Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
Hof! Polizeikontrolle!“
Ein langbeiniger Polizist tauchte auf. Trixie beobachtete, wie er den Fahrer von Meyers Transportwagen zurückhielt, der gerade wieder losfahren wollte. Sie hörte den Fahrer rufen: „Zum Teufel, halten Sie mich nicht auf! Ich muß rechtzeitig wieder in der Firma sein, sonst werde ich gefeuert! Mein Chef ist momentan sowieso nicht gut auf mich zu sprechen. — Was, Diebesgut? Damit habe ich nichts zu tun. Ich handle nur auf Anweisung meiner Firma. Wir bekamen telefonisch den Auftrag, die Sachen hierherzufahren und auszuladen. Das ist alles, was ich weiß. Ich hatte bisher nie mit der Polizei zu tun, das können Sie mir glauben!“
Der Polizist erwiderte ruhig: „Und ich habe den Auftrag, dafür zu sorgen, daß Sie das alles wieder einladen und zur Polizeistation in Lindenberg bringen.“
Inzwischen mischten sich drei andere Polizeibeamte unter die Käufer. Einer von ihnen nahm den jungen Mann in der Lederjacke fest, der gerade versuchte, mit der Kasse zu verschwinden. Wer etwas gekauft hatte, mußte die Ware wieder zurückgeben und einen Antrag bei der Polizei auf Erstattung der Kaufsumme stellen. Auch die Kasse wurde beschlagnahmt.
Die Rotkehlchen unterhielten sich kurz mit einem der Polizisten. Als er erfuhr, daß sie Wachtmeister Weber verständigt hatten und daß ihnen ein Teil der gestohlenen Fahrräder und Möbel gehörten, versprach er, sie alle bekämen alles zurück nach Abschluß der Ermittlungen. Dann konnten sie nach Lindenberg zurückfahren.
Als sie wieder ins Auto stiegen, seufzte Brigitte und sagte: „Na, hoffentlich ist der Fall damit endgültig geklärt!“
Trixie nickte. Insgeheim fürchtete sie jedoch, daß sie bis jetzt erst einen kleinen Teil der Nuß geknackt hatten. Freilich, ein Mitglied der Diebesbande war gefaßt worden. Doch wo waren die anderen? Wer war der Kopf der Bande? Und war Dan Mangan bei ihnen?
Eine alte Dame raucht Zigarren
Zwei Tage vor Julianas Hochzeit ließ Fräulein Trasch die Mädchen zur letzten Anprobe ins Nähzimmer kommen. Tom Delanoy hatte ein kleines Podest gezimmert, um Ella Klein die Anproben zu erleichtern.
Trixie kam als letzte an die Reihe, während Brigitte, Dinah und Maxie schon zum Schwimmen in den Park gingen. Sie stieg auf das Podest. Die junge Schneiderin saß auf dem Boden, ihre Krücken neben sich, und überprüfte die Länge von Trixies Kleidersaum.
Trixie fühlte sich in dem weißen Seidenkleid wie eine Märchenprinzessin. Und als sie in den Spiegel sah, mußte sie zugeben, daß sie auch fast so hübsch aussah.
Fräulein Trasch sagte: „Dreh dich ein bißchen. Noch etwas mehr. Ja, jetzt ist es gut.“
Trixie blieb unbeweglich stehen. Von ihrem erhöhten Platz konnte sie aus dem Fenster auf die Garage sehen, in der inzwischen wieder alle Fahrräder standen, die von der Bande gestohlen worden waren. Auch Bobby war glücklich, daß er seinen geliebten Roller wiederhatte.
Während Ella Klein den Saum des Kleides etwas höher steckte, hatte Trixie die Seitentür der Garage genau im Blickfeld. Plötzlich bemerkte sie, wie die Tür von innen geöffnet wurde. Jemand streckte den Kopf heraus, sah sich vorsichtig nach allen Seiten um und schob dann ein Fahrrad ins Freie. Es war ein blaues Rennfahrrad — das von Uli! Doch der Junge, der sich auf das Fahrrad schwang, war nicht Uli. Er trug eine schwarze Lederjacke — und er stahl das Fahrrad tatsächlich am hellen Tag!
Trixie traf fast der Schlag. In fliegender Hast öffnete sie den Reißverschluß des Brautjungfernkleides. Fräulein Trasch starrte sie verständnislos an. Sie war zu überrascht, um etwas zu sagen.
Während Trixie wie der Blitz aus dem weißen Kleid stieg und in ihre Shorts fuhr, sah sie den fremden Jungen mit Ulis Rennrad in Richtung Stall fahren. Während sie noch ihr T-Shirt über den Kopf zog, rannte sie schon los. Fräulein Trasch rief ihr etwas nach, doch sie hörte es kaum. Ohne lange zu überlegen, holte sie Brigittes Fahrrad aus der Garage und machte sich auf die Verfolgungsjagd.
Beim Stall verriet eine Reifenspur, daß der Dieb direkt die Allee entlanggefahren war. Trixie radelte zur Talstraße, doch von dem Lederjackenjüngling auf Ulis Fahrrad war keine Spur mehr zu sehen.
Trixie hielt an und schöpfte Atem. Wohin mochte er gefahren sein? Plötzlich fiel ihr Bobbys Geschichte vom Froschjäger ein. Die Beschreibung hatte sie an Mick Ryks erinnert. Und Bobby hatte ihn im Wald zwischen ihrem eigenen Haus und dem Herrenhaus beobachtet. Konnte
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