiderte Trixie. „Und dort kommt Juliana.“ Sie schob Fräulein Ryks’ Rollstuhl zur Wiese, über die sich Juliana gerade näherte.
„Oh, meine Liebe, wie schön, dich wiederzusehen!“ war alles, was Fräulein Ryks zu sagen hatte. Und sie war auch während des nun folgenden Durcheinanders von Begrüßungen und Vorstellungen auffallend schweigsam. Sie nickte meistens nur königlich nach allen Seiten.
Während Juliana vom Ehepaar Link in ein Gespräch verwickelt wurde, übernahm es Trixie, Fräulein Ryks zur Veranda zu schieben, wo die Teetische gedeckt waren. Die alte Dame mochte leidend sein, aber ein Leichtgewicht war sie nicht gerade.
Frau Vanderpol zeigte sofort lebhaftes Interesse an Fräulein Ryks und lud sie gleich zu einem Kaffeeklatsch am kommenden Samstag ein. „Juliana und Frau Belden werden auch kommen“, sagte sie.
Doch Fräulein Ryks lehnte die Einladung rundweg ab. „Ich muß an meine Gesundheit denken“, sagte sie keuchend. „Zu viele gesellschaftliche Verpflichtungen würden mich
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