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Tropfen im Ozean

Tropfen im Ozean

Titel: Tropfen im Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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ist mein Tag heute und ich sehe einfach... grässlich aus!“
    „Nur die Ruhe“, sagte ich. „Was, glauben Sie, wie ich heute Morgen ausgesehen habe? Und Sie sind ausgeschlafen und frisch und wir haben einen Profi hier... nur keine Panik!“
    Ella runzelte die Stirn und biss sich auf die Lippen, sie hatte spürbar eine Bemerkung auf der Zunge. Die Braut münzte das auf sich und heulte weiter. Währenddessen zupfte die Friseurin an ein paar Blüten herum und meinte: „Die Frisur passt doch schon mal, die ist reizend, ein bisschen Makeup und alles ist in Butter.“
    In diesem Moment betrat Rob das Zimmer.
    „Ach du Scheiße!“ entfuhr es ihm und sein Blick ging von der Braut zur Friseurin. „Sag mal, warst du das? Das ist nicht dein Ernst, oder? Bist du neidisch auf das Mädchen, weil du sie so hergerichtet hast?“
    Ein empörter Laut war die Antwort. Die Braut schaute überrascht auf.
    „Ich fass es nicht!“ rief Rob derweil. „Die Frau heiratet heute und du machst einen Grabhügel aus ihr!“
    Verhalten zupfte ich ihn am Arm. „Rob“, sagte ich leise. „bleib höflich“.
    „Die Frisur ist der letzte Schrei“, belehrte uns die Frau und Ella drehte die Augen zur Decke.
    „Ich fürchte, die Frisur ist das einzige, was hier schreit“, entgegnete Rob.
    „Das seh’ ich anders“, konterte die Friseurin beleidigt.
    „Ja, guck dir das Mädel doch an!“ nörgelte er. „Das ist die totale Gänseblümchen-Verarsche. Sie sieht aus, als hätte sie eine Badekappe aus den 60ern auf. Da krieg ich grüne Punkte vor die Augen! Tu das Zeuch runter, aber sofort!“
    Ella nickte erleichtert. „Also, wenn ich mich da anschließen darf...“
    Mit großen Augen sah die Braut von Rob zu ihrer Friseurin und es stellte sich heraus, dass es eine Freundin von ihr war – und die Frisur ein Geschenk.
    „Hey, Mädel“, sagte Rob jovial zur Braut. „Es gibt Geschenke, die sollte man nicht annehmen. Du gehst doch nicht ins Wasser sondern zum Altar! Der Pfarrer denkt, ein Gänseblumen-Hügel kommt in seine Kirche gewackelt und dein Zukünftiger kriegt den ultimativen Schock und ist für den Rest seines Lebens traumatisiert!“
    „Aber ich will Sandra nicht verärgern...“
    „Musst du nicht, das machen wir mit Freude“, grinste Rob und fing an, Blüten aus dem Haar zu zupfen.
    „Nehmen Sie die Finger von meiner Frisur!“ entrüstete sich Sandra und hielt Robs Hand fest. „Die Kosten stell ich Ihnen in Rechnung, wenn ich jetzt nochmal ...“
    „Du meinst im Ernst, wir lassen dich da nochmal hin?“ fragte Rob und sah ihr in die Augen. „Sei froh, dass die Kleine hier kein Schmerzensgeld verlangt. Und nu... mach mal hübsch die Fliege! Na, hopp!“
    Die Braut blickte mit einer entschuldigungsheischenden, aber deutlich zustimmenden Grimasse zu Sandra.
    „Und du Ella“, fuhr Rob fort. „machst einen Vamp aus diesem Vollweib hier – die hat so viel zu bieten, das wollen wir doch nicht verstecken! Wie heißt du überhaupt?“
    „Sabrina“, antwortete sie und blickte hoffnungsvoll zu Rob.
    „Also, Sabrina, vertrau uns einfach. Sandra! Was soll der Scheiß!? Du bist ja immer noch hier! Raus!“
    Seine Worte waren Balsam für Sabrina. Sie lachte, wir drückten ihr ein Glas Sekt in die Hand und Ella machte sich ans Werk.
    Rob setzte sich dazu, studierte das Gesicht, als sei er der Visagist und  gab hilfreiche Tipps. „Mach die Wimpern tiefschwarz...der Mund muss zart bleiben, aber akzentuiert... und die Augen... die musst du rausstellen... Mann, Mann, Mann, was hast du für Augen!“ sagte er bewundernd. „Zum Niederknien schön!“ und brachte Sabrina damit vollends zum Leuchten.
    Er stellte seine Kamera auf und fing die Arbeit von Ella ein. Das Tuschen der Wimpern, ein Seitenblick Sabrinas, ein schüchternes Lächeln, die strahlenden Augen, ein nach unten gesenkter Blick.
    Nach 45 Minuten war sie nicht mehr wiederzuerkennen. Sie sah unsere zufriedenen Gesichter, aber wir erlaubten ihr nicht, in einen Spiegel zu schauen.
    Dann sprach Rob mit Ella über mögliche Frisuren. Irgendwie hatte er einen Narren an Sabrina gefressen, aber schließlich war es seine Sicht von ihr, die aus dem Mädchen etwas herausholte, was vorher niemand gesehen hatte, am wenigsten sie selbst. Faszinierte beobachtete ich, wie Rob an ihrem Haar zupfte, eine Strähne hierhin und dorthin legte und mit Ella diskutierte. 
    Das Ergebnis war eine schlichte Frisur, weiche, seidige Wellen, die offen auf die Schultern fielen und sich einzeln auf den

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