Trixie Belden 17 - Raetsel um ein gruenes Auto
gefunden habt und um welche Zeit!“ sagte die junge Frau, und ihre Stimme klang seltsam angstvoll und drängend.
Die Mädchen wechselten einen Blick und sahen dann wieder auf Laura Reimer. „Da gibt es wirklich nicht viel zu erzählen“, sagte Brigitte fast entschuldigend. „Wir ritten heute morgen so gegen halb zwölf die Talstraße entlang, als wir die Brieftasche am Straßenrand im Kies liegen sahen - das heißt, Trixie hat sie entdeckt.“
„Die Brieftasche konnte noch nicht lange da gelegen haben“, fügte Trixie hinzu. „Wir haben ja jetzt schon eine lange Hitzeperiode, und alles, was längere Zeit im Freien liegt, ist von einer dicken Staubschicht bedeckt. Die Brieftasche war noch immer ziemlich sauber. Ich würde sagen, daß sie nicht früher als gestern abend dort verloren wurde. Es war noch ein Fünfhundertmarkschein darin; also kann man wohl annehmen, daß nichts daraus gestohlen worden ist. Was war sonst noch? Mal überlegen...“
Trixie begann wieder darüber nachzudenken, welche Schlüsse man aus dem Fundort und dem Zustand der Brieftasche ziehen konnte, als sie merkte, daß Laura Reimer sie überrascht beobachtete.
„Kümmern Sie sich nicht um sie“, sagte Herr Lytell zu der jungen Dame. „Trixie Belden spielt gern Detektiv. Sie würde den ganzen Tag nichts anderes tun als herumschnüffeln, wenn man sie ließe!“
„Fräulein Reimer hat uns um diese Auskunft gebeten, Herr Lytell“, sagte Brigitte mit ungewöhnlich entschiedener Stimme. „Trixie versucht nur, ihr behilflich zu sein. Sie hat an alles mögliche gedacht, worauf ich selbst nie gekommen wäre.“
„Ganz richtig!“ warf Laura Reimer hastig ein. „Das ist genau die Art Auskunft, an der ich interessiert bin. Bitte sprich nur weiter.“
Trixie war vor Verlegenheit ziemlich rot geworden. Sie schüttelte den Kopf. „Mehr fällt mir leider auch nicht ein, Fräulein Reimer. Aber es reicht wohl, um dem Gedächtnis Ihres Vaters ein bißchen nachzuhelfen. Wenn Sie ihm erzählen, wo die Brieftasche gefunden wurde, und seit wann sie ungefähr dort gelegen hatte, wird er sich bestimmt erklären können, wie er sie verloren hat.“
Laura Reimer wandte sich jäh ab. Herr Lytell und die beiden Mädchen starrten verwirrt auf ihren Rücken.
Als sie sich wieder umdrehte, waren ihre blauen Augen voller Tränen. „Ich... ich kann meinen Vater nicht fragen“, sagte sie mit erstickter Stimme. „Er... er ist verschwunden!“
Lauras Geschichte
Laura Reimer schlug die Hände vors Gesicht. Eine Weile stand sie still da, und nur das Zucken ihrer Schultern verriet, daß sie weinte.
Trixie und Herr Lytell beobachteten sie verlegen, bereit, sofort wegzusehen, sobald die junge Frau den Kopf hob. Brigitte jedoch ging rasch zu ihr und legte den Arm um sie. „Sie Ärmste!“ murmelte sie. „Möchten Sie uns nicht alles erzählen?“
Laura holte tief Atem, ließ dann die Hände sinken und sah Brigitte dankbar an. „Ja — ja, das würde ich gern tun“, sagte sie.
„Herr Lytell, könnten wir vielleicht in Ihr Hinterzimmer gehen, damit wir ungestört sind, während Fräulein Reimer uns alles erzählt?“ schlug Brigitte sanft vor.
Herr Lytell warf einen nervösen Blick über die Schulter, sah Trixie mißtrauisch an und musterte Fräulein Reimer dann neugierig.
„Na gut“, sagte er widerstrebend.
Das Hinterzimmer war klein, staubig und überfüllt. Regale bedeckten die Wände; doch hier waren sie voller Vorräte, ganz im Gegensatz zum Laden. Auf dem Schreibtisch türmten sich Aktenordner, Briefe und Papierkram.
Es gab nur zwei Stühle im Zimmer — einen Drehstuhl, der zum Schreibtisch gehörte, und einen Holzstuhl mit gerader Lehne, der neben dem Schreibtisch stand. Herr Lytell setzte sich rasch auf seinen Drehstuhl, und Brigitte ließ Laura auf dem zweiten Stuhl Platz nehmen. Trixie sah sich nach einer Sitzgelegenheit um und setzte sich dann im Schneidersitz auf den staubigen Boden. Brigitte ließ sich neben ihr nieder.
Laura Reimer griff in ihre Handtasche, die an einem Lederriemen von ihrer Schulter hing, und nahm ein Taschentuch heraus. Sie trocknete ihre Augen, putzte sich die Nase und sah dann in die Runde.
„Ich... ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, sagte sie hilflos.
„Fangen Sie einfach von vorn an“, erwiderte Trixie. „Wir stellen Ihnen schon Fragen, wenn wir etwas nicht verstehen.“
Die junge Frau nickte. „Mein Vater und ich leben allein“, sagte sie dann. „Meine Mutter starb, als ich noch ein
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