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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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„Wollt ihr, daß so etwas wieder passiert?“
    Er hielt eine tote Ente hoch. Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch das Publikum.

    Herr Jensen stürzte aus den Kulissen hervor, packte Hans Krieger am Arm und versuchte, ihn vom Mikrofon wegzuziehen.
    Aber Hans Krieger wich nicht von der Stelle. „Das bedeutet noch mehr Industrie!“ schrie er. „Es bedeutet den Tod vieler Tiere, erhöhte Luftverschmutzung und die Ausrottung bedrohter Arten. Damit muß Schluß sein, und zwar sofort!“
    Der Direktor rannte auf die Bühne und ergriff Kriegers anderen Arm. Zusammen mit Herrn Jensen gelang es ihm, den jungen Mann von der Bühne und hinter die Kulissen zu schaffen.
    Die Aula war der reinste Hexenkessel. Viele Schüler waren aufgesprungen. Manche standen sogar auf den Stühlen, um besser sehen zu können.
    Brigitte und Trixie, die in der dritten Reihe saßen, bekamen alles mit, und so machte Trixie eine Entdeckung, bei der ihr der Atem stehenblieb. Hans Krieger trug Stiefel mit Profilsohle!
    Mit weitaufgerissenen Augen wandte sie sich ihrer Freundin zu. „Ich weiß, wo er die Ente herhat!“ krächzte sie.

Schockierende Nachrichten

    Der Tumult in der Aula war so groß, daß Brigitte gar nicht erst versuchte, dagegen anzuschreien. Aber Trixie sah an Brigittes entsetztem Gesicht, daß sie begriffen hatte.
    Herr Jensen erschien wieder auf der Bühne, rückte seinen Schlips zurecht und strich sich über das Haar. Er sah blaß und mitgenommen aus. Nachdem er ans Mikrofon gegangen war, räusperte er sich mehrmals und rief: „Setzt euch bitte alle wieder hin, und hört mir zu!“
    Aber er mußte seine Bitte noch zweimal wiederholen, ehe einigermaßen Ruhe eingekehrt war, so daß er weiterreden konnte. „Ich werde mich zu dem Vorfall nicht äußern“, sagte er. „Ich möchte euch nur mitteilen, daß der junge Mann, der unser Streitgespräch unterbrochen hat, in polizeilichen Gewahrsam genommen worden ist. Ich hoffe, daß die ganze Geschichte gerichtlich geklärt wird. Unter diesen Umständen können wir unser Streitgespräch natürlich nicht fortsetzen. Ich möchte euch deshalb bitten, so lange hierzubleiben, bis es läutet, und euch dann in eure Klassenzimmer zu begeben. Danke.“
    Kaum hatte Herr Jensen die Bühne schnellen Schrittes verlassen, brandete der Lärm von neuem auf.
    Brigitte zupfte Trixie am Arm und nickte in Richtung Bühne. Dort standen Thomas, Mark und Michael in aufgeregtem Gespräch zusammen, während Klaus noch an seinem Tisch saß und langsam seine Papiere zusammensuchte.
    Trixie stiegen die Tränen in die Augen, als sie daran dachte, wie enttäuscht er sein mußte. Seine ganze Arbeit war umsonst gewesen. Nach diesem Vorfall würde sich niemand mehr an die Zahlen und Fakten erinnern, die er und Michael so sorgfältig zusammengestellt hatten. Dafür hatte Hans Krieger mit seiner toten Ente gesorgt.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, als ihr plötzlich klar wurde, daß es für Klaus’ Schweigsamkeit auch noch einen anderen Grund gab. Die Rotkehlchen waren es gewesen, die Hans Krieger von dem geplanten Streitgespräch erzählt hatten. Trixie dachte an den Nachmittag bei Herrn Maipfennig. Nein, erinnerte sie sich, es waren gar nicht die Rotkehlchen, ich war es, die es ihm erzählt hat. Sie stöhnte auf.
    Brigitte ergriff Trixies Hand und drückte sie. „Klaus kommt da drüber weg“, sagte sie tröstend.
    Trixie schaute ihre beste Freundin nur stumm an und biß sich auf die Unterlippe, damit ihr Kinn nicht zitterte.
    Nach der Schule versicherte ihr Klaus, daß sie an dem Vorfall mit Hans Krieger bestimmt keine Schuld hätte. „Du hast ihm eine Information gegeben“, sagte er auf seine ruhige Art, „und er hat selber bestimmt, wie er sie verwenden wollte. Wenn du dir wegen seines Verhaltens Vorwürfe machst, muß sich auch eine Zeitung vorwerfen, daß sie Bankräuber ermuntert, wenn sie über erfolgreiche Banküberfälle berichtet.“
    Trixie versuchte, ihm zu glauben, aber sie verbrachte den Abend allein auf ihrem Zimmer. Sie wußte, daß ihre Familie über die Ereignisse des Tages sprach, und sie wollte nichts mehr davon hören.
    Sie schlief unruhig, träumte von toten Enten und von Herrn Maipfennig, der von seinem Land vertrieben wurde. Als sie aufwachte, fühlte sie sich unausgeschlafen. Erschöpft und ohne ihren gewohnten Tatendrang ging sie zum Frühstück nach unten.
    Alle saßen schon am Tisch. Abgesehen von Bobby, der mit seinem Brot spielte, schauten alle gespannt zu ihrem Vater, der aus

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