Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald
gute Wetter wird nicht lange anhalten. Und wenn die Jungen es nicht schaffen, das Dach zu reparieren, ehe wir Eis und Schnee haben, können wir unser Klubhaus praktisch abschreiben.“
Sie trabten den Reitweg entlang, der zum Wohnwagen führte. Als sie daran vorüberkamen, sagte Trixie: „Bin ich froh, daß die ,Schwalbe’ den Sturm gut überstanden hat! Tom Delanoy und Celia wären bestimmt todunglücklich gewesen, wenn sie bei ihrer Rückkehr den Wohnwagen zertrümmert vorgefunden hätten. Aber mach dir keine Sorgen um das Klubhaus, Brigitte. Vielleicht sind alle Futterkrippen in Ordnung, und dann können die Jungen am Dach Weiterarbeiten. Wir sehen sie uns gleich mal selber an.“
„Halt, Trixie!“ rief Brigitte und zügelte ihr Pferd. „Du weißt genau, daß wir den Jungen versprochen haben, die Reitwege nicht zu verlassen.“
„Das haben wir nicht“, meuterte Trixie. „Sie wollten uns das Versprechen zwar abnehmen, aber wir haben es ihnen nicht gegeben, kannst du dich erinnern?“ Plötzlich stockte sie und fuhr dann rasch fort: „Hör zu, Brigitte, wir müßten eigentlich auf der anderen Seite der Talstraße reiten. Mein Vater verläßt sich drauf, daß ich ihm aus Herrn Lytells Laden eine Sonntagszeitung hole.“
„Aber Trixie!“ jammerte Brigitte. „Warum hast du das bloß versprochen? Wir haben doch keine Zeit dazu. Du weißt genau, daß Fräulein Trasch euch gern eine Zeitung mitgebracht hätte.“
Trixie grinste reumütig. „Tut mir leid, aber ich habe so gewisse Hintergedanken dabei“, sagte sie und ritt voraus. „Ich möchte ein bißchen mehr über diesen seltsamen Kerl erfahren, den wir gestern gesehen haben.“
Brigitte brach in hilfloses Lachen aus. „Oh, Trixie! Warum mußt du immer Amateurdetektiv spielen?“
Trixie lachte mit. „Wahrscheinlich ist es dumm von mir, ihn zu verdächtigen, aber er hat doch Jagdstiefel angehabt, Brigitte!“
Sie ritten auf die Talstraße zu. „Hat er das?“ fragte Brigitte. „Ich habe nichts bemerkt. Vielleicht deshalb, weil ich unentwegt auf seine komischen Knickerbocker gestarrt habe.“
„Er trug wirklich Jagdstiefel“, bekräftigte Trixie. „Wenn wir richtige Detektive wären, könnten wir seine Fußabdrücke mit denen vergleichen, die wir gestern auf der Waldlichtung entdeckt haben.“
„Ja, aber wir sind keine Detektive!“ versetzte Brigitte. „Und ich glaube, daß ein Wilddieb ganz anders aussieht als dieser Fremde von gestern. Außerdem hatte er nicht einmal ein Gewehr bei sich, sondern eine höchst harmlose Schachtel. Vom Pferd aus konnte ich auch sehen, was im Karton war: Tee, Kaffee, Salz, Zucker, Kondensmilch und lauter solche Sachen. Wahrscheinlich hat ihn seine Frau zum Einkaufen geschickt, und...“
„Aber er hat den Wald widerrechtlich betreten“, unterbrach sie Trixie.
„Pah“, sagte Brigitte. „Wahrscheinlich hat er einfach den kürzesten Weg nach Hause genommen. Das ist doch kein Verbrechen.“
„Aber wo ist sein Haus?“ erkundigte sich Trixie. „Er kann nicht in der Nachbarschaft wohnen, sonst hätte ich ihn schon einmal gesehen. Und er hatte doch wohl nicht vor, diese große Schachtel kilometerweit zu schleppen, hm?“
„Vielleicht hat er sich mit seiner Familie erst vor kurzem hier angesiedelt“, vermutete Brigitte.
Trixie schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Unmöglich! Du weißt genau, daß das ganze Gebiet rundum deinem Vater gehört. Und alle anderen Nachbarn haben ebenfalls sehr große Besitzungen.“
„Trotzdem — “, sagte Brigitte. „Oh, da kommen die Hunde! Ich dachte, sie wären bei den Jungen.“
Tobby und Fips sprangen plötzlich zwischen den Bäumen hervor. „Geht sofort wieder nach Hause!“ riefen Brigitte und Trixie gleichzeitig, aber die Hunde bellten nur begeistert und wedelten freudig mit den Schwänzen. Sie waren ganz offensichtlich auf irgendeiner Spur, und nachdem sie die Mädchen nun begrüßt hatten, rasten sie wieder weiter.
„Na, dann gute Nacht!“ sagte Trixie. „Mit diesen beiden bellenden Ungeheuern auf den Fersen kann man bestimmt keinen Wilderer verfolgen.“
„Sie könnten uns ganz nützlich sein, wenn wir uns verirren“, wandte Brigitte ein. „Obwohl ich glaube, daß die Pferde auch allein ihren Weg in den Stall zurückfinden würden.“
„Ich weiß nicht so recht“, erwiderte Trixie nachdenklich. „Jupiter, Lady und Fortuna schon, aber Bojar und Susie kennen sich hier genausowenig aus wie wir. Bis jetzt ist noch niemand mit ihnen in diesem
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