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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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Herrn, dass das Reich der Trolle keines seiner Spielchen mehr hinnehmen wird. Das Blut von Trollen wurde vergossen, und deshalb werden Ströme von Blut fließen, wenn die Sonne untergeht. Es ist mir völlig gleichgültig, ob es das Blut meiner Feinde oder das meiner Verbündeten ist, solange ich nur meinen Durst löschen kann.« Er schleuderte Flag grob zu Boden, wo er im Blut des Zwergs landete.
    »Wie Ihr befehlt, Prinz Orden«, krächzte Flag, bevor er aus dem Raum eilte. Erst auf der anderen Seite der dicken Tür wagte er es, wieder tief einzuatmen. Titus würde es gar nicht gefallen, was er ihm zu berichten hatte, aber das war Flag im Augenblick völlig egal. Der einzige Grund, warum er noch am Leben war, war eine Laune Ordens, und er war fest entschlossen, alles Erforderliche zu tun, um sie ihm nicht zu verderben – zumindest, bis er die Eisernen Berge weit hinter sich gelassen hatte. Es war dumm von Titus gewesen, Flag zu befehlen, bei den Trollen zu bleiben, aber er selbst war noch viel dümmer gewesen, als er sich darauf eingelassen hatte. Er zog einen kleinen Spiegel aus der Tasche und bereitete sich darauf vor, die Botschaft zu überbringen.
    Redfeather seufzte erleichtert auf, als er von Lucys und Cristobels gelungener Flucht erfuhr. Wenn sie Glück hatten, würden sie es bis zur Oberwelt schaffen und dann Gabriel und denen, die vom Orden noch übrig waren, alles berichten. Bei der Vorstellung, dass es einen schwachen Grund zu der Hoffnung auf Hilfe gab, lächelte er, aber ein brutaler Schlag von Ordens Handrücken wischte ihm das Lächeln wieder aus dem Gesicht.
    Orden trat an den Tisch. Obwohl Redfeather am Kreuz festgebunden war, überragte ihn der Troll noch immer. »Nur weil Titus’ kleiner Speichellecker Zeit für dich herausgeschlagen hat, heißt das noch lange nicht, dass dir die Schrecken des Trollreiches erspart bleiben«, knurrte er und biss Redfeather die linke Hand ab.

12. Kapitel
    Umgeben von einem halben Dutzend Zauberern stand Titus im Zentrum der Spiegelhalle. Die Nähte seines maßgeschneiderten schwarzen Sakkos schienen sich mit jedem seiner Atemzüge ein wenig mehr aufzulösen, aber unter der Maske seiner ohnehin finsteren Laune war er nach wie vor verunsichert. Die Übertragung hatte schon vor zehn Minuten geendet, aber er starrte weiterhin in den Spiegel vor ihm. Flag hatte seinen angsterfüllten Bericht über Ordens Wut abgeliefert und das Verlangen des Trollprinzen nach einer Audienz weitergegeben, aber Titus sah keinen Grund, ihm diese Forderung zu erfüllen, bevor er nicht selbst bereit dazu war. Es war Titus völlig klar, dass es in seinem eigenen Interesse war, den Frieden mit den Trollen zu bewahren, aber er würde sich nicht Befehle erteilen lassen wie ein einfacher Soldat. Noch war er der Befehlshaber der Armee des Finsteren Vaters, und die Trolle taten gut daran, dies nicht zu vergessen.
    Die Trolle zählten zu den wildesten und blutdurstigsten Kriegern weit und breit, und Titus war der Meinung gewesen, dass sie die ideale Wahl waren, um ihm dabei zu helfen, dem Jungen den Nimrod zu entreißen. Aber er hatte sich getäuscht. Mit der Unterstützung seiner neuen Gefährten hatte sich der Abkömmling des Jägers nicht nur die Trolle zu lebenslangen Feinden gemacht, sondern er hatte Titus dabei auch eine sehr wichtige Erkenntnis vermittelt: Der Jüngling wurde ständig stärker. Gabriel war zwar immer noch nichts weiter als ein Junge, der durch das Dunkel stolperte, aber Titus konnte sehr deutlich die Kräfte erkennen, nach denen Gabriel nur noch die Hände auszustrecken brauchte. Er hatte die Früchte vom verbotenen Baum gekostet und würde es sich nicht nehmen lassen, sie ein zweites Mal zu probieren.
    Über Titus’ Kopf hinweg schoss ein Rabenschwarm aus den pulsierenden Spiegeln heraus und wieder hinein, als die Bannwirker den Zauber für die Teleportation vorbereiteten. Das Ritual bedeutete eine große Herausforderung für die Magier, und es war zweifelhaft, ob die Schwächeren unter ihnen die Zeremonie überleben würden, aber ihr Leben zählte jetzt wenig. Titus musste seinen Verbündeten die Botschaft überbringen, und das musste schnell geschehen.
    »Die letzten Kuriere sind abgefertigt worden«, bestätigte ihm Alex. Er sah mitgenommen und ausgezehrt aus, aber noch konnte er stehen, und das war mehr, als man von zwei anderen seiner Magierkollegen sagen konnte. Der junge Hexenmeister entwickelte sich vielversprechend, und Titus nahm sich vor, Dutch bei nächster

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