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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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gefesselt war, das in einem Raum voller Trolle an rostigen Ketten über einem großen Holztisch hing. Flag, der Magier, der während der Schlacht um das Allerheiligste bei ihnen gewesen war, befand sich ebenfalls hier. An der Stirnseite der Tafel saß Orden, und er sah nicht gerade glücklich aus.
    »Wie schön, dass du bei uns sein kannst, du Karnickel.« Orden gab dem Kreuz einen Stoß, das sich drehte, bis Redfeather schwindlig davon wurde. »Du hast etliche meiner Brüder umgebracht, alter Mann.«
    »Ich hätte ganz gewiss noch mehr abgeschlachtet, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte«, erwiderte Redfeather trotzig. Bei seinen Worten heulten die Trolle wütend auf. Einer von ihnen schlug ihm sogar ein verfaultes Stück Fleisch ins Gesicht.
    »Ruhe!« Orden hämmerte mit der Faust auf den Tisch und bespritzte dabei alle mit Bier. Tödliche Stille erfüllte den Raum. Sie wurde nur von dem leisen Quietschen der Kette unterbrochen, an der Redfeather hin und her schaukelte. Plötzlich packte Orden Redfeathers Gesicht und stoppte das Schaukeln. »Auf das Töten eines Trolles steht für Fremde der Tod.«
    Als Redfeather die Gier in Ordens Blick bemerkte, zog sein ganzes Leben vor seinem inneren Auge vorbei. Gerne hätte er um Gnade gefleht, aber diese Genugtuung wollte er weder den Trollen noch dem Magus geben, der die Szene interessiert beobachtete. »Mach, was du willst, Troll. Die meisten von euch sehe ich sowieso in der Hölle wieder.«
    »Und ob du das wirst, Fleischsack! Möge die Strafe dem Verbrechen gleichkommen!«, bellte Orden und riss seine Kiefer unglaublich weit auf, um Redfeather den Kopf abzubeißen.
    »Moment«, mischte sich zur allgemeinen Überraschung, insbesondere aber zu der von Redfeather, Flag ein. Alle Blicke im Raum richteten sich auf den Magus. Er war Titus’ engster Ratgeber und Rogues erbitterter Feind. Flags Gesicht zeigte maskenhafte Ruhe, aber der eiskalte Schweiß, der an seiner Stirn herablief, verriet seine Furcht. Er hoffte inständig, dass seine Gastgeber sie nicht wittern konnten. »Der alte Mann könnte uns vielleicht noch nützlich sein.«
    »Pah, zu was sollte dieser Sterbliche schon gut sein, außer dass er den Hunger unseres Prinzen befriedigen könnte?«, fragte Illini. Seine Bemerkung brachte ihm zustimmendes Murmeln der versammelten Trolle ein.
    Flag schluckte. Er wusste sehr wohl, dass er hier ein äußerst riskantes Spiel wagte. »Er ist ein Nachkomme eben jenes Menschen, der die Waffe geschwungen hat, die Eure Trolle auf dem Schlachtfeld besiegte. Ihn als Lockmittel einzusetzen, um seinen Enkel hierherzubringen, ist der einzige Weg, auf dem Ihr zu Eurer Rache kommen und die Ehre dieses mächtigen Hofes wiederherstellen könnt.«
    Ordens Augen sprühten vor Zorn, als er aufsprang, zu Flag stürmte und dabei achtlos Stühle und Trolle umstieß. »Was weißt du schon von Ehre, Magus? Wer von euch Oberweltlern weiß denn, wie es ist, mit dem Blut eurer Feinde auf den Lippen auf dem Schlachtfeld zu sterben? Die Trolle haben die Dämonen unterstützt, weil uns Macht und Fleisch versprochen wurden. Das Einzige, was es uns bisher eingebracht hat, war der Tod, und das nur wegen dieser schwachsinnigen Mission, auf die uns Titus geschickt hat. Dieser angebliche Welpe, den wir jagen sollten, hat direkt vor unseren Augen den Tag in Nacht verwandelt. Das ist ein Trick, den nicht einmal unsere mächtigsten Zauberer beherrschen, aber dieser Jüngling , wie du ihn genannt hast, hat das mit Leichtigkeit vollbracht.« Er trat wutentbrannt einen Tisch beiseite.
    »Ich habe zwar nur Berichte von den Kräften gehört, die der Junge in der Oberwelt gegen uns angewendet hat, doch es war offenbar eine uralte Magie, die noch älter ist als wir, fürchte ich«, warf Illini leise ein. Er war Ordens verlässlichster Ratgeber und Scharfrichter. Illini war ein gefürchteter Kämpfer, und seine Feuerhand war eine tödliche Waffe. Er hatte einem Elementarwesen den Arm gestohlen und, nachdem er ihn zu seinem eigenen gemacht hatte, die Gewalt über das Feuer erhalten.
    Orden stürzte sich auf seinen Freund und vertrauenswürdigsten Anführer und prügelte ihn quer durch den Raum. Wilder Zorn loderte in Illini auf, aber obwohl er sehr stark war, wusste er genau, dass es nicht ratsam war, sich gegen den Prinzen aufzulehnen, solange er nicht bereit war, um Leben und Tod zu kämpfen.
    »Bevor es die Trolle gab, verseuchten Wilde die Welt wie Zecken einen Hund. Vor den Trollen gab es gar nichts. Nichts

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