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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gut. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass sein Partner ihn hintergehen könnte, und er wollte es auch jetzt nicht glauben.
    »Jay, verdammt noch mal! Ich weiß nicht, was du da treibst, aber wenn du dich jetzt nicht meldest, wird etwas Schlimmes passieren.« Einen Moment herrschte Stille, nur unterbrochen von harschen Atemzügen. »Bitte, Jay.«
    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er die Verzweiflung in Daves Stimme hörte. Da das die letzte Nachricht war, legte er das Handy auf das Bett und lehnte sich gegen die Wand, während er aus dem Fenster blickte. Auf dem Parkplatz vor dem Motel herrschte normales Treiben – Autos kamen und fuhren weg. Niemand interessierte sich für ihren Jeep oder das Zimmer. Noch wusste also niemand, wo sie waren, oder sie warteten auf den Anbruch der Nacht, bevor sie angriffen. Bevor er weiter darüber nachgrübeln konnte, klingelte das Handy. Jay biss die Zähne zusammen, während er zum Bett ging und das Telefon hochhob. Wenn das Dave war … Eine bekannte Nummer tauchte im Display auf, und er atmete erleichtert auf. »Hunter.«
    »Morris hier. Gerade habe ich einen interessanten Anruf aus Montana erhalten. Können Sie mir erklären, wieso ich durch die Polizei von West Yellowstone erfahren muss, dass jemand versucht hat, Sie auf der Ranch Ihrer Eltern zu erschießen?«
    »Nun, das war …«
    »Und warum zum Teufel hauen Sie einfach ab, ohne eine Zeugenaussage zu machen? Als Detective sollten Sie es besser wissen!«
    Jay räusperte sich. »Es gab andere Zeugen, die eine Aussage gemacht haben, außerdem wurde der Täter in Gewahrsam genommen.«
    »Ja, aber ohne Ihre Aussage können sie ihn nicht unbegrenzt festhalten. Klären Sie das gefälligst!« Captain Morris holte tief Luft. »Geht es Ihnen gut? Als ich sagte, Sie sollten Urlaub nehmen, meinte ich nicht, dass Sie sich gleich wieder in Gefahr begeben sollen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor, die Gefahr ist mir gefolgt. Es ist der gleiche Kerl, der mich in San Francisco angeschossen hat.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. »Was geht da vor, Hunter? Und kommen Sie mir nicht wieder mit Ihren Ausreden, ich habe sie schon beim letzten Mal nicht geglaubt. Wenn einer meiner Mitarbeiter in irgendeine gefährliche Sache verwickelt ist, muss ich das wissen.«
    »Wo sind Sie gerade, Sir?«
    »Im Büro, wo sollte ich sonst sein?«
    Jay massierte seine Nasenwurzel. »Woher haben Sie meine Nummer?«
    »Von Mahoney. Er konnte mir übrigens auch nicht sagen, wo Sie sind und was Sie gerade treiben.«
    Da vermutlich gerade jemand das Gespräch mithörte, konnte er ihm das auch nicht sagen. »Tut mir leid, das kann ich Ihnen momentan nicht sagen. Aber vielleicht wäre es eine gute Idee, das gesamte Department auf Wanzen durchsuchen zu lassen.« Mit einem schlechten Gefühl legte Jay auf. Wenn sie jemand belauscht hatte, konnte er nicht sagen, dass er später beim Captain zu Hause anrufen würde, um ihm alles zu erklären, sonst würden sie auch dort mithören.
    Jocelyn steckte ihren Kopf ins Zimmer. »Hat eben das Telefon geklingelt?«
    Jay versuchte, das schlechte Gefühl abzuschütteln. »Ja, mein Vorgesetzter. Er war nicht gerade erfreut darüber, dass ich ihm nichts von dem Angriff in Montana erzählt habe. Jemand von dort hat ihn wohl angerufen.«
    »Hast du ihm erzählt, worum es geht?«
    Er rieb über seine schmerzende Schläfe. »Das konnte ich nicht. Er hatte die Handynummer von Dave bekommen.«
    An ihrem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass sie verstand, worum es ging. »Und was machen wir jetzt?«
    »Warten, bis der Captain zu Hause ist.«
    Jocelyn sah auf den Wecker. »Wann wird das sein?«
    »Meistens geht er gegen halb sechs, weil seine Frau um sechs Uhr das Essen auf den Tisch stellt.«
    Sie setzte sich auf das Bett. »Und was machen wir bis dahin?« Ihre Finger krallten sich ineinander. »Ich wünschte, das alles wäre endlich vorbei.«
    »Ich auch, das kannst du mir glauben.« Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hände in seine. »Wenn es so weit ist, glaubst du …?«
    Das Handy klingelte und sofort erhöhte sich die Anspannung in ihm. Er wusste schon, wer es war, bevor er auf das Display blickte. »Hallo Dave.«
    Jocelyn versteifte sich neben ihm. Mit geweiteten Augen blickte sie ihn an.
    »Endlich erreiche ich dich! Hast du denn meine Nachrichten nicht bekommen?« Dave klang so anders als sonst, dass es Jay die Kehle zusammenzog.
    »Doch, gerade eben. Und einen Anruf von Captain Morris. Warum hast

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