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Trommeln der Lust

Trommeln der Lust

Titel: Trommeln der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Rubin
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: Es ging mir dabei um mehr als bloß um Sex. Mich interessierte der ganze Mann. Brennend. Ich wollte Gefühle. Und Leidenschaft. Und guten Sex natürlich auch. Kurzum: Ich wollte alles.
    Vielleicht fiel mir auch gleich noch etwas Besseres ein als diese spontane Idee mit dem Badeunfall, aber dazu brauchte ich Zeit zum Nachdenken. Und Ruhe, vor allem Ruhe!
    Wieso trieb Myriam sich überhaupt hier draußen in der nachmittäglichen Hitze herum? Konnte sie sich nicht mit Gunter die Zeit vertreiben?
    Ich kniff die Augen ganz fest zu und ließ meinen Kopf nach hinten sinken, bis meine beiden Ohren gänzlich unter die Wasseroberfläche gerieten. Dieser Trick funktionierte ganz ähnlich wie ein Schalldämpfer – ich hörte zwar immer noch etwas, aber sehr gedämpft und wie aus weiter Ferne. Und nun konnte ich wiederum so tun, als ginge mich Myriams Rufen gar nichts an.
    Hinter meinen fest geschlossenen Augenlidern tanzten lustig wirbelnde hellgelbe Flecken und viele klitzekleine schwarze Punkte herum.
    Mein Körper fühlte sich angenehm träge und lebendig zugleich an, während ich völlig geräuschlos auf der Wasseroberfläche trieb. Ich hätte stundenlang einfach immer weiter so auf dem Wasser liegen können, wie ein Käfer in Rückenlage.
    Allmählich entspannte ich mich auch wieder, obwohl Myriams Stimme immer noch lockend nach mir rief, aus weiter Ferne …
    Gestern um diese Zeit hatten wir noch alle im Flugzeug gesessen. Die lange Anreise hatte mich körperlich ausgepowert, aber jetzt und hier im Pool begannen sich die Strapazen zunehmend aufzulösen. Nur noch ein wenig mehr Ruhe und vor allem kostbare Zeit für mich selbst, dann wäre ich endgültig angekommen.
    Südafrika und ich … Eine Liebe auf den ersten Blick, phantasierte ich munter weiter. Afrika, mon amour.
    Ich drehte mich ganz vorsichtig auf den Bauch und tauchte hinunter auf den blau bemalten Grund des Swimmingpools.
    Falls Myriam ihre Blicke gerade jetzt über die Wasseroberfläche gleiten ließ, würde sie mich jedenfalls nicht entdecken.
    Ich hatte vor dem Abtauchen noch reichlich Luft geholt, so konnte ich auch länger hier unten verweilen, ohne entdeckt zu werden. Ich wollte mich nicht von meinen Freunden in Beschlag nehmen lassen. Nicht ausgerechnet heute, nicht am ersten Tag. Alles, wonach ich mich momentan sehnte, war ausschlafen, zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen und mich in meinem eigenen Tempo auf Afrika langsam einzustimmen. Und alles andere. Hierfür hatte ich mir selbst einen ganzen Tag zugestanden, der nur mir alleine gehören sollte.
    Die anderen – Myriam und Gunter, Axel und Sole, Ann-Kathrin und Michael – wussten von meinem Wunsch und hatten noch während des Flugs brav versprochen, ihn zu akzeptieren. Myriam und Gunter waren sogar in freundschaftlicher Solidarität übereingekommen, es mir gleichzutun.
    Die restlichen vier Mitglieder unserer Clique wollten zuerst mal schauen, wie sie sich so fühlten und wonach ihnen so war … am ersten Tag im Wild Safari Camp.
    Wie es schien, kam Myriam mit der ungewohnten Ruhe hier noch nicht zurecht. Sie suchte offenbar dringend nach einer Gesprächspartnerin, um die Zeit totzuschlagen. Und wer kam dafür normalerweise in Betracht? Ich, na klar!
    Ach, Myriam, strapaziere bitte unsere Freundschaft nicht zu sehr, hörst du? Ich genieße dein Vertrauen, aber es ist eine Sache, mir davon zu berichten, wie Gunter und du neulich Sex auf diesem Ball im Bayerischen Hof hattet. Und das unter einem der Tische mitten im Ballsaal. Nur, weil ihr einmal testen wolltet, ob das überhaupt möglich ist und auch noch Spaß macht, so in der Öffentlichkeit. Also diese frivole Beichte habe ich mir gerne und wohlwollend angehört und auch vergnügt an den besonders pikanten Stellen mitgekichert.
    Aber es ist eine ganz andere Sache, liebste Myriam, mich jetzt gerade mitten aus der heiligen Ruhe meines ersten Urlaubstages in Südafrika reißen zu wollen! Ich will mich erholen und nach dem Schwimmen ruhig in der Sonne vor mich hin dösen. Ich will auch Kräfte sammeln für die Zeit nach diesem Urlaub, damit ich mich von Claus trennen und endlich meine Diplomarbeit in Angriff nehmen kann. Sowohl Trennungen als auch Abschlussarbeiten brauchen Kraft, viel Kraft. Und genau die will ich mir hier holen. Und einen umwerfenden Wildhüter gleich noch dazu … Heißt es

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