Trügerisches Spiel (German Edition)
sich eigentlich leise und unauffällig zurückziehen, doch ihr Körper rührte sich nicht.
Immer schneller bewegte sich Jays Hand, während die andere sich um seine Hoden legte. Sein Penis schwoll noch weiter an, bis er schließlich zu zucken begann. Ein Laut beinahe wie ein Grollen löste sich aus seiner Brust, reine Lust spiegelte sich auf seinem Gesicht. Lautlos zog Jocelyn sich zurück und presste eine Hand auf ihr hämmerndes Herz. Noch nie hatte sie etwas Derartiges beobachtet, und auch wenn sie eigentlich ein schlechtes Gewissen haben sollte, tat sie es nicht. Es war wunderschön gewesen, seiner kraftvollen Hand dabei zuzusehen, wie er sich selbst Befriedigung verschaffte. Die Muskeln, die in seinem Arm und seinem Bauch zuckten, die harten Brustwarzen, der Ausdruck auf seinem Gesicht. Vor allem aber gefiel ihr, dass sie durch ihre Berührungen diese verzweifelte Leidenschaft in ihm ausgelöst hatte.
Als sie das Wasser ins Waschbecken laufen hörte, erwachte sie aus ihrer Verzückung. Rasch ließ sie seine Kleidung auf das Bett fallen, zog ihr provisorisches Nachthemd aus und streifte sich Unterwäsche und ihr neues Kleid über. Jay durfte auf keinen Fall merken, dass sie ihn beobachtet hatte. Sie war gerade dabei, ihre Haare zu kämmen, als Jay an die Badezimmertür klopfte.
»Kann ich reinkommen?«
Röte stieg in ihre Wangen, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihm nicht die gleiche Höflichkeit erwiesen hatte. »Ja.« Hastig redete sie weiter. »Ich habe dir auch schon was zum Anziehen rausgesucht, ich hoffe, das war in Ordnung.«
Jay betrat den Raum, das Handtuch fest um die Taille gewickelt. Seine Augen glitzerten, als er sie betrachtete. »Du siehst gut aus.«
Das war zwar maßlos übertrieben, aber sie freute sich trotzdem darüber. »Danke. Zumindest deutlich besser als bei unserem ersten Treffen.«
Er grinste sie an. »Irgendwie vermisse ich den Bauch.«
Jocelyn verdrehte die Augen. »Das sagst du nur, weil du weißt, dass kein Baby darin war.«
Seltsam ernst blickte er sie an. »Stimmt. Ich gebe zu, der Gedanke hatte mich ein wenig in Panik versetzt.«
Es erstaunte sie, dass er das zugab. »Willst du später mal Kinder haben?«
Unbehaglich hob Jay die Schultern und schnitt eine Grimasse, als er an seine Verletzung erinnert wurde. »Vielleicht mit der richtigen Frau. Aber ich lege es nicht unbedingt darauf an.« Rasch wechselte er das Thema. »Ich ziehe mich dann wohl besser an, bevor meine Mutter noch einmal hier auftaucht und mich nackt erwischt.«
Blut schoss in Jocelyns Wangen, als sie wieder daran erinnert wurde, wie er vor wenigen Minuten ausgesehen hatte.
Jay legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. »Hey, du musst dich wirklich nicht vor meinen Eltern schämen. Die beiden würden nie etwas Schlechtes von dir denken.«
Auch nicht, wenn sie wüssten, dass sie ihren Sohn dabei beobachtet hatte, wie er …? »Ich hoffe, du hast Recht.«
»Garantiert.« Jay trat zurück und betrachtete die auf dem Bett liegenden Kleidungsstücke. Mit einem tiefen Seufzer nahm er schließlich das Hemd und schob seinen verletzten Arm in den kurzen Ärmel. »Ich weiß, es ist leichter anzuziehen, aber ich hätte lieber ein T-Shirt an.«
»Vielleicht morgen.«
Jay nahm die Boxershorts in die Hand und schnitt eine Grimasse. »Ich glaube, die lasse ich heute weg.«
Ein Kribbeln schoss durch ihren Körper bei dieser Vorstellung. »Oder ich helfe dir wieder.« Sowie das Angebot aus ihrem Mund war, wollte sie es zurücknehmen. Sie wusste nicht, ob sie es noch mal ertragen würde, ihm so nahe zu kommen, ohne ihn zu berühren.
Irgendetwas musste er an ihrem Gesichtsausdruck abgelesen haben, denn er schüttelte den Kopf. »Nein, besser nicht, sonst musst du mir heute Abend auch wieder heraushelfen. Da ist es einfacher, gleich darauf zu verzichten.« Er lächelte sie schief an. »Möchtest du noch ins Bad, bevor wir nach unten gehen? Dann wäre jetzt die passende Gelegenheit.«
»Okay. Ich klopfe, wenn ich wieder reinkomme.« Nicht so wie vorhin … »Und wenn du doch Hilfe brauchst, rufst du einfach.«
»Mache ich.«
Mit einem Gefühl der Erleichterung, gleichzeitig aber auch Enttäuschung, zog Jocelyn die Tür hinter sich zu.
15
Kopfschüttelnd blickte Jay auf die geschlossene Tür. Was war nur in ihn gefahren? Nicht nur, dass er ohne Rücksicht auf seinen oder ihren Zustand – oder die Tatsache, dass sie im Haus seiner Eltern waren – Jocelyn
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