Trixie Belden 17 - Raetsel um ein gruenes Auto
wohl leisten“, brummte Herr Lytell.
„Ja, das könnte er. Aber er ist verschwunden. Ich habe natürlich ein eigenes Bankkonto, aber ich muß Rechnungen zahlen — Rechnungen, um die sich vorher mein Vater gekümmert hat. Wenn ich diese Rechnungen nicht bezahle, würde das Mißtrauen erregen. Ich kann auch nichts vom Firmenkonto abheben, weil Frank Riebe das sofort merken würde. Und ich glaube nicht, daß Privatdetektive sich mit Schuldscheinen abspeisen lassen, die erst später eingelöst werden“, fügte sie mit traurigem Lächeln hinzu.
„Wir haben dreißig Mark in unserer Clubkasse“, sagte Trixie. „Die könnten Sie bestimmt haben.“
„Und ich könnte meine Eltern bitten, Ihnen zu helfen. Aber dazu müßten Sie ein paar Tage warten, bis sie wieder von ihrer Reise zurückkommen“, fügte Brigitte hinzu.
Laura lächelte die Mädchen an. „Ihr seid wirklich lieb, aber ich fürchte, ich brauche sehr viel mehr als dreißig Mark, und ich müßte das Geld sofort haben.“
Wieder trat Schweigen ein. Trixie sah sich in Herrn Lytells Hinterzimmer um, als könnte sie dort irgendwo die Lösung für Laura Reimers Schwierigkeiten finden. Plötzlich fiel ihr Blick auf Herrn Lytells Aktenordner.
„Herr Lytell...“, begann sie.
„Nein!“ Herr Lytell hatte ihre Gedanken erraten. „Fräulein Reimer tut mir leid, und ich hoffe, sie findet ihren Vater, aber Geld werde ich ihr nicht geben.“
„O nein!“ rief Laura Reimer aus. „Nein, Herr Lytell, natürlich nicht. Sie haben schon so viel für mich getan, haben mich wegen der Brieftasche angerufen und sich so geduldig meine ganze Geschichte angehört. Ich käme nie auf die Idee, Sie um so etwas zu bitten!“
Sie stand auf und streckte Herrn Lytell die Hand entgegen. „Vielen Dank für alles. Ich muß selbst versuchen, mit der Sache fertig zu werden.“ Sie lächelte den Mädchen noch einmal zu und wandte sich zum Gehen. Dann drehte sie sich erneut um.
„Dieses Ereignis hat mir immerhin eins gezeigt — nämlich, wie wichtig Geld ist. Ich habe es bisher immer für selbstverständlich gehalten, mir alles leisten zu können. Erst vor einem Monat, an meinem zwanzigsten Geburtstag, nahm mich mein Vater zu einem Autohändler mit, und ich durfte mir einen Wagen aussuchen. Er hat ihn bar bezahlt — fünfundzwanzigtausend Mark! Und jetzt, wo ich ein paar tausend Mark bräuchte, um ihn zu finden, kann ich das Geld nicht aufbringen.“ Sie schüttelte traurig den Kopf und ging zur Tür.
„Warten Sie!“ rief Trixie. „Sie haben doch den Wagen!“
„Ich kann ihn nicht verkaufen...“, begann Laura.
„Das brauchen Sie auch nicht!" stieß Trixie hervor. „Herr Lytell, erinnern Sie sich daran, wie Sie mal meinen Ring als Pfand behalten haben?“ Ohne auf Antwort zu warten, fuhr sie eifrig fort: „Sie könnten doch diesmal das gleiche tun. Ich meine, Sie könnten den Wagen als Sicherheit behalten und Fräulein Reimer das Geld leihen!“
„Oh, Herr Lytell, das wäre eine perfekte Lösung!“ bestätigte Brigitte. „Der Wagen wäre doch viel mehr wert als das Geld, das Sie Fräulein Reimer leihen. Sie würden überhaupt kein Risiko eingehen, und Fräulein Reimer könnte noch heute einen Detektiv anstellen!“
„Ich weiß nicht...“, murmelte Herr Lytell mißtrauisch. „Ich bin auch nicht sicher“, sagte Laura Reimer. „Je rascher ich das Geld für einen Detektiv bekomme, desto besser sind natürlich die Chancen, meinen Vater zu finden. Und mein Vater ist ein so großzügiger Mann. Er würde das Geld natürlich sofort zurückzahlen, und dazu auch noch eine hohe Belohnung für denjenigen, der es mir geliehen hat, da bin ich ganz sicher. Es ist nur so, daß... Der Wagen bedeutet mir sehr viel. Er ist natürlich wertvoll, aber er war vielleicht das letzte Geschenk meines Vaters.“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Die Schlüssel an einen Fremden übergeben zu müssen...“
„Soll das heißen, daß ich nicht vertrauenswürdig bin, junge Dame?“ fragte Herr Lytell beleidigt. „Mein Wort ist so gut wie Gold, das kann ich Ihnen versichern. Ich werde die Vereinbarung schriftlich niederlegen, alles ganz korrekt und rechtmäßig. Dann bekommen Sie einen Durchschlag davon, und ich behalte das Original. Der Wagen wird hier bei mir völlig sicher sein, bis ich mein Geld zurückbekommen habe.“ Laura seufzte und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. „Also gut“, sagte sie. „Mir bleibt wohl keine andere Wahl.“
Die Mädchen sahen zu, wie Herr Lytell zwei
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