Trommeln der Lust
â sofern es sich tatsächlich um eine solche handelte â vor ihm zu verbergen. Oder war er tatsächlich so blind gewesen? Aber warum hatte sie nach ihrem ersten gemeinsamen Mal diese verhängnisvollen Worte ausgesprochen, ehe sie aus dem Labor gehuscht war? Jahrelang hatte er sich dadurch in gewisser Weise zurückgewiesen gefühlt. Warum nur hatte sie das getan? Um ihn zu verwirren, zu testen, herauszufordern? Wie auch immer: Es war zu spät, und es war vorbei. Für ihn definitiv. Sie selbst hatte die Entscheidung am Tage ihrer Hochzeit mit Gabriel Malcolm endgültig gefällt.
»Das Leben geht weiter, Shirl. Ich hoffe sehr, dass du und Gabriel ⦠Also, ihr seid doch glücklich miteinander.«
Er betonte absichtlich die letzten Worte.
»Ich will ein Kind von dir, Damian!«
Er blieb völlig ruhig und warf einen konzentrierten Blick in seine Speisekarte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
»Ich glaube, das ist keine gute Idee. Wieso ausgerechnet von mir?«
»Weil du einmal der einzige Mann warst, mit dem zusammen ich mir so etwas überhaupt vorstellen konnte. Weil meine biologische Uhr tickt. Und weil Gabriel â ich erwähnte es bereits â vor zwanzig Jahren eine Vasektomie hat vornehmen lassen, um seine Familienplanung endgültig abzuschlieÃen. Und weil du über sämtliche Eigenschaften verfügst, die ich mir für mein Kind wünschen kann: gutes Aussehen, passende KörpergröÃe, herausragende Intelligenz. Gentechnisch betrachtet, bist du ein wahrer Volltreffer. Das brauche ich dir sicherlich nicht zu sagen, denn du weiÃt es.«
Damian sah ihr jetzt in die Augen, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Tut mir leid, aber darauf kann und will ich mich nicht einlassen. Versteh das bitte! Und lass uns doch einfach die wunderbaren gemeinsamen Erinnerungen, so wie sie sind. Okay?«
Erneut überraschte ihn Shirley. Sie zeigte keine Reaktion, wechselte vielmehr das Thema, indem sie sich nun ihrerseits in die Speisekarte vertiefte, ehe sie verkündete: »Okay, ich habe Hunger. Lass uns bestellen. Und dann erzählst du mir, was ich für dich tun kann.«
»Vielen Dank für dein Verständnis. Du bist wunderbar, schon immer gewesen.«
»Freu dich nicht zu früh, mein Lieber! Ich habe nichts darüber gesagt, ob ich nicht eines Tages doch noch eine Gegenleistung von dir einfordern werde. So läuft das nämlich immer noch im Geschäftsleben, musst du wissen. Eine Hand wäscht die andere. Früher oder später wenigstens.«
Er musste grinsen, weil sie ihn mit ihrer Andeutung, die er durchaus richtig einzuschätzen wusste, verlegen machte. So leicht gab eine Frau wie Shirley nicht auf.
Schnell senkte er den Blick wieder auf die Speisekarte. »Ich nehme das Steak mit Salat.«
Unter dem Tisch machte sich erneut ihr zierlicher Fuà an seinem Hosenschlitz zu schaffen. Dazu seufzte Shirley leise, ehe sie raunte: »Was für eine Verschwendung. Und doppelt schade, denn ausgerechnet heute hätte ich zufällig einmal genug Zeit gehabt für eine längere Mittagspause.« Ihr voller roter Mund war leicht geöffnet, während sie Damian verführerisch anlächelte. Die Lippen schimmerten feucht von der rosafarbenen Zungenspitze, die eben noch lasziv über ihren Mund hinweggestrichen war. Zuerst unten, dann oben.
Damian sah das alles, und sein Schwanz reagierte auch dieses Mal wieder.
Seine Gesichtszüge allerdings hatte er im Griff. Er warf dennoch einen längeren Blick aus dem Fenster und tat so, als beobachte er interessiert die vorübergehenden Passanten.
O ja, Shirley hatte es drauf. Sie wusste immer noch genau, wie sie ihn herumkriegen konnte, wenn sie es darauf anlegte.
Er fühlte sich wieder wie ein Student, noch grün hinter den Ohren, aber dafür spitz wie ⦠Himmel, was trieb sie denn jetzt schon wieder?!
Ihre beweglichen Zehen spielten auf der wachsenden Ausbuchtung in Damians Hose. Also sah er Shirl streng an, schüttelte den Kopf und seufzte. Allerdings klang dieser Seufzer ein klein wenig bedauernd, was ihr wiederum ein triumphierendes Lächeln entlockte. Er war immer noch nicht völlig immun gegen ihre Reize, und sie wussten es beide.
»Ich nehme wie immer und so auch heute das Gleiche wie du. Steak und Salat!«, verkündete Shirley munter. »Nichts hat sich verändert, wie du siehst, Damian White. Jedenfalls nicht bei
Weitere Kostenlose Bücher