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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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Sashas Gesichtsausdruck offenbarte eine Mischung aus Ungläubigkeit und Schmerz, ihre Oberlippe begann zu zittern.
    Bringen wir die Sache zu Ende. Vielleicht sollte ich mich direkter ausdrücken.
»Eine junge Dame mit deinen Bedürfnissen wird mit Sicherheit auch zu schätzen wissen, wie sehr ein solches Arrangement der eigenen Zufriedenheit dienlich sein kann. Es ist ein Leben, von dem die meisten Mädchen nur träumen können.«
    Sasha hob den Kopf und sah ihm in die Augen, zuerst mit eisiger Kälte, dann ausdruckslos und schließlich mit deutlichen Anzeichen von Scham. Er wandte den Blick ab.
    Jassar erwog kurz, den Plan aufzugeben, schob seine Zweifel jedoch beiseite, als er sich in Erinnerung rief, wie sehr sie Ibrahim in ihren Bann schlagen würde, sie, die ja sogar ihn alles andere als gleichgültig ließ. Anders als die üblichen jungen Konkubinen würde sie den jungen Prinzen zur Ruhe kommen lassen, sodass er sich auf seine Studien konzentrieren konnte. Sasha würde Ibrahims Wanderlust ebenso erschöpfen wie seine Fleischeslust und ihn ans Haus binden wie einen streunenden Hund, der von einer läufigen Pudeldame angelockt wird.
    »Du kannst kommen und gehen, wie es dir beliebt, jedenfalls innerhalb der Grenzen, die einer Frau im saudischen Königreich durch Bräuche und gesellschaftliche Erwartungen gesetzt sind. Zusätzlich dazu, dass für all deine Bedürfnisse gesorgt sein wird, wirst du ein großzügig bemessenes monatliches Taschengeld erhalten.«
    Sashas Blick erwachte wieder zu Leben. »Sie sprechen darüber, wie viel Sie mir zahlen wollen. Und wie viel zahlen Sie Christina?«
    Jassar blickte Sasha in die Augen, in denen sich nicht nur ein Gefühl des Betrogenseins spiegelte, sondern auch entschiedene Missbilligung.
Na schön, wenn du mich unbedingt als Zuhälter brandmarken willst, dann schlagen wir doch mal einen geschäftlichen Ton an
. »Christinas Situation ist dir ja nur zu gut bekannt.« Er sprach ruhig und gemessen, als würde er eins seiner Kinder belehren. Oder eine seiner Frauen. »Du selbst bist vor einiger Zeit an mich herangetreten mit der Bitte, ich möge mich bei Naser dafür verwenden, dass er sie unterstützt. Dabei war dir vollkommen bewusst, worin der tiefere Sinn dieser Bitte bestand.« Er beobachtete, wie ihr Körper unter der Wirkung seiner Worte erschlaffte. »Niemandhält dir eine Pistole an den Kopf. Was ich dir anbiete, ist ein Leben voller Luxus, du kannst mit meinem Sohn um die Welt reisen und ihm Gesellschaft leisten im Rahmen einer Übereinkunft, an der du, wer weiß, durchaus Geschmack finden magst. Vielleicht wirst du, über die drei oder vier Jahre, die mir vorschweben, hinaus, auf unbestimmte Zeit bleiben wollen. Was ich dir anbiete, ist die Gelegenheit, deine kühnsten Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Und ja, für Christina wird sehr gut gesorgt sein, was vielleicht die letzte Chance ist, die ihr bleibt. Dir muss bekannt sein, dass sie nahezu pleite ist. Und was würde dann aus ihr werden? Was würde aus dir werden?«
    Sasha sprang so heftig auf, dass sie dabei um ein Haar ihren Stuhl umgestoßen hätte. Jassar sah den Zorn in ihren Augen und hielt ihrem Blick mit so viel Festigkeit stand, wie er nur aufbringen konnte.
Was für ein Wille! Wie aufregend!
    »Ich bin absolut entsetzt! Wie konnten Sie nur?« Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zimmer.

    Fünf Minuten später kam Sasha in die Gemächer der Komtess gestürzt, mit bebender Brust und verwundetem Herzen. »Christina!« Ihr Blick irrte durchs Zimmer, richtete sich dann auf die geschlossene Tür zum Bad. Sie flog auf, als sie darauf zueilte, und die in einen Bademantel gehüllte Gestalt der Komtess trat ihr entgegen, die Haare noch triefend nass nach der Dusche.
    »Was um Himmels willen bringt dich dazu, hier derart hereinzuplatzen?«
    »Tut mir leid, entschuldige, aber ich bin einfach so außer mir … so gedemütigt …«
    »Was gibt es, Kind«, sagte die Komtess und packte Sasha an den Schultern. Sie schob sie zu einem Sessel. »Jetzt setz dich hin, reiß dich zusammen und erzähl mir, was los ist.«
    »Es ist Jassar, er will, dass ich die – die bezahlte Frau seines Sohnes werde!«
Du bringst es nicht einmal fertig, das Wort »Hure« auszusprechen,nicht wahr?
Sie klammerte sich an der Hand der Komtess fest, und jetzt begannen ihr Tränen in die Augen zu treten.
    Die Komtess entzog sich ihr und trat ein paar Schritte zurück. Das Kinn vorgereckt, blickte sie mit vom Rauschmittelgenuss noch

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