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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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aus Marmor gemacht, mit Ausnahme der Decke, einer gitterartigen, reich verzierten Holzkonstruktion, in die ein filigranes Oberlicht eingelassen war. Fenster auf der dem Flur entgegenliegenden Seite sahen auf einen Hof hinaus. Ein raffiniertes Gitterwerk vor den Fenstern wehrte Blicke von außen ab, ohne jedoch die Aussicht zu beeinträchtigen.
    »Ich genieße die Auszeichnung, deine Größe zu haben.« Eine dunkelhaarige junge Frau lagerte in der Mitte eines breiten Doppelbetts. Die zierliche Gestalt, die auf einer fast zehn Zentimeter dicken Daunendecke einsank, umgeben von schweren, rötlich braunen Chenille-Überwürfen und einem halben Dutzend Kissen mit goldenen Kordeln und Quasten, schien in Gefahr, von dem Riesenbett verschluckt zu werden. Die junge Dame wandte den Blick nicht von dem Fernsehbildschirm, der eine Fläche von eins zwanzig mal eins achtzig in der ihrem Bett benachbarten Wand einnahm. Sie hatte eine Fernbedienung in der Hand. Die beiden Dienerinnen verließen den Raum.
    »Keine Begrüßung?«, sagte Sasha. »Und was spielt meine Größe für eine Rolle?«
    Das Mädchen drehte den Kopf zu Sasha. Sie war eine schwarzhaarige arabische Schönheit mit untypisch heller Hautfarbe. »Sie ist der Grund, warum du hier bist.« Sie stellte den Fernseher lautlos und ließ die Fernbedienung fallen, die fast völlig in der Daunendecke verschwand. Sie betrachtete Sasha mit mandelförmigen, dunkelbraunen Augen. »Der Grund, warum du hier mitbei mir wohnst, genauer gesagt. Und ich muss zugeben, ich bin nicht sehr glücklich darüber, habe mich einigermaßen daran gewöhnt, allein zu sein.« Sie lächelte zum ersten Mal, wenn auch halbherzig. »Nach Jahren des Teilens hat es doch einige Vorteile, die Favoritin zu sein«, sagte sie. »Also, dann wollen wir dich mal einnorden und dich dann so schnell wie möglich hier wieder rausbringen, okay?«
    Sehe ich auch so
. »Ich mach mir gar nicht erst die Mühe, auszupacken.«
    Das Mädchen lachte, während sie Sashas einzelne Reisetasche ansah. Sie wandte sich, nach der Fernbedienung kramend, wieder dem Fernseher zu. »Wir tragen diese Abayas nicht innerhalb des Palasts, und schon gar nicht im Frauentrakt. Klamotten sind in den Kleiderschränken.« Sie drehte sich wieder zu Sasha. »Wenn du dich an irgendwelchen Prada-Teilen vergreifst, bring ich dich um.«
    Du kleine Schnepfe
. Sasha spannte die Kiefermuskeln an. Seufzend sah sie sich im Zimmer um, das eigentlich eine Ansammlung verschiedener Zimmer innerhalb eines Raumes war. Hier ein persischer Teppich, der einen Wohnbereich mit Sesseln, Sofa und Tisch schuf, dort ein Essbereich mit einem einfachen Tisch im persischen Stil und vier Stühlen. Der eigentliche Schlafzimmerbereich wurde von einem weiteren erlesenen orientalischen Seide-und-Wollteppich unter dem Bett des jungen Mädchens definiert. Ein zweites Bett, wesentlich kleiner, war, umgeben von einem bescheidenen Nachttisch und einem Schreibtisch, in der hinteren Ecke nahe der Tür zum Ankleidezimmer aufgestellt. Das Mobiliar bestand durchweg aus orientalischen und nahöstlichen Antiquitäten, die einen kuriosen Kontrast zu der modernen Hitech-Audio- und Videoanlage bildeten, von der dieses Mädchen recht besessen zu sein schien. Sasha stand weiter schweigend in der Gegend herum.
    Das Mädchen rekelte sich ein-, zweimal auf dem Bett, bevor sie sich schließlich doch herunterbemühte. »Ich seh schon, das wird nicht ganz leicht.« Sie schüttelte sich und strich ihren winzigen Morgenrock glatt, unter dem sie nackt war.
    Ach, du meine Güte!
Eine Gastgeberin mit blankem Hintern war nicht gerade das, was sie erwartet hatte. Womit durfte man da noch alles rechnen?
    »Ich habe die Aufgabe, dir zu zeigen, wie hier alles so läuft, die ersten paar Tage, Wochen, solange es halt braucht.«
    »Es wird schnell vorbei sein«, sagte Sasha mit zusammengebissenen Zähnen.
Gut möglich, dass ich dich vorher noch erwürge.
    »Das will ich hoffen.« Das Mädchen baute sich vor Sasha auf, dann lächelte sie wieder und zeigte dabei einen Mund, der offensichtlich ans Lachen gewöhnt war. »Sonst bekomme ich gewaltigen Ärger, und das kann selbst ich mir hier nicht leisten.« Sie gab Sasha einen schnellen Kuss auf die Wange.
    Wage es nicht …
    »Ich bin Nafta. Und du bist natürlich Sasha.«
    Sasha wich zurück, bis sie mit dem Rücken an die Marmorwand stieß. Sie richtete sich zu voller Größe auf.
Lass mich bloß in Frieden.
    Nafta legte den Kopf schief. »O Schwester, du siehst echt

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