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Tropfen im Ozean

Tropfen im Ozean

Titel: Tropfen im Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Jaguar E-Type, die 1er Serie... wenn du willst, zeig ich ihn dir mal“.
    „Ja“, sagte ich freudig. „Ja, mach ich gerne! Wenn du dich damit abfindest, dass ich mir nichts von dem merken werde, was du mir erklärst. Ruf mich an, wenn du Zeit hast!“
    Dann umarmte er mich und drückte mir brav rechts und links ein zartes Küsschen auf die Wangen. Kein Angriff, kein Grabschen, nur Sanftheit. Er roch nach was Herbem und oh... er war so kuschelig!
    Bevor mich der Impuls, ihn anfallen zu wollen, vollends übermannte, machte ich, dass ich vom Acker kam.
     
    ***
     
    „Wer war das gestern?“ fragte J und ich registrierte mit Verwunderung, dass ihm die Tatsche, dass ich mit einem anderen ausgegangen war, nicht passte. Schizophren, fand ich.
    „Jemand, der Material über Sternchen hat“, beruhigte ich ihn und hoffte, er würde nicht weiter nachfragen. Aber er fragte er nach.
    „Wie das?“
    „Ich hab den Kontakt von Jimmi... der hat gemeint, E!Liza wäre bei ihm gewesen... er ist Arzt...“
    „Du meinst... sie könnte vielleicht schwanger sein? Oder abgetrieben haben? Oder... hat er sie auf dem Behandlungstisch gebumst?““
    „Mann, J... gar nicht... er... hör mal J... das mit E!Liza ist alles sehr schwierig...“
    „Ja, ich weiß, ich weiß, daher hab ich mich auch entschlossen, dir zu helfen“, sagte er.
    „Mir helfen?“
    „Ja, fuck, ich hab Kontakte... die kann ich doch nutzen... wär ja scheiße, wenn ich sie dir vorenthalte... Tatsache ist, ich kann dir den Kontakt von E!Lizas Agenten geben.“ Stur sah er dabei aus dem Fenster. Warum sah er mich nicht an?
    „Der Agent...“ sagte ich langsam.
    „Ja, der Typ, mit dem sie zusammen sein soll... jedenfalls behauptet er, dass er sie fickt“.
    „Mensch J, kannst du nicht normal reden?“ sagte ich angewidert. „Das war früher ganz anders.“
    Er warf mir einen undefinierbaren Blick zu und fletschte dann die Zähne. Sollte das ein Lächeln oder eine Drohgebärde sein?
    „Tja, Baby“, sagte er lakonisch. „Die Zeiten ändern sich. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mir der Zeit“.
    „Vielleicht geht es eher darum, sich selbst treu zu bleiben und seinen Werten, statt irgendwelche Egomanen zu nachzuäffen, die meinen, sie seien der Nabel der Welt“, erwiderte ich.
    „Wer fragt nach Werten?“ antwortete er bissig. „Es geht um Profit, Einschaltquoten, Umsatz und um ‚sehen und gesehen werden’. Fertig. Das sind die Regeln, und wer nicht mitspielt, geht unter“.
    „Apropos mitschwimmen“ begann ich erneut und mir brach der Schweiß aus. „Ich... J... nimm’s mir nicht übel, aber die Sache mit E!Liza... ich kann das nicht. Ich denke, es ist besser, ich gebe den Auftrag zurück. Selbst Jimmi sagt, ich bin total untalentiert für so was... und das mit dem Agenten...“
    Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich mit dieser Sorte Mensch nichts zu tun haben wollte, als Js Haltung von einer Sekunde auf die andere switchte. Die Wut fuhr in ihm noch wie eine giftige Fontäne, färbte seine Augen und sein Gesicht puterrot, sein Mund verzerrte sich und er schrie:
    „Du dumme abgefuckte Bitch! Was glaubst du, wer du bist!? Du hast, verfickt noch mal, einen Auftrag und den wirst du erledigen, basta! Aus der Nummer kommst du mir nicht raus! Du machst den Film und zwar pronto! Deadline ist am...“
    Mit lächerlicher Theatralik riss er sein Terminbuch vom Tisch und blätterte wie wahnsinnig darin herum.
    „Vier Scheiß-Wochen hast du noch“, bellte er. „Und wag es ja nicht, einen Scheiß-Antrag auf eine Scheiß-Verlängerung zu stellen! Du machst das Ding in vier Wochen und dann schaust du verdammt noch mal zu, dass du dieses arrogante Arschloch von Wiedemann auf die Reihe kriegst! Sonst bist du fristlos gefeuert! Mit einem Arbeitszeugnis, mit dem du dir den Hintern abwischen kannst! Und nicht nur das! Ich sorge dafür, dass du in diese Branche keinen Fuß mehr setzt, nicht einen Zeh! Ich hab inzwischen sau die Kontakte zu allen wichtigen Sendern, also sei dir bewusst, wie deine Chancen stehen. Du hast keine, nicht die geringste, ohne mich! Ist das klar?“
    Und als ich nicht antwortete, schlug er mit voller Wucht sein Terminbuch auf den Tisch, dass es nur so knallte und brüllte in voller Lautstärke: „Ob das klar ist, will ich wissen, verdammt nochmal!“
    Mein Mund stand offen. Er stieß einen unbeherrschten Laut aus, drückte mir den Zettel mit der Adresse in die Hand und schubste mich zur Tür hinaus.
     
    ***
     
    Vier Wochen. Ich saß in

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