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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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beruhigt hatte, dass sie die Decke wieder zurückschlug, war Jay verschwunden. Seltsam enttäuscht setzte sie sich auf, schob die Beine aus dem Bett und stand rasch auf. Es war besser, wenn sie Angela nicht auch noch warten ließ. Vielleicht würde sie sich nach einer kurzen Dusche besser fühlen und den abschätzigen Blicken besser begegnen können.
    In ihre trüben Gedanken vertieft, öffnete sie die Tür des angrenzenden Badezimmers und blieb abrupt auf der Schwelle stehen. Jay stand mitten im Raum – nur mit eng anliegenden Boxershorts bekleidet. Sein Blick traf ihren im Spiegel, und er zog eine Augenbraue hoch.
    Hitze schoss in Jocelyns Wangen und sie trat rasch zurück. »Entschuldige, ich wusste nicht …«
    »Kein Problem.« Jay wandte sich wieder seiner Schulter zu, an der er mit seiner anderen Hand herumfummelte.
    Jocelyn sollte das Bad so schnell wie möglich verlassen, aber ihre Füße waren wie festgenagelt. Ihr Blick glitt über seinen beinahe nackten Körper, und sie zuckte zusammen, als sie die Prellungen sah, die unter dem Verband über seinen Rippen hervorschauten. Vermutlich waren sie durch den Aufprall auf die Straße verursacht worden. Sie mussten höllisch schmerzen, genauso wie die Schussverletzung an seiner Schulter. Auch hier verdeckte ein Verband die Wunde, aber es waren rötliche Flecken darauf zu erkennen. Um die Wunde herum war seine Haut gesäubert worden, aber weiter unten klebten noch Reste von Blut.
    Übelkeit stieg in ihr auf, als sie sich vorstellte, wie sehr er ihretwegen gelitten hatte und dass er gestern hätte sterben können. Jocelyn biss auf ihre Lippe, um die Tränen zurückzuhalten, die in ihren Augen aufstiegen. Es brachte ihm nichts, wenn sie hier herumstand und über etwas jammerte, das bereits passiert war. Entschlossen trat Jocelyn um ihn herum und nahm einen sauberen Waschlappen aus dem Regal.
    »Was tust du da?« Seine Stimme war seltsam rau.
    »Ich kümmere mich um dich.« Sie ließ warmes Wasser über den Waschlappen laufen und wrang ihn aus.
    »Das ist nicht …«
    Jocelyn ließ ihn nicht ausreden. »Kommst du selbst an deinen Rücken? Nein. Also werde ich das übernehmen.« Sanft legte sie ihre Hand auf seinen Arm. »Bitte, Jay. Ich kann es nicht wiedergutmachen, aber ich möchte dir wenigstens helfen.«
    »Danke.«
    Langsam und vorsichtig fuhr sie mit dem Waschlappen über seinen Rücken und entfernte das Blut. Die Verbände sparte sie aus und bemühte sich, die Prellungen kaum zu berühren. Nachdem sie mit dem Rücken fertig war, nahm sie seine Beine in Angriff.
    »Jocelyn …«
    »Kannst du dich bücken und das selbst machen?«
    Jay seufzte. »Nein.«
    »Eben. Bleib einfach nur ruhig stehen, bis ich fertig bin.« Im Spiegel sah sie, dass er eine Grimasse schnitt. Sie ging zum Waschbecken und spülte den Waschlappen aus. »Wenn es dir so unangenehm ist, dass ich das mache, kann ich auch deine Mutter oder deinen Vater holen, damit sie dir helfen.«
    Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Das ist weniger mein Problem.«
    Verwirrt sah sie ihn an. »Was denn sonst? Tut dir etwas weh?«
    »Nein, im Gegenteil.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie verstand, was er meinte. Unwillkürlich blickte sie nach unten und entdeckte die Beule in seinen Boxershorts. Hitze schoss durch ihren Körper, und sie hatte Mühe, ihren Blick davon loszureißen. Als ihre Blicke sich trafen, nahm die Wärme in seinen Augen sie gefangen. »Entschuldige.«
    »Kein Problem.«
    Das nahm Jocelyn als Aufforderung weiterzumachen. Konzentriert wusch sie seine Brust und bemühte sich, seine Brustwarzen zu ignorieren, die sich unter ihrer Berührung zusammenzogen. Vorsichtig umging sie die Verbände und kam schließlich bei seinem Bauch an. Die Muskeln spannten sich an und Jay ballte die Hände an seinen Seiten zu Fäusten. Aber er hielt Jocelyn nicht auf und gab keinen Laut von sich. Deshalb hockte sie sich vor ihn und säuberte auch die Vorderseiten seiner Beine. Ihr Kopf war dabei auf einer Höhe mit seinem Schaft, und sie wünschte, sie hätte den Mut, ihre Wange daran zu reiben oder sogar die Boxershorts herunterzuziehen und mit ihrer Zunge … Ihr Herz hämmerte, als sie sich wieder aufrichtete, ihr Mund war trocken.
    Das Feuer in Jays Augen ließ sie schwanken. Sofort schlossen sich seine Hände um ihre Arme, und er stützte sie. »Danke, es geht schon.« Jocelyn trat einen Schritt zurück und warf den Waschlappen ins Becken.
    Jay räusperte sich. »Könntest du mir noch helfen,

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