Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Hintergrund gesessen und zugehört hatte, sagte: „Die Idee ist gar nicht so schlecht. Vielleicht suchen sie gerade nach solchen ausgefallenen Motiven.“
Trixie sah ihre Mutter an. „War Herr Elias eigentlich ein guter Gärtner?“ fragte sie.
„O ja, das war er“, versicherte Frau Belden. „Er hat viele außergewöhnliche Blumen und Pflanzen gezüchtet.“ Sie runzelte die Stirn. „Deshalb ist es schwer zu verstehen, weshalb Ethel Elias nach seinem Tod fast ohne Geld dastand.“
Die Küchentür hatte sich geöffnet, und Herr Belden erschien auf der Schwelle. „Tut mir leid, daß ich heute so spät komme“, sagte er. „Ich bin noch in der Bank aufgehalten worden.“ Er wandte sich an seine Frau. „Du hast gerade von Ethel Elias gesprochen, nicht? Tatsächlich ist sie der Grund, weshalb ich mich verspätet habe.“
„Hat sie dich in der Bank aufgesucht?“ fragte Trixie. „Trixie!“ mahnte ihre Mutter. „Das geht dich nichts an!“ Doch dabei warf sie ihrem Mann einen fragenden Blick zu.
Herr Belden seufzte. „Bankgeschäfte sind natürlich Privatsache. Aber Ethel Elias ist eine so gute Bekannte, da kann man wohl mal eine Ausnahme machen.“ Er verstummte und sah seine Frau, Trixie und Martin der Reihe nach an. „Was ich euch jetzt sage, bleibt unter uns. Frau Elias wollte einen Kredit bei unserer Bank aufnehmen. Sie muß eine neue Pumpe für ihren Brunnen bezahlen. Sie wollte einen kurzfristigen Kredit, den sie rasch zurückzahlen kann.“
„Was ist denn mit ihrer alten Pumpe passiert?“ fragte Trixie.
Ihr Vater zuckte mit den Schultern. „Sie funktioniert aus irgendeinem Grund nicht mehr.“
„Arme Ethel“, sagte Frau Belden. „Sie kommt sowieso kaum zurecht. Hast du ihr den Kredit bewilligt?“
„Schon, aber unter anderen Bedingungen“, erwiderte ihr Mann. „Ich gab ihr eine längere Rückzahlungsfrist, damit die Raten geringer sind; sie hätte sonst kaum noch genug Geld zum Leben. So eine Pumpe kostet eine Menge Geld.“
„Und zu allem übrigen muß sie der Bank auch noch Zinsen zahlen!“ sagte Frau Belden.
Trixies Vater nickte. „Es wird nicht leicht für sie sein, ich weiß. Ich habe für sie getan, was ich konnte. Ich wollte ihr das Geld ja von unserem eigenen Ersparten leihen, aber davon wollte sie nichts hören.“
Trixie sagte entschlossen: „Dann muß Frau Elias eben am Fotowettbewerb teilnehmen und den ersten Preis gewinnen!“
Ihre Mutter seufzte. „Kind, so einfach ist es doch nicht! Sicher hat Ethel nicht mal einen eigenen Fotoapparat.“
Trixie biß von ihrem Brot ab und kaute nachdenklich. „Paps“, fragte sie nach einer Weile, „leihst du Martin deinen Fotoapparat?“
„He! Hör auf, über mich zu verfügen!“ fuhr Martin dazwischen.
„Ach, Martin“, bat Trixie, „du kannst doch viel besser fotografieren als ich!“
Ihr Bruder starrte sie an. „Ich fürchte, meine armen alten Ohren versagen mir den Dienst“, murmelte er. „Oder hast du mich eben wirklich gelobt, Trix ?“
Sie nickte. „Hab ich“, sagte sie. „Außerdem willst du später mal Gartenbau studieren und verstehst deshalb mehr von solchen Sachen als ich. Wenn hier einer Frau Elias helfen kann, den ersten Preis zu gewinnen, bist du es.“
Ihr Vater schmunzelte. „ Gib’s auf, Martin“, sagte er. „Gegen Trixie kommst du doch nicht an. Das weiß ich aus Erfahrung. Aber sei vorsichtig mit meinem Fotoapparat. Du weißt, ich bin ein bißchen eigen damit.“
Martin nickte. Plötzlich sagte Trixie: „Du, Paps, es ist doch komisch, daß Herr Elias seiner Frau kaum Geld hinterlassen hat, als er starb. Hatte er denn nichts auf der Bank?“
„So etwas gehört zum Bankgeheimnis. Aber Hans Elias hatte sein Geld nicht hier auf der Lindenberger Bank. Soweit ich weiß, hatte er überhaupt kein Bankkonto. Da er kein Testament hinterlassen hat, wurde nach seinem Tod bei mehreren Banken angefragt, ob er irgendwo ein Konto hätte, aber man hat nichts feststellen können.“
„Vielleicht hat er sein Geld irgendwo versteckt“, schlug Martin vor.
Sein Vater hob den Kopf. „Fang du nicht auch noch damit an...“
„... voreilige Schlüsse zu ziehen“, vervollständigte Trixie und versuchte die Aufregung zu verbergen, die sie plötzlich überkam. „Darf ich aufstehen?“ fragte sie rasch. „Ich möchte Brigitte anrufen. Vielleicht können wir heute nachmittag gemeinsam zu Frau Elias reiten, und Martin kann ein paar Fotos von ihren Wicken machen.“ Sie stand auf und eilte aus der
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