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Trügerischer Friede

Trügerischer Friede

Titel: Trügerischer Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Pferden zurückgelassen hatten.
    »Hoheitliche Kabcara. eine Soscha Zabranskoi«, meldete er und führte die junge Frau mit sich, die Lodrik mit unverhohlenem Hass betrachtete. »Sie wollte Euch unbedingt sprechen.«
    Soscha hatte die Reitergruppe, an deren Spitze der Mann hetzte, den sie verachtete wie keinen anderen Menschen auf dem Kontinent, sofort gesehen. Sie hielt sich auf Bitten Perdörs in Ulsar auf und nutzte gerade die Gelegenheit, die Heimat, welche sie so lange schon nicht mehr gesehen hatte, von neuem zu erkunden.
    Als sie Lodrik und Norina erspähte, folgte sie dem Tross, so schnell es ihre Beine erlaubten. Der erste Eindruck, den sie infolge ihrer magischen Begabung von dem ehemaligen Kabcar Tarpols gewann, ließ säe einen leisen Schrei ausstoßen.
    Seine Aura war noch dunkler geworden; selbst das helle Blau, das ihn einst umgab, war in ein abgrundtiefes Schwarz übergegangen. Er hatte ihrem Eindruck nach an Macht sehr dazugewonnen. Und zwar so sehr, dass sie unwillkürlich an Govan dachte.
    Soscha blieb vor dem Trümmerfeld stehen und beobachtete, wie Lodrik verschwand, Norina und ihre Soldaten ihm
    folgten. Woher hat er die Magie? Es gibt niemanden auf Ulldart, dem man sie rauben könnte. Sollte sich die Nekromantie von selbst stärken? Wandelt er Geister und Seelen in Stärke um?
    Sie fand es äußerst bedenklich, dass er sich mit solch immenser magischer Kraft ausgerechnet an einem Ort aufhielt, an dem das Böse seine Klauen tief in die Erde geschlagen hatte. Soscha zog in Erwägung, dass Lodrik eine List plante, um Norina zu töten und die Macht in Tarpol erneut zu ergreifen. Gerade hatte sie sich entschlossen, Norina zu warnen, als hinter ihr eine Kutsche anhielt, die das Hoheitszeichen von Borasgotan auf den Türen trug. Die Pferde waren so aufgeregt und tänzelten umher, dass Soscha sich durch einige schnelle Schritte vor ihnen in Sicherheit bringen musste; verärgert schaute sie auf den Verschlag.
    Ein schwarzer Handschuh schob den Vorhang vor dem Fenster zur Seite, ein vermummter Kopf erschien.
    Soscha vermochte einen lauten Schrei nicht zu unterdrücken, dazu traf sie der Anblick zu überraschend.
    Eine magische Aura aus Schwarz und letzten Spuren von Violett umgab das Haupt und verriet den Reisenden. Noch ein Nekromant! Gehört er zu Lodrik, oder ist er gegen ihn? Jetzt bereute sie es nicht mehr, nach Tarpol gekommen zu sein. Diese alarmierenden Neuigkeiten musste Perdor unter allen Umständen erfahren.
    Der unkenntliche Kopf hinter dem Fenster, der zuerst in Richtung des Lochs geschaut hatte, drehte sich abrupt zu ihr. Man hatte sie wahrgenommen.
    Es ist besser, wenn ich zur Kabcara gehe. Soscha winkte einen Soldaten, der die Pferde der Kabcara bewachte, zu sich.
    »Ich bin Soscha Zabranskoi, Gesandte von König Perdor von Ilfaris. Bring mich unverzüglich zur hoheitlichen Kabcara, damit ich ihr eine Nachricht überbringen kann.« Sie wies ihm das Siegel von Ilfaris.
    Der Mann kratzte sich verlegen unterm Helm. »Seid Ihr sicher, dass Ihr nahe an das verfluchte Loch heran wollt? Es kann gefährlich werden«, erklärte er, und als sie nickte, drückte er die Zügel einem Ulsarer seufzend in die Hand. »Dann kommt.«
    Soscha meinte, die Blicke der Person aus der Kutsche in ihrem Rücken zu spüren, und sie beeilte sich, um aus dem Sichtbereich zu gelangen.
    Der Soldat näherte sich Norina und Lodrik, machte sie auf den erwarteten und dennoch unvermutet auftauchenden Besucher aufmerksam. »Hoheitliche Kabcara, eine Soscha Zabranskoi«, meldete er. »Sie wollte Euch unbedingt sprechen.«
    Norinas Gesicht hellte sich auf. »Soscha! Welch ein glücklicher Zufall!« Sie tat, als habe sie nicht mit ihr gerechnet.
    Eigentlich hatte Soscha antworten wollen, aber ein eisiger Strahl fuhr schneidend durch ihren Leib und raubte ihr den
    Atem.
    Ächzend schwankte sie vorwärts, fiel gegen Lodrik und klammerte sich Hilfe suchend an ihn. Sie wusste, wer sie zum Schweigen bringen wollte. Lodriks Aura hatte sich nicht verändert, was ein Hinweis auf einen Angriff durch ihn gewesen wäre; folglich versuchte die Person in der Kutsche, sie zu töten!
    Angst kroch in sie, füllte jede Faser in ihr aus, bis Furcht das Herz erreichte und es zusammenpresste. Ihr linker Arm fühlte sich taub an, kraftlos fiel er herab.
    »Du bist ein schönes Mädchen«, flüsterte eine Frauenstimme in ihr Ohr. »Ich freue mich auf dich, Soscha. Wir werden viel Spaß zusammen haben.« Als reichte der Druck auf ihr wild klopfendes

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