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Trügerischer Friede

Trügerischer Friede

Titel: Trügerischer Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nach hinten um und wurde gerade noch rechtzeitig von seinen Leuten gestützt. »Heiler?«, fragte er.
    »Sogleich, Simar.« Lorin richtete sich benommen auf und schaute an sich herab, ohne eine Wunde zu entdecken. Dafür haftete an seinem Schwert, das neben ihm in den Dielen steckte, von der Spitze bis zum Heft schwarzes Blut. »Jarevrän, was fehlt dir?«, fragte er sie behutsam. Sie schluchzte. »Es hat mir unsere Kinder genommen«, wisperte sie heiser. »Es kam herein und sprang mich an. Ich sah Blitze und Funken aus meinem Leib schlagen, und dann blutete ich und es hörte nicht mehr auf und ...« Ihre Worte verloren sich in einem heftigen Weinkrampf. Schlagartig begriff er, weshalb der Stein Jarevrän auf der Lichtung attackiert hatte. Es war nicht um sie gegangen. Der Qwor hatte nach der Magie des ungeborenen Lebens getrachtet, welches sie ohne es zu wissen in sich trug.
    Mit einem wütenden Schrei sprang er auf die Beine, riss das Schwert aus dem Fußboden und drosch auf den Kadaver der Kreatur ein. Er ließ seinem überschwänglichen Hass freien Lauf und hörte nicht eher damit auf, bis seinem Arm die Kraft fehlte. Weinend kehrte er an die Seite seiner Gemahlin zurück. So saßen sie, bis Bürgermeister Sintjop erschien und sich zuerst um Jarevrän und danach um die Kensustrianer kümmerte.
    Die heilenden Kräfte des Cerelers nahmen der Frau die körperlichen Leiden, doch die seelischen Qualen mussten von selbst heilen - falls sie das jemals taten. Lorin führte sie aus dem Zimmer und brachte sie in die Stube, half ihr beim Entkleiden. Er brachte ihr warmes Wasser und Seife, damit sie sich waschen konnte.
    Als er zurückkehrte, hatte sie sich ein Handtuch umgelegt, die blutigen Kleider lagen auf dem Boden.
    »Es war in meinem Verstand«, sagte sie abwesend. »Ich habe es gehört, als spräche es mit mir. Und es sagte, dass es selten so viel Macht auf einen Schlag bekommen habe.« Sie wandte ihm ihre traurigen grünen Augen zu. Lorin erkannte, wie knapp sie dem Wahnsinn entkommen war. »Ich habe unser Kind in meinem Bauch schreien hören«, flüsterte sie. »Lass nicht zu, dass andere Mütter das Gleiche erleben müssen wie ich«, bat sie ihn inständig. »Vernichte diese Wesen! Rotte sie aus!« Sie schwieg so lange, bis sie ihn nicken sah, woraufhin sie ihm einen Kuss gab. »Lass mich allein«, bat sie. »Es wird dauern.«
    Lorin berührte zärtlich ihr Gesicht und ging aus der Stube. Er suchte die Kensustrianer auf, die sich in der Küche aufhielten, wo der Cereler die leichten Wunden wusch und einen Verband anlegte. »Nehmt meine Dankbarkeit, dass Ihr meine Gemahlin vor den Zähnen bewahrt habt«, sagte er bewegt zu Simar.
    »Ich schulde Euch mehr als eine Seekarte.«
    »Es unsere Verschuldung, dass Bestie in Stadt. Wir deswegen niemals mehr ruhig schlafen.« Der Kensustrianer war sichtlich bedrückt und wollte die Anerkennung nicht annehmen. »Wenn Ihr unser Leben wollen, töten uns. Niemand von Schiff rächen.«
    Lorin schüttelte den Kopf. »Nein, Simar. Es würde nichts nützen; ebenso hätte die Bestie auf anderem Wege eindringen und zu Jarevrän gelangen können. So waren wir vorgewarnt und retteten wenigstens ein Leben.« Er deutete auf die Stühle. »Erzählt mir, woher Ihr diese Wesen kennt.«
    Simar setzte sich, da stürmte Fatja herein. »Geht es euch gut?«, keuchte sie, warf den Fremden einen unfreundlichen Blick zu. Ihr folgten Rantsila und die übrigen Wachen. Lorin deutete nach oben. »Sieh nach ihr. Sie wird froh sein, dich um sich zu haben.« Er wandte sich dem Kensustrianer zu, während seine große Schwester in den ersten Stock eilte. »Erzählt mir alles.«
    Sintjop und Rantsila blieben und hörten ebenfalls zu, und auch Arnarvaten gesellte sich zu ihnen.
    »Wir hatten viele Horte in Heimat. Die Qwor vernichten Magier, alles ... aus Magie, mit Magie. Und sie wuchsen, vermehrten, immer schneller und größer.« Er zeigte die Tür hinaus und die Treppe hinauf.
    »War kleines Qwor. Jung, aber mächtig, weil alte Hülle. Tückisch. Lange gereift.«
    »Wie groß werden sie?«
    »Sie fressen und wachsen.«
    »Wie groß?«
    Simar überlegte. »Sie fressen und wachsen. Immer. Nicht
    aufhören, bis man tötet.«
    »Kalisstra stehe uns bei«, raunte Rantsila.
    »Sie rauben Magie?«, sagte Lorin.
    »Ja. Haben fast alle Magische vernichtet, aber wir Krieg und sie tot. Hat lange gedauert, viele Opfer.«
    Simars Augen schweiften ernst über die Gesichter der Kalisstri. »Ihr aufpassen und Hort

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