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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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dem Frieden der Landschaft, von der klaren Luft und dem sauberen Wasser. Und je länger und eindringlicher er sprach, desto ergriffener lauschte das Publikum. Das ist nicht fair, dachte Trixie erbittert, er bringt keine sachlichen Argumente, sondern versucht, die Gefühle der Zuhörer zu beeinflussen.
    Sie wurde immer wütender, und als Thomas geendet hatte und die Leute zu klatschen begannen, merkte Trixie, daß sie ihre Kiefer hart aufeinanderpreßte und sich mit beiden Händen an die Stuhllehne klammerte. Sie zwang sich mit aller Kraft, ihrer Empörung Herr zu werden, nahm die Hände von der Lehne und legte sie in den Schoß.
    „Das war nicht fair!“ flüsterte Brigitte ihr zu.
    Trixie nickte, ohne etwas zu erwidern, denn inzwischen war Mark aufgestanden und ging langsam zum Pult. Trotz der Entfernung sah Trixie, daß die Papiere in seiner Hand zitterten. Hoffentlich packt er es, dachte Trixie besorgt.
    „Mein Partner Klaus hat Zahlen und Fakten genannt“, begann Mark, „während der Vertreter der Gegenseite blumige Schilderungen über die Schönheit der Natur vom Stapel gelassen und so getan hat, als ob zehn Morgen — zehn von Tausenden, wohlgemerkt! — das Ende bedeuten würden. Dabei verhält es sich genau umgekehrt. Zehn Morgen bedeuten den Anfang wirtschaftlichen Aufschwungs, nämlich zweihundert neue Arbeitsplätze.“
    Trixie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Mark machte seine Sache prima, er führte die Diskussion wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und nannte weitere Zahlen, die für die Erweiterung von Pine International sprachen. Nachdem er geendet hatte, begann Trixie heftig zu klatschen. Ein paar Leute folgten ihrem Beispiel, aber die meisten verhielten sich abwartend.
    Dann erhob sich Michael. Trixie kannte ihn als einen ruhigen, zurückhaltenden Schüler, dessen Hauptinteresse der Naturwissenschaft galt.
    Michael räusperte sich nervös. „Der letzte Redner hat gesagt, daß mein Partner keine Zahlen und Fakten genannt hat. Das ist richtig. Aber das heißt nicht, daß es sie nicht gibt.“
    Michael sprach so leise, daß Trixie sich nach vorn lehnte, um ihn besser verstehen zu können.
    Michael räusperte sich aufs neue. „Tatsache ist“, sagte er, „daß in dem Gebiet, wo Pine International die neue Fabrik errichten möchte, 47 vom Aussterben bedrohte Pflanzen wachsen. Tatsache ist ebenfalls, daß die Luftverschmutzung erheblich angestiegen ist, seit Pine International sich hier niedergelassen hat.“
    Er wies darauf hin, daß die Reinheit des Wassers und die Gesundheit der Fabrikarbeiter bedroht sei, und schloß mit dem Satz: „Das sind Tatsachen und keine Märchen. Wer uns weismachen will, daß Natur und Industrie sich vertragen, der erzählt Märchen.“
    Michael ergriff hastig seine Papiere und eilte zu seinem Platz zurück.
    „Er war gut“, sagte Brigitte anerkennend.
    „Ja, das fand ich auch“, stimmte Trixie zu. Dann machte ihr Herz einen Satz. „Brigitte“, stieß sie hervor, „Klaus ist als nächster dran. Glaubst du, daß er jetzt noch eine Chance hat?“
    Statt einer Antwort deutete Brigitte mit dem Kopf nach vorn. Klaus stand bereits am Pult. Er fuhr sich durch sein dunkles Haar, streckte sich und begann.
    „Ich danke dem letzten Sprecher, daß er endlich Fakten genannt hat, die in diese Diskussion gehören“, sagte er ruhig. „Allerdings möchte ich ihm in einem Punkt widersprechen. Natur und Industrie schließen einander nicht aus. Bei den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen besteht keine Gefahr für die Umwelt, und Pine International...“
    Klaus brach plötzlich ab und starrte über die Köpfe der Leute hinweg. In der eingetretenen Stille war eine Bewegung zu hören. Trixie folgte Klaus’ Blick und drehte sich um.
    An der Tür hatte sich ein Knäuel von Menschen gebildet, die mit jemandem zu kämpfen schienen. Dann rief eine Stimme: „Haltet ihn fest!“
    In diesem Augenblick brach jemand aus dem Knäuel heraus und rannte den Mittelgang hinunter. Ein aufgeregtes Gemurmel ging durch das Publikum.
    „Trixie!“ rief Brigitte und packte den Arm ihrer Freundin. „Ist das nicht Hans Krieger?“
    Jetzt erkannte auch Trixie die dünne Gestalt in der abgerissenen Kleidung. „Ja, natürlich“, sagte sie. „Der und kein anderer.“
    Hans Krieger raste den Gang entlang, sprang auf die Bühne und ergriff das Mikrofon. „Hier wird Pine International als ein kleiner Unglücksfall abgetan“, rief er und schwenkte einen Gegenstand durch die Luft.

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