Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
Frau Boyer“, erwiderte der Portier höflich.
Trixie und Maxie waren stehengeblieben und beobachteten die Szene. Als Frau Boyer zum Lift ging, sah sie wie eine ganz durchschnittliche Hausfrau aus, die gerade von einem Kaffeekränzchen kommt.
Maxie flüsterte: „Meinst du, daß ihr Schmuck echt ist?“
„Aber sicher“, sagte Trixie. „Hast du nie vom Boyer-Ver-mögen gehört? Sie hat Geld wie Heu!“
„Und da wohnt sie in diesem Gasthaus?“ fragte Maxie verblüfft.
„Sie soll ziemlich seltsame Angewohnheiten haben“, erwiderte Trixie.
Während die Cousinen über die Talstraße nach Hause fuhren, sagte Trixie plötzlich: „Was haben wir jetzt eigentlich herausgefunden?“
„Daß der Rollstuhl eigentlich von Ella Klein bestellt worden ist“, erwiderte Maxie.
„Ja, aber woher wußte Fräulein Ryks das?“
„Vielleicht war sie schon länger mit Ella Klein bekannt.“ Trixie machte ein mürrisches Gesicht. „Dieses Fräulein Ryks ist wirklich eine harte Nuß. Man bekommt sie einfach nicht zu Gesicht. Sie ist entweder nicht da, oder sie fühlt sich nicht wohl.“
„Ich würde mich auch nicht wohl fühlen, wenn ich diesen Mick Ryks dauernd ansehen müßte“, gab Maxie trocken zurück.
Ein Froschjäger
Am Spätnachmittag beschlossen die Rotkehlchen und Maxie, eine Suchaktion nach Dan zu starten. Die Mädchen wollten einen Teil des Waldes übernehmen, die Jungen einen anderen. Sie beschlossen, sich bei Einbruch der Dunkelheit wieder auf der Veranda der Beldens zu treffen.
Die Mädchen kamen als erste zurück, ohne eine Spur von Dan gefunden zu haben. Als Brigitte im Herrenhaus anrief, erfuhr sie von Fräulein Trasch, daß ihre Eltern noch nicht von der Geschäftsreise zurückgekehrt waren. Auch Wachtmeister Weber hatte sich nicht gemeldet. Offenbar hatte Frau Willer wegen des Ringes also doch nicht die Polizei verständigt, ehe sie abgereist war.
Trixie atmete auf, als sie das hörte. „Hoffentlich haben die Jungen Glück und finden Dan“, sagte sie. „Dann wird vielleicht doch alles noch gut.“
Aber auch Uli, Klaus und Martin kamen ohne Dan Mangan zurück. Sie hatten allerdings eine Beobachtung gemacht, die alle nachdenklich stimmte.
„Stellt euch vor, wir haben ein paar Leute von Dans ehemaliger Bande hier im Wald beobachtet“, erzählte Klaus. „Besonders verwundert waren wir nicht, weil wir ja schon wußten, daß sie zur Zeit unsere Gegend unsicher machen. Sie lagen um ein niedergebranntes Lagerfeuer herum und schliefen.“
„Ihr habt sie doch nicht aufgeweckt?“ fragte Trixie erschrocken. „Das wäre gefährlich gewesen!“
„Nein, haben wir nicht“, versicherte Uli. „Vielleicht hätten wir’s tun sollen, aber wir waren ja nur zu dritt. Womöglich wären sie sofort aus den Schlafsäcken gekrochen und hätten uns mit ihren Messern bedroht.“
„Ich weiß“, sagte Trixie. „Glaubt ihr, daß...“ Sie unterbrach sich, um auf ein Geräusch aus dem Garten zu lauschen. Doch es war wohl nur Tobby, der im Gebüsch stöberte.
Uli stellte ihre Frage zu Ende: „... daß Dan wieder zu seiner Bande zurückgekehrt ist? Hoffentlich nicht. Immerhin war er nicht bei den fünf Jungen, die da ums Feuer lagen.“
Plötzlich hörten sie eine Stimme aus dem Hintergrund. Es war Bobby, der wie ein Kobold aus der Finsternis auftauchte und fragte: „War einer mit einer dunklen Brille dabei?“
„Nein“, sagte Martin. „Warum? Bist du während der letzten Tage im Wald einem Fremden mit einer dunklen Brille begegnet?“
„Hm“, sagte Bobby. „Ja, da war schon ein Mann. Er kam auf einem Fahrrad daher und hätte mich fast umgefahren. Er hat gesagt, es tut ihm leid, daß er mich erschreckt hat.“
Trixie hob den Kopf. Sie musterte ihren kleinen Bruder scharf und fragte: „Wie sah er aus? Hat er sonst noch etwas gesagt?“
„Er sagte, daß er auf Froschjagd gehen will. Aber ich glaube, er hat gelogen, weil er kein Netz dabei hatte, sondern einen Lederbeutel. Ich mag keine Froschjäger. Frösche fangen Mücken, und Mücken stechen. Frösche gehören dahin, wo die Mücken sind, und nicht in Lederbeutel. Da ersticken sie und trocknen aus. Aber in dem Sack war wirklich etwas.“
Alle starrten ihn an. Doch als Trixie ihn mit Fragen über den radfahrenden Froschjäger bestürmte, stellte sich Bobby plötzlich taub. Er wandte sich einfach zum Gehen und murmelte noch vor sich hin: „Große, schmutzige Füße hatte er. Und eine dunkle Brille.“
Trixie seufzte. „Aus Bobby ist wirklich
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